Gütsel Webcard, Tierparks
Tierpark Herford Eingang (Zoo in Deutschland). Foto: P6G47TG, Ausschnitt, CC BY SA, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen
Der Tierpark Herford, ehemals als Tierpark Waldfrieden bekannt, ist ein kleiner Zoo im Herforder Stadtviertel Waldfrieden. Er wurde im Jahr 1952 von dem Tischler Walter Bobel in Schweicheln Bermbeck gegründet, inspiriert durch den Erhalt eines kleinen Affen, einer Weißnasenmeerkatze, als Dank für eine verschickte Deutsche Dogge aus Afrika. Ursprünglich als kleiner Tierpark gestartet, wurde 1954 das Waldgrundstück an der Stadtholzstraße in Herford von der Stadt gepachtet, und der Tierpark zog um. Der vorhandene Platz ermöglichte nun auch die Haltung von Großwild, wie dem Geparden Tilly, der für den Edgar Wallace Film »Die Bande des Schreckens« engagiert wurde. Walter Bobel und seine Frau Grete leiteten den Tierpark bis 1975, als gesundheitliche Gründe sie dazu veranlassten, den Tierpark an einen neuen Pächter zu übergeben.
Ursprünglich wurden Wildtiere wie Löwen, Bären und Affen in engen Käfigen und Gehegen gehalten, doch im Laufe der Zeit erkannte man, dass die relativ kleine Fläche keine artgerechte Zootierhaltung ermöglichte. Viele Wildtiere wurden abgegeben, und es wurde unter anderem ein Affenwald eingerichtet. Als die Besucherzahlen zurückgingen, übernahm ein privater Betreiber den Tierpark, der zuvor in öffentlicher Hand war. Das Konzept wurde überarbeitet, und der Tierpark wurde neu gestaltet, nun von einer gemeinnützigen GmbH geleitet. 2017 übernahm Thorsten Dodt die Position des Betriebsleiters von seinem Vater Karl Heinz Dodt.
Der Tierpark erstreckt sich über eine Fläche von 3 Hektar und beherbergt 650 Tiere in 90 Arten (Stand 2022). Neue Tiere wurden regelmäßig hinzugefügt, darunter Luchse, Himalaya Glanzfasane, Weißohrturakos, Kanareneidechsen, Große Maras, Mufflons, Jagdfasane, Wildkatzen und Mexikanische Königsnattern. Zudem gab es Nachwuchs bei Kattas und Wollschweinen. Wasservögel werden in einem Teich gehalten, durch den der Steinsiekbach fließt.
Der Tierpark verfügt über Einrichtungen wie einen Kinderspielplatz und einen Kiosk. Durch ein erfolgreiches Crowdfunding Projekt konnte der Spielplatz mit einem fünf Meter hohen Rutschenturm aufgewertet werden. Eine Themenlandschaft namens »Europäische Waldtiere« bietet einen Lehrpfad, um den Besuchern die europäischen Waldtiere näher zu bringen. Der Tierpark betreibt auch das Café Waldfrieden an der Stadtholzstraße.
Die Geschäftsführung liegt in den Händen von Sieghard Schöneberg, der 2009 seine Mutter als Geschäftsführerin ablöste. Thorsten Dodt fungiert als Betriebsleiter. Die Besucherzahlen verzeichneten einen stetigen Anstieg, von 44.935 2008 über 50.780 2016 bis zu mehr als 125.000 2022, trotz zeitweiliger Schließung im Corona Jahr 2020. Der Tierpark ist von März bis November für Besucher geöffnet.
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