Gütersloh (kgp). Wenn ein Patient mit der Diagnose Krebs konfrontiert wird, sind die nächsten Schritte in vielen Fällen schnell klar: Operation, Strahlentherapie, Chemo- oder Hormontherapie sind die gängigen Behandlungsmöglichkeiten. Daneben gibt es jedoch auch eine Reihe an ergänzenden Methoden, die die Schulmedizin begleiten und die Nebenwirkungen erträglicher gestalten können. Die Frauenklinik des Klinikum Gütersloh bietet Patientinnen mit gynäkologischen Krebserkrankungen und Brustkrebs ab sofort die Möglichkeit, sich in einer eigenen Sprechstunde für »Komplementäre Onkologie« über naturheilkundliche zusätzliche Therapien beraten zu lassen. Angeboten wird die Sprechstunde von den beiden Fachärztinnen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Franziska Barthel und Mareen Schelletter, die kürzlich die Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren erhalten haben.
»Im Rahmen unserer Sprechstunde legen wir den Schwerpunkt auf ein ganzheitliches Konzept, welches die persönlichen Bedürfnisse, Beschwerden und Sorgen der Patientin in den Mittelpunkt stellt. Die notwendige schulmedizinische Therapie wird hier durch eine anerkannte, wissenschaftlich belegte Naturheilkunde ergänzt«, erklärt Mareen Schelletter. Ziel könne es zum Beispiel sein, unerwünschte Nebenwirkungen zu lindern, die Therapie dadurch verträglicher zu gestalten und somit schlussendlich auch die Wirksamkeit der schulmedizinischen Therapie zu steigern, so die Fachärztin. »Wir entwickeln mit der Patientin gemeinsam ein individuelles Therapiekonzept, um ihre eigenen Ressourcen zu stärken, ihre Selbstheilungskräfte anzuregen und die belastenden Folgen ihrer onkologischen Therapie zu mildern«, ergänzt Franziska Barthel.
Hierbei können verschiedene Methoden zum Einsatz kommen, wie beispielweise Therapien aus der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie), Wasseranwendungen (Hydrotherapie), verschiedene Formen der Bewegungstherapie, Entspannungsverfahren aus der so genannten Ordnungstherapie, aber auch eine Ernährungstherapie, bei der eine an das Krankheitsbild angepasste Diät die Behandlung unterstützt. »Zusätzlich bieten wir auch eine Beratung zur Lebensstilveränderung zur Vorbeugung von erneutem Auftreten einer Krebserkrankung an«, so Barthel.
Termine in der Sprechstunde, die an jedem Mittwoch ab 14 Uhr stattfindet, können im Sekretariat der Frauenklinik unter der Telefonnummer (05241) 8324102 vereinbart werden. Bei der Sprechstunde handelt es sich um eine Selbstzahlerleistung, die nicht von den Krankenkassen übernommen wird (Preise auf Anfrage).
Behandlung von gynäkologischen Krebserkrankungen im Klinikum Gütersloh
Die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Klinikum Gütersloh ist auf die Behandlung bösartiger gynäkologischer Erkrankungen spezialisiert. Sie wurde 2010 von der Deutschen Krebsgesellschaft als Gynäkologisches Krebszentrum zertifiziert und seitdem in regelmäßigen Audits erneut ausgezeichnet. Es ist das einzige Zentrum dieser Art im Kreis Gütersloh. Im Gynäkologischen Krebszentrum werden Patientinnen mit Eierstocks-, Gebärmutterschleimhaut- und Gebärmutterhalskrebs sowie anderen selteneren Krebserkrankungen des Unterleibes behandelt. Brustkrebspatienten werden im Kooperativen Brustzentrum Gütersloh therapiert, welches seit 2006 gemäß den hohen Anforderungen der Ärztekammer Westfalen-Lippe zertifiziert ist.