Bielefeld, Abschied und Neubeginn, Gustav Mahler im 9. #Symphoniekonzert
- #Orchester beschließt Symphoniekonzertreihe 2021/22 mit Mahlers letzter vollendeter #Symphonie
Am Freitag, 10. Juni 2022, 20 Uhr, und am Sonntag, 12. Juni 2022, 11 Uhr, spielen die Bielefelder Philharmoniker ihr finales Symphoniekonzert der Saison 2021/22 unter der Leitung von Generalmusikdirektor Alexander Kalajdzic. Auf die Bühne des Großen Saals der Rudolf Oetker Halle bringen sie Gustav Mahlers Symphonie Nummer 9 – ein Werk, das sowohl Abschied als auch Aufbruch verkörpert.
Komponiert im Sommer 1909 in Toblach, Südtirol, wurde Gustav Mahlers letzte vollendete Symphonie erst gut einem Jahr nach seinem frühen Tod 1911 in Wien uraufgeführt. Das viersätzige Werk ist eine konsequente Fortentwicklung seines Kompositionsstils – den Mahler bereits in seiner fünften, sechsten und siebten Symphonie ausgelotet hatte und der nicht zuletzt von Brüchen gekennzeichnet ist. Nach rein musikarchitektonischen Gesichtspunkten präsentiert sich die Neunte als ein Werk des Zerfalls. Die Symphonie scheint zwar der Formtradition der Gattung zu entsprechen, doch sie ist auf den Kopf gestellt: Die langsamen Sätze sind hier zu gewichtigen Ecksätzen geworden. Der Kopfsatz eröffnet mit einem »Seufzermotiv« und das Finale endet statt mit einer Apotheose in einem langsamen »Ersterben« – doch so, als ob es nie enden möchte.
Zeitgenossen ebenso wie gegenwärtige Experten verstehen Mahlers Neunte daher als ein »Lebewohl« des Komponisten, der zu diesem Zeitpunkt bereits mit einer Herzkrankheit diagnostiziert war. Doch Mahlers symphonische Sprache liegt weit jenseits persönlicher Befindlichkeiten. Er verstand jede seiner Symphonien als ein »Kosmos«, eine in sich schlüssige, eigene »Welt«, deren vielfältige Botschaften frei nach Beethoven als »Reden an die Menschheit« verstanden werden dürfen. Trotz dieser Abschiedsthematik ist Mahlers Neunte vor allem aber auch eins: Ein Neubeginn. Kollegen wie Arnold Schönberg und Alban Berg erkannten das Potenzial des Werkes als Wegbereiter für eine neue Zeit. Mahlers Neunte wurde zum musikalischen Sinnbild eines gewaltigen Paradigmenwechsels, dem sich die #Welt im Allgemeinen wie die #Musikgeschichte im Besonderen in jenen Jahren vor dem Ersten Weltkrieg ausgesetzt sah.
Karten sind ab 16 Euro an der Theater und Konzertkasse, Altstädter Kirchstraße 14, Telefon +49521515454 und #online erhältlich. Eine Einführung mit Jón Philipp von Linden findet 45 Minuten vor Konzertbeginn statt.
Foto: David Renz, Ausschnitt, entzerrt, CC BY SA 4.0, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen
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