Brands Kultur Check, »Handmade« im GOP Varieté im Kaiserpalais Bad Oeynhausen
Rietberg, 12. September 2023
Mit »Handmade« feierte nun die neue Show im #GOP #Bad #Oeynhausen ihre Premiere, bei der sich das Ensemble mit spielerischer Leichtigkeit auf dem schmalen Grat zwischen #Handwerk und #Kunst bewegt. Gastgeber der Show sind die beiden Musiker der »Lonely HusBand«. Aber Rick van Nöten und Ferdinand Fachblatt sind nicht nur Gastgeber in ihrer humorvollen, charmanten Art. Nein, ihre Omnipräsenz zieht sich durch die gesamte #Show und sie drücken »Handmade« damit ihren Stempel auf. Egal, ob sie »Mama Mia« zum Besten geben oder »New York, New York« auf Bad Oeynhausen umdichten, sie haben das Publikum auf ihrer Seite. Und nicht erst als Rick auf der Ukulele spielt, fühlt man sich an das legendäre Colonia #Duett erinnert.
Eine Besonderheit der Show ist dabei, dass die »Lonely HusBand« musikalisch dabei von den Künstlern des #Ensembles unterstützt wird. Ob an der Tuba, am Schlagzeug oder am Kontrabass, stets trifft man bekannte Gesichter wieder, was die #Show zu einer wirklich runden, familiären Sache macht.
Jonas Slanzi eröffnet die Show mit seiner Diablo Performance. Später erfahren wir, dass er eigentlich schon seine Karriere beenden wollte, er seine Frau Esther kennenlernte. Was dem Publikum dadurch entgangen wäre, zeigt das »Duo EInz« später als die beiden sowohl in der Counterweight Vertikalseil-Nummer als auch in der rasend schnellen Flaschenjonglage brillieren. Dabei lassen die beiden das durch ihre #Gestik und #Mimik so spielerisch leicht erscheinen.
Das »Duo Prime« aus der #Ukraine ließ das Publikum so manches Mal ehrfürchtig verstummen. Die unglaublichen Kraftakte, die die beiden bei ihrer Adagio Akrobatik Aufführung vollziehen und die Tatsache, dass die beiden in vollendeter Körperbeherrschung dabei keinerlei Mine verziehen, waren wirklich beeindruckend. Nicht umsonst dankte es Ihnen das Publikum mit tosendem Applaus.
Eins zeichnet GOP Showconcept schon lange aus. Bereits früh bindet man junge Talente an sich und beweist dabei ein sehr feines, weitsichtiges Auge.
So auch im Falle von Andreas Jordan der mit der Ringjonglage zu begeistern wusste. Auf dem Festival Mondial du Cirque der Demain 2023 wurde er erst kürzlich ausgezeichnet und das Publikum konnte sich während seiner Darbietung davon überzeugen, dass er diese Auszeichnung völlig zurecht bekommen hat. Im Stile der 1920er Jahre jongliert er die Ringe nicht nur nach oben, sondern auch nach unten. Dabei entwickelt er aber so ein Tempo, dass er mit diesem abwechslungsreichen und energiegeladenen Act das #Publikum voll in seinem Bann zieht.
Ein schönes Feature der Premierenveranstaltung ist, dass die Künstler und Künstlerinnen am Ende noch einmal persönlich vorgestellt werden und man einiges über sie erfährt. So z.B. über die Schweizerin Veronika Fontanella, die im Laufe des Abends sowohl am Vertikaltuch als auch mit der Equilibristik zu begeistern weiß. Nachdem sie bereits im Alter von sechs Jahren an der »Scuola Circo Lidia Golovkova« die Grundlage der Zirkus Künste lernte, entschied sie sich bereits in jungen Jahren, dass sie Artistin werden möchte. Und diese Leidenschaft merkt man ihr auch im Laufe der Aufführung an. Fast spielerisch bereitet sie am Vertikaltuch mit Händen und Füßen die Figuren vor, die sich dann den Zuschauern und Zuschauerinnen kurze Zeit später eröffnen. Und so manches Mal überlegt man sich, wie sieht das nun wieder hinbekommen hat, diese Figuren mit dem Vertikaltuch hinzuzaubern.
Wenn Artisten und Artistinnen es schaffen, wortlos auf der Bühne mit ihrem Gerät eine Geschichte zu erzählen, dann ist das schon die ganz hohe Kunst. Und diese beherrscht Fenja Barteldres in Perfektion. Abwechselnd fast zerbrechlich am Boden kauernd, dann wieder energiegeladen an ihrem Gerät agierend, das ist eine Mischung, die fast eine tiefe Bindung zwischen Artistin und Gerät vermuten lässt. Und so manches Mal hat man fast den Eindruck, dass der Ring tatsächlich ein Eigenleben hat, wenn er so allein für sich seine Bahnen über die Bühne zieht.
Mit »Handmade« bietet das #GOP Bad Oeynhausen unter der Regie von Kurt Gminder und einem Bühnenbild von Sebastian Drozdz nun bis zum 5 November 2023 eine Show, in der nicht einfach nur die Aufführungen fantastischer Artisten aneinandergereiht ist, sondern sich wie so oft im GOP ein Gesamtkunstwerk ergibt. Die Mischung aus den atemberaubenden, hochkonzentrierten Leistungen der Artisten und der locker flockigen Art der Lonely HusBand bieten schöne Kontraste. Zumal es interessant anzusehen ist, die Artisten, die das Publikum noch kurze Zeit vorher in Staunen versetzt haben, in anderer Umgebung an ihren Instrumenten zu erleben.
Showtime ist mittwochs, donnerstags um 20 Uhr, freitags 18 und 21 Uhr, samstags um 17 Uhr und 20 Uhr, sonntags und feiertags um 14 und 17 Uhr.
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