Gütsel Webcard, Kulturorte
Foto: Daniel Brockpähler, CC BY SA 3.0, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen
In der idyllischen Gemeinde Harsewinkel in Nordrhein Westfalen liegt ein verborgenes Juwel der industriellen Vergangenheit: die Sägemühle Meier Osthoff. Als jüngste der fünf Wassermühlen in der Region hat sie nicht nur eine faszinierende Geschichte zu erzählen, sondern dient auch heute als lebendiges Museum, das Besucher in vergangene Zeiten zurückversetzt.
Geschichte und Entwicklung
Die Ursprünge der Sägemühle reichen bis ins späte 19. Jahrhundert zurück, als der Landwirt Joseph Meier Osthoff eine Turbinenanlage am Abrocksbach errichtete. Der offizielle Betrieb des Sägewerks begann 1886 mit einem horizontalen Sägegatter. Über die Jahre hinweg erlebte die Mühle verschiedene Phasen der Nutzung, einschließlich der Stromversorgung für den Hof und der regulären Produktion von Bauholz bis in die 1960er Jahre. Letztlich wurde der Betrieb in den späten 1980er Jahren eingestellt, doch das Erbe der Mühle blieb bestehen.
Architektur und Restaurierung
Die Architektur der Sägemühle ist ebenso faszinierend wie funktional. Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble, größtenteils aus Fachwerk gefertigt, besteht aus mehreren Teilen, darunter das Haupthaus mit Satteldach und das Turbinenhaus aus Ziegel, welches die horizontale Francis Turbine beherbergt. Seit ihrer Stilllegung in den 1980er Jahren stand die Mühle jedoch dem Verfall entgegen. Erst durch das Engagement eines Fördervereins und die großzügige Unterstützung privater Förderer sowie der NRW Stiftung konnte die Mühle gerettet werden. Seit 2012 ist sie nach aufwendiger Restaurierung wieder funktionsfähig und öffnet regelmäßig ihre Tore für Besucher.
Funktionsweise und Technik
Die Funktionsweise der Sägemühle ist ein Paradebeispiel für die ingenieurtechnische Raffinesse des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Eine horizontale Turbine, angetrieben vom Abrocksbach, treibt ein horizontales Sägegatter an, das durch einen Exzenterantrieb bewegt wird. Der zu sägende Stamm liegt auf einem Gatterwagen und wird kontrolliert in Richtung des Sägegatters geführt. Die Übertragung der Kraft erfolgt über eine Transmission, die das reibungslose Funktionieren der gesamten Anlage ermöglicht.
Ein Erbe für die Zukunft
Die Sägemühle Meier Osthoff ist nicht nur ein Denkmal vergangener Industrie, sondern auch ein lebendiges Zeugnis für die Innovationskraft und den Erfindergeist vergangener Generationen. Ihre Restaurierung und der laufende Betrieb sind ein Tribut an die Menschen, die vor mehr als einem Jahrhundert diese technischen Meisterwerke schufen. Besucher haben die Möglichkeit, nicht nur die Geschichte zu erleben, sondern auch die Funktionsweise dieser faszinierenden Maschinen zu verstehen, die einst das Rückgrat der lokalen Wirtschaft bildeten.
Die Sägemühle Meier Osthoff steht damit nicht nur für Vergangenheit, sondern auch für eine Zukunft, in der das Erbe der Industriegeschichte lebendig bleibt und Generationen von Besuchern inspiriert.
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