Gütersloh. "Hier liegt Musik in der Luft", freute sich Rainer Stemmermann. In der Aula des Schulzentrums Ost warteten 26 gut gelaunte Frauen auf den Gesangscoach aus Duisburg. Der ausgebildete Sänger leitet gemischte Chöre und Gesangsensembles verschiedener Stilrichtungen und Leistungsklassen. Den internationalen FrauenChorWorkshop "Singen ohne Grenzen" gestaltete er zum sechsten Mal. Die ersten beiden Workshops im Jahre 2014 führten zur Gründung des Internationalen FrauenChors. Sängerin Gudrun Elpert-Resch und Jazz-Pianistin Ulrike Salzwedel leiten den Chor.
Dabei sind Frauen verschiedener Nationalitäten und Altersklassen, Anfängerinnen und Fortgeschrittene. Ihr Wunsch war es, den Popklassiker "Caravan of Love" einzuüben. Die britische Indie-Band The Housemartins veröffentlichte das A-cappella-Lied im Jahre 1986. Eigens dafür hatte Rainer Stemmermann eine Version für den Frauenchor arrangiert. "Weltweit, glaube ich, die erste Frauenversion" sagte er. Tonhöhe, Akkordphase und Schwierigkeitsgrad habe er dem Chor angepasst. Gleiches galt für das Lied "Smooth Operator" von der Englischen Gruppe Sade. Den Chorsatz hatte er schon vor einiger Zeit geschrieben, jetzt hatte er ihn für den Frauenchor überarbeitet. "Der Chor entwickelt sich gut" sagte er. Das alles so gut klappt wie hier, sei einzigartig. Immerhin sei er in vielen Städten unterwegs.
Die Gleichstellungsbeauftragte Inge Trame, die inzwischen selber Freude am Gesang entwickelt hat, und die Chorleiterinnen bildeten ein "tolles Team". "Jede Frau kann kostenlos teilnehmen«, freut sich Inge Trame, gleich welcher Nationalität oder Altersklasse, mit oder ohne Gesangserfahrung Die Sparda-Bank Hannover-Stiftung unterstützt die Finanzierung der Workshops. "Das Projekt ist faszinierend«, sagt Elisabeth Rommel, Geschäftsstellen-Leiterin in Gütersloh. Diesmal probten die Frauen mit körperlichen Gesten - eine neue Idee des Gesangstrainings. Weg von den Noten gelang es ihnen, höhere und kraftvollere Töne zu erzeugen. In Stil und Sprache ist der Chor breit aufgestellt. Lieder in verschiedenen Sprachen werden ebenso gesungen wie ohne Text. So auch das Loblied auf die Mütter in Zulu, der Sprache einer afrikanischen Volksgruppe: "Mama liye"
Die nächsten Chorproben: 17. November, 1. und 15. Dezember, 18.30 Uhr bis 20 Uhr in der Musikschule, Königstraße 1.