Freudenschreie hallen durch den Raum, Smartphones werden in die Höhe gereckt, ein Selfie hier, ein Abklatschen dort. Die Szenerie erinnert an den Auftritt eines Popstars. Für viele der Schülerinnen und Schüler, die sich in der Aula des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums in Gütersloh versammelt haben, ist der junge Mann auf der Bühne genau das. Eigentlich heißt er Sebastian, ist 21 Jahre alt, studiert Wirtschaftswissenschaften, wohnt am Bodensee, macht Urlaub an der Nordsee, treibt viel Sport und liest gerne. Doch seine Fans kennen ihn nur als EsKay. Unter diesem Künstlernamen ist er einer der bekannteren Köpfe der deutschen Youtube-Szene, dessen Videos regelmäßig fünf- bis sechsstellige Clickzahlen erreichen.
Auf Initiative von Bertelsmann sprach Eskay vor rund 300 Schülern der weiterführenden Schulen in Gütersloh über seinen Arbeitsalltag als Youtuber, seine Video-Produktionen und weiteren Social-Media-Aktivitäten. Er erzählte unter anderem, wie seine Youtube-Geschichte begann, welches technische Equipment unverzichtbar ist, wo er seine Ideen findet und wie wertvoll der Kontakt zu anderen Youtubern und professionellen Vermarktern ist. Vor allem wolle er mit dem Vorurteil aufräumen, dass »alle Youtuber Millionäre sind und nichts für ihr Geld tun müssen, außer ein Video aufzunehmen.«
Studium als AbsicherungÂ
Denn für den Erfolg als Youtuber braucht es weitaus mehr: Vermarktung, Merchandise, Wissen um rechtliche Fragen, Design, Austausch mit der Fangemeinde, und vieles mehr. 70 Stunden und mehr könne ein Youtuber pro Woche investieren, je nachdem, was sein eigener Anspruch ist. EsKay erklärte den jungen Zuhörern anhand einiger Beispiele, wie Youtuber ihr Geld verdienen. Dabei verriet er ihnen auch, dass viele ihre Ausbildung oder ein Studium aufgegeben hätten, um sich voll und ganz den Online-Videos zu widmen. Eine Option, die er für sich ausschließe, wie er betonte: »Auch wenn die Doppelbelastung anstrengend ist – ich möchte ein Studium abschließen, um eine Absicherung für den Fall zu haben, dass es mit Youtube irgendwann nicht mehr klappt.«Â
Seit 2013 betreibt Sebastian den beliebten Youtube-Kanal »EsKayZockt«. Hier veröffentlicht der Student Videos, die ihn beim Computerspielen oder unterhaltsamen Aktionen zeigen oder in denen er sich mit Themen aus der Welt des Internets und aus dem Leben junger Menschen befasst. Seine Clips werden im Schnitt mehrere Zehntausend Mal angesehen. Insgesamt hat der Kanal von EsKay zurzeit fast 330.000 Abonnenten; alle seine Videos zusammen verzeichnen bis heute 42,9 Millionen Aufrufe.Â
Vermarktung durch DivimoveÂ
Die Begegnung zwischen dem Social-Media-Star und den jungen Mediennutzern hat Bertelsmann ermöglicht. Denn für die Vermarktung von EsKays Youtube-Kanal ist Divimove zuständig. Die 2012 gegründete Berliner Onlinemarketing-Agentur gehört seit 2013 zur RTL Group und damit auch zu Bertelsmann als Europas größtem Medienkonzern. In nur wenigen Jahren hat sich Divimove von einer Agentur zur Unterstützung von Webvideoproduzenten zu einem Medienunternehmen für die integrierte Kommunikation und Vermarktung im Online-Video-Bereich entwickelt. Mit der Kreativagentur Brandboost verfügt Divimove zudem über eigene Kompetenzen zur Planung, Produktion und Verbreitung von Online-Videos.Â
2015 hatte Bertelsmann – auf Anregung der Gütersloher Gymnasien und der Stadtbibliothek – eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, die Schülern der weiterführenden Schulen einen Blick hinter die Kulissen der Medienwelt ermöglichen soll. Seitdem geben Medienschaffende aus der vielfältigen Bertelsmann-Welt Einblicke in ihre Berufswelt und Arbeitsweisen, sei es per Lesung, Workshop oder Vortrag. Ziel ist es, den bewussten Umgang mit modernen Medien und damit die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern.Â
Der nächste Gastbeitrag eines Bertelsmann-Kreativen steht auch schon fest: Danny Reinhardt von der RTL-Journalistenschule in Köln wird die Gütersloher Schüler hinter die Kulissen der Journalistenausbildung blicken lassen. Sie werden erfahren, wie der Alltag eines TV-Journalisten verläuft, wie der Weg in den Beruf aussieht und wie Fernsehnachrichten entstehen. Das Datum der Veranstaltung wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Quelle: Bertelsmann-Intranet BENET