Gütersloh /wlv (Re) »Wir sind gerne Landwirt«, so lautet die Botschaft der Jungbäuerinnen und –bauern auf den neuen Großplakaten im Kreis Gütersloh. »Wir möchten zeigen, dass der Beruf es wert ist, davon zu erzählen«, so Christoph Sandhäger aus Rheda-Wiedenbrück. Er ist mit anderen Junglandwirten und –landwirtinnen aus Ostwestfalen-Lippe großflächig im Kreis Gütersloh zu sehen. Sie wollen für ein »Mehr« an Akzeptanz werben. »Wir möchten das Bild vom Bauernhof schärfen und die Landwirtschaft positiv besetzen«, erzählt Christoph Sandhäger.
Hingucker, Gesicht und Gewicht der insgesamt neun Motive umfassenden Plakataktion sind junge Menschen aus ganz Ostwestfalen-Lippe in und aus der Landwirtschaft. Die junge, Generation möchte ihre Mitmenschen auf ihr tägliches Wirken und Tun rund um Acker, Stall und Hof aufmerksam machen. Weg vom verallgemeinernden »die Landwirtschaft« möchten sie zeigen, wer hinter der Landwirtschaft steht. »Wir zeigen Gesicht für unseren Beruf und unsere Arbeit«, erläutert Sandhäger. Sie wollen zeigen, wie Landwirtschaft in Wirklichkeit aussieht. Leider habe die Bevölkerung im Alltagsleben kaum mehr reale Berührungspunkte mit dem grünen Berufszweig. Das Bild vom Bauern sei durch viel Unkenntnis geprägt. In vielen Verbraucherköpfen bestehe noch das Bild, der Bauer arbeite mit der Heugabel im Stall. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Modernste Technik, Computer, Smartphone sind heute wie in jedem anderem Wirtschaftszweig, im Zeitalter der Digitalisierung, nicht mehr wegzudenken. »Die Welt hat sich verändert und die Landwirtschaft auch«, schildert Sandhäger. Sie sei eben nicht die Idylle, die man bei einem Urlaub in den Bergen oder in so manchen Werbefilmen sähe.
Die jungen Leute wollen zeigen, sie sind die Zukunft und die Landwirtschaft hat Zukunft. Die Plakate sind ein Bekenntnis der jungen Generation in einem schwieriger werdenden Umfeld. Die immer mehr und höher werdenden Auflagen, Gesetze, Bürokratie, die vielen offenen Fragen wie in der Schweinehaltung zu künftigen Standards, dazu die Verunglimpfungen in der öffentlichen Meinung - der grüne Berufszweig steht vor großen Herausforderungen. »Doch die Landwirtschaft ist zu Veränderungen bereit«, unterstreicht der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Gütersloh Andreas Westermeyer und erklärt weiter: »Der Berufsstand möchte mit wechselnden Motiven auf sympathische Art Aufmerksamkeit wecken.« Diese sollen im Bild veranschaulichen »Wir brauchen die Landwirtschaft: gestern genauso wie heute und morgen.« Ob mit Kuh, Kalb, Trecker, Zuckerrübe oder Getreide, die jungen Gesichter seien die besten Botschafter. Nichts sei überzeugender als junge Landwirte und Landwirtinnen, die mit ganz viel Spaß dabei seien.
»Wir sind stolz auf unseren Beruf«, untermauert Sandhäger. Es sei der schönste Beruf überhaupt. »Unsere Motivation ist unsere Liebe zum Tier, zur Natur, zum Lebensmittel.« Sonst wäre ein Leben mit Arbeit an sieben Tagen die Woche und 365 Tagen im Jahr nicht denkbar. Jedes Jahr, jede Pflanze, jedes Tier sei anderes, es gäbe immer neue Herausforderungen. Der Beruf sei so vielfältig, es gäbe kaum einen Bereich des Lebens, der nicht von der Landwirtschaft berührt werde. Sandhäger: »Wir sehen die Ergebnisse unserer Arbeit jeden Tag.« Diese Begeisterung der jungen Leute für ihre Arbeit auf dem Hof ist derzeit auf den neuen Plakaten im ganzen Kreis Gütersloh zu sehen.
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Fotos von Jungbäuerinnen und Jungbauern
Welche Gesichter sind auf den Plakaten zu sehen?
Das sind neben Christoph Sandhäger aus Rheda-Wiedenbrück, zudem Lennart Schoof aus Lübbecke, Timo Gilberg aus Porta Westfalica, Moritz Weiß aus Hille, Michael Berger aus Spenge, Patrik Nölker aus Rödinghausen, Beke Hameier und Sebastian Horn, beide aus Lage sowie Daniel Diehl aus dem Extertal.
»Wir machen Landwirtschaft mit Fingerspitzengefühl«, »Wir machen blühende Landschaften«, »Wir machen Ährenwertes«, »Wir machen Zuckersüßes« – das sind die Aussagen, die neben den Gesichtern der Junglandwirte und –landwirtinnen auf den Plakaten zu lesen sind.
Die Fotos der Plakataktion sind von Schülern der Landwirtschaftlichen Fachschule für Agrarwirtschaft in Herford gemacht worden. Der Landwirtschaftliche Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe und die Landwirtschaftliche Fachschule für Agrarwirtschaft hatten gemeinsam einen Foto-Wettbewerb unter den Schülern im Rahmen des Schulprojektes »Landwirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit« ausgeschrieben.