Essen ist mehr als nur eine Mahlzeit. Essen ist Lebensgrundlage. Essen ist Kultur, manchmal Kunst, vor allem aber Genuss. Doch wie ändert sich unser Ess- und Trinkverhalten im Alter? Was ist bei einer bedarfs- und bedürfnisgerechten Ernährung für Seniorinnen und Senioren wichtig? Das waren Themen der »Woche der Ernährung«, zu der die Caritas-Tagespflege Gütersloh jetzt zahlreiche Gäste zu Aktionen und informativen Vorträgen begrüßen durfte.
Essen und Trinken sind für das Wohlbefinden älterer Menschen ebenso wichtig wie für junge Menschen. Da sich der Stoffwechsel im Alter verändert oder die Ernährung durch Erkrankungen erschwert ist, gilt es, bei Mahlzeiten für Senioren bestimmte Standards zu beachten. Wie die Caritas dem Rechnung trägt, erklärte Julian Ahrens (Küchenmeister und Abteilungsleiter »Service Leben und Wohnen« beim Caritasverband für den Kreis Gütersloh). »Grundsätzlich orientieren wir uns an saisonalen und regionalen Produkten.« Meist stehe zweimal pro Woche Fisch auf dem Speiseplan, ebenso eine breite Palette an Gemüsesorten, reichlich Obst und natürlich vegetarische Gerichte. Aus diesen Komponenten zaubern die Caritas-Ernährungsprofis Woche für Woche einen abwechslungsreichen Menüplan für die Tagespflege-Einrichtungen, die Seniorenwohngemeinschaften, das Caritas-Haus St. Anna Verl und den »Essen auf Rädern«-Service.
»Wir gehen auf alle individuellen Bedürfnisse ein«, betonte Julian Ahrens. So werde Menschen mit Kau- oder Schluckbeschwerden pürierte oder passierte Kost gereicht – »Weich statt bissfest« ist hier das Motto. Die püree-artige Konsistenz erleichtert den Schluckvorgang, der Geschmack bleibt dabei keineswegs auf der Strecke.
Auch auf die Größe der Portionen ist zu achten. Es gibt aber auch Fälle, bei denen besonders energiereiche Mahlzeiten serviert werden müssen. Küchenmeister Julian Ahrens: »Menschen mit Demenz haben oft einen hohen Bewegungsdrang.« Der dadurch höhere Energiebedarf muss bedient werden – wenn nötig, auch sprichwörtlich im »Vorbeilaufen«. Julian Ahrens: »Praktisch bei jeder Gelegenheit bieten wir dann Finger Food oder ähnliches an.«
Da Menschen mit zunehmendem Alter weniger Durst verspüren, trinken Senioren bisweilen zu wenig. Wie begegnet die Caritas dieser Herausforderung? »Wir schaffen z.B. mit selbst gemachter Beeren-Schorle oder schmackhaften Tees genügend Trinkanreize«, so Julian Ahrens. Es muss also nicht immer »nur« Wasser sein.
Mit der »Woche der Ernährung« – initiiert von Sarah Gerdhenrich (Leitung Caritas-Tagespflege Gütersloh) – wollte die Caritas dafür werben, durch praktische Angebote den Spaß an gutem Essen auch im Alter wach zu halten. Daraus erwächst Lebensqualität. Sarah Gerdheinrich und ihre Mitarbeitenden sorgten eine ganze Woche lang für ein buntes Aktionsprogramm mit Markt-Besuch, gemeinsamem Kochen und Rätselspielen rund um die Ernährung. Dabei sind solche Aktionen bei der Caritas Gütersloh keineswegs die Ausnahme: In den sieben Tagespflegen, den fünf Seniorenwohngemeinschaften und im Caritas-Haus St. Anna Verl wird jeden Tag gemeinsam geschnippelt, geraspelt und geknetet. Für einen guten Appetit auch im Alter!
Weitere Infos unter www.caritas-guetersloh.de