Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) hat sein Angebot für Alleinerziehende komplettiert. Mit einer neuen Lotsenstelle, die Ingrid Kersting bekleidet, können die Frauen sowie auch Männer neben bestehenden Beratungs- und Hilfsangeboten nun mit dem SkF schauen, wo genau der Schuh nach der Trennung drückt. Diese Stelle wird finanziert durch den Armutsfonds des Erzbistums Paderborn. »Bereits die ersten Wochen haben gezeigt, dass der Bedarf an Unterstützung und Beratung wächst«, sagt die Diplom-Sozialpädagogin Ingrid Kersting. Als Frauenfachverband war und ist es dem SkF ein besonderes Anliegen, für Alleinerziehende da zu sein. Früher haben Oma und Opa oftmals die Betreuung der Kinder übernommen, wenn es zur Trennung kam. Heute sieht das leider anders aus, weiß die ausgebildete Familientherapeutin. Die Frauen, manchmal auch Männer, stehen ganz alleine da. »Da bleibt weder Zeit für Treffen mit Freunden noch Zeit für Sport oder andere Aktivitäten, geschweige denn von einem Amt zum nächsten zu laufen, um Anträge und Beratung in Anspruch zu nehmen«, erklärt Kersting. Der SkF hat ein gutes Netzwerk mit den unterschiedlichsten Institutionen in Gütersloh entwickelt, das sich mit vielen Themen von Alleinerziehenden beschäftigt. Das Ziel ist es jedoch, zu einer ersten Anlaufstelle für Alleinerziehende zu werden, damit die Ratsuchenden nicht von einer Stelle zur anderen laufen müssen. In Gütersloh leben 2172 Alleinerziehende, davon sind 1789 Frauen und 383 Männer. Ein Großteil der Alleinerziehenden ist zwischen 40 und 49 Jahren alt (877). In den meisten Einelternfamilien in Gütersloh lebt ein Kind mit im Haushalt (1265). Bei einer Trennung sind nicht nur die Eltern die Leidtragenden, sondern oft die Kinder. Trennungskinder stehen oftmals zwischen den Stühlen und haben Sorge, wie es den Eltern geht. Deshalb inkludiert die Lotsenstelle auch eine Kinder- und Jugendsprechstunde. Auch diese wird von Ingrid Kersting angeboten. »Manchmal hilft ein offenes Wort«, sagt sie, dass sie sich auch als Vermittlerin zwischen Eltern und Kindern sieht. Der SkF bietet ein breites Spektrum an Angeboten für die unterschiedlichsten Fragen und Bedürfnisse von Familien: Eine »offene Sprechstunde für Alleinerziehende« gibt es immer montags in der Zeit von 15 bis 16.30 Uhr. Die Kindersprechstunde und auch die Elterngespräche finden nach Vereinbarung statt. Weitere Infos unter www.skf-guetersloh.de oder unter 05241/9618518. Das Projekt »Durchatmen« entlastet alleinerziehende Frauen und Männer. Wenn keine Person im Umfeld da ist, die die Kinder mal für ein, zwei Stunden betreut, dann kann man sich das Projekt »Durchatmen« zunutze machen. Delia Spexard und Ingrid Kersting, Telefon (05241) 9618518, sind Ansprechpartnerinnen. Das Projekt wird unterstützt von der Renate Gehring Stiftung und der Bürgerstiftung Gütersloh. Es gibt die »Leih-Großeltern« – ein Angebot für Gütersloh. Der Sozialdienst hat einen Pool von Senioren, die sich als Oma und Opa engagieren wollen – ehrenamtlich. Alleinerziehende, die sich Leih­oma oder Leih­opa wünschen, um mit ihren Kindern zu lesen, zu spielen und kleine Spaziergänge oder Ausflüge zu machen, dürfen sich an Cathrin Drosihn und Ingrid Kersting wenden: Telefon (05241) 9618519. Die »Allgemeine Sozialberatung« ist ebenfalls im Haus des SkF möglich. Hier bekommen Frauen und Männer Hilfe bei Konflikten in der Familie, Beratung bei finanziellen Schwierigkeiten, Perspektiven für die Zukunft, Unterstützung bei Behördenangelegenheiten. Weitere Infos dazu gibt es unter Telefon (05241) 9618519.