Keine andere Einrichtung erreicht so viele junge Menschen wie die Schule. Das Projekt »Kulturstrolche« des Kultursekretariats NRW Gütersloh und des NRW Kultursekretariats (Wuppertal) setzt seit über zehn Jahren genau hier an: Es schafft ein starkes Netzwerk aus Grundschulen, Kultureinrichtungen und lokalen Künstlerinnen und Künstlern, um den teilnehmenden Kindern früh Zugang zu den verschiedenen Kunstsparten zu ermöglichen. Im letzten Jahr wurde das Projekt grundlegend überarbeitet und geht zum neuen Schuljahr 2019/2020 mit neuem Konzept und zeitgemäßem Erscheinungsbild an den Start. 47 Städte aus ganz NRW mit 900 Klassen und zehntausenden Grundschülern sind dabei.
Nach einer Evaluation der Prognos AG im Jahr 2017 überarbeiteten die Kultursekretariate ihr Projekt auf Grundlage der dort gewonnenen Ergebnisse. Daraus ging ein neu formuliertes und zeitgemäßes Konzept hervor, an dessen Spitze die Querschnittsthemen Diversität und Digitalität stehen. Im Hauptfokus liegt dabei immer das eigene kreative und künstlerische Schaffen der Kinder. »Neben klassischen Kultureinrichtungen identifizieren wir vermehrt auch neue Kulturorte, Akteure und freie Künstlerinnen und Künstler, die dazu beitragen, das Programm zu öffnen und diverser zu gestalten«, benennt Antje Nöhren, Geschäftsführerin des Kultursekretariats NRW Gütersloh, ein zentrales Anliegen der Weiterentwicklung. Dr. Christian Esch, Direktor des NRW Kultursekretariats (Wuppertal), ergänzt: »Mit dem veränderten Konzept haben wir unsere Kulturstrolche fit gemacht für die kommenden Schuljahre voller kreativer Erlebnisse und Entdeckungen.«
Fortlaufend arbeiten die Beteiligten Konzepte für bedarfsorientierte Qualifizierungsmaßnahmen aus, die die Qualität des Programms sicherstellen. Um den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen neuen Zugang und eine andere Form des kulturellen Erlebens zu ermöglichen, haben die Kultursekretariate eigens für die Kulturstrolche ein Game entwickelt, dessen erste Episode sich aktuell in der Pilotphase befindet. Mit einem neuen Design bekommen die Kulturstrolche zudem ein modernes Gesicht. Jede Sparte, von Literatur über Musik bis Tanz, besitzt eine eigene Figur, die als Repräsentant mit zahlreichen Illustrationen ihre Sparte zum Leben erweckt. Eine weitere Neuerung ist das Kulturstrolche-Heft, in dem jedes teilnehmende Grundschulkind seine Kulturerlebnisse festhalten und die damit »erstrolchten« Sparten-Sticker verewigen kann. Das Heft wird so zu einem individuellen Begleiter während der gesamten Grundschulzeit.
Über das Projekt
Die Kulturstrolche werden seit 2008 in den Mitgliedsstädten des Kultursekretariats NRW Gütersloh gefördert und seit 2011 in den Städten des NRW Kultursekretariats (Wuppertal) etabliert. Entwickelt und erstmalig umgesetzt wurde das Modellprojekt 2006 in Münster. Seitdem ist es zu einem Kooperationsprojekt herangewachsen, das aus der kulturellen Bildungslandschaft Nordrhein-Westfalens nicht mehr wegzudenken ist. In den beteiligten Kommunen stellen die »Kulturstrolche« einen wichtigen Baustein für die kulturelle Bildung vor Ort dar. Das Projekt wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
Das neue Design ist ab sofort auch im Netz präsent: Unter www.kulturstrolche.de wird das Förderprogramm mit seinen vielfältigen Aktivitäten in ganz NRW vorgestellt.