Darauf hat das Corona-Virus keinen Einfluss: Krise hin oder her – ab diesem Sonntag, 29. März 2020, ticken die Uhren wieder nach Sommerzeit. Die verlorene Stunde macht laut einer Forsa-Umfrage der KKH Kaufmännische Krankenkasse vielen Menschen zu schaffen: Demnach haben rund ein Drittel der Bundesbürger Probleme, morgens aufzustehen. Jeder Fünfte ist wegen des staatlich verordneten Drehs an der Uhr tagsüber gereizt oder müde, und rund jeder Siebte schläft abends schlechter ein. So wundert es auch nicht, dass die große Mehrheit der Befragten einen Vorteil darin sieht, wenn die Zeitumstellung innerhalb der nächsten Jahre abgeschafft wird. 70 Prozent der Menschen im Osten, die deshalb mit Schlafproblemen kämpfen, erwarten dann einen positiven Effekt für die Gesundheit. Im Westen sind es sogar 77 Prozent. Jeder Vierte in den neuen Bundesländern glaubt hingegen, dass sich dadurch nichts ändern wird. In den alten Bundesländern denkt dies wiederum nur jeder Sechste.
Vor allem Frauen dürften das Aus für die Zeitumstellung herbeisehnen, denn sie hadern der Umfrage zufolge ganz besonders mit dem Dreh an der Uhr: Zwei Drittel von ihnen können deshalb entweder abends schlechter einschlafen, nachts schlechter durchschlafen oder haben Probleme beim morgendlichen Aufstehen. Bei den Männern verspüren nur 42 Prozent einen oder mehrere dieser Effekte. Um dem entgegenzuwirken und sich auf den neuen Rhythmus einzustellen, lassen es 42 Prozent der Umfrageteilnehmer in den neuen Bundesländern sowie 36 Prozent der Befragten im Westen langsam angehen und probieren, ihre Schlafens- und Essenszeiten nach und nach anzupassen.
40 Prozent im Osten versuchen darüber hinaus, die Umstellung auf Sommerzeit mit mehr Bewegung und frischer Luft auszugleichen, um abends besser einschlafen zu können. In den alten Bundesländern tankt hingegen nur etwa jeder Dritte Frischluft für einen besseren Schlaf. 28 Prozent der Befragten zwischen Ostsee und Erzgebirge trinken tagsüber außerdem mehr koffeinhaltige Getränke, um der Müdigkeit entgegenzuwirken, und jeder Fünfte geht schlicht früher ins Bett als üblich. Die Menschen zwischen Nordsee und Alpen handhaben es genau umgekehrt: Dort gehen 27 Prozent früher ins Bett und rund jede Fünfte nimmt Koffeindrinks zu sich.
Der Organismus erfährt durch die Zeitumstellung jedes Mal eine Art Mini-Jetlag, der die hochpräzise innere Uhr durcheinanderbringt – egal ob auf Sommer- oder Winterzeit umgestellt wird. »Es kann also einige Zeit dauern, bis sich der Körper an den neuen Rhythmus gewöhnt hat«, sagt Ulrike Schäfer vom KKH-Serviceteam in Bielefeld. Folgen der Zeitumstellung können unter anderem Müdigkeit, Schlafstörungen und Kopfschmerzen sein.