Gütersloh (gpr). In diesen Tagen, in denen Corona weltweit das Zusammenleben der Menschen bestimmt, zeigt auch Gütersloh Solidarität. Viele Menschen bieten Nachbarschaftshilfe und Unterstützung an. Andere – hier besonders Vereine und Institutionen – suchen Helfer und Helferinnen, die bereit sind, ehrenamtliche Aufgaben zu übernehmen. Das kann der Einkauf sein für Menschen, die nicht aus dem Haus gehen können, das kann eine Kinderbetreuung sein, wo kurzfristig eine Notlage herrscht, das können Transportfahrten mit dem Auto sein, um Essen auszufahren, das ist vielleicht ein regelmäßiges Telefongespräch, um der Einsamkeit entgegenzuwirken. Freiwillige, Hilfsangebote und diejenigen, die Unterstützung suchen, koordiniert ab sofort die »VoluMap«, eine App, die im Play Store (für Android) und im Apple Store (iPhone) ab sofort zum Download bereit steht. In einer Videobotschaft (www.coronavirus.guetersloh.de) dankt auch Bürgermeister Henning Schulz für alle Hilfeinitiativen und stellt die App vor.
Als Verbindungstool zwischen »Spontanhelfern« und Vereinen, die Helfende suchen, konzipiert, erlebt die App nach einer Testphase nun unmittelbar ihre Bewährungsprobe auf eine Weise, die sich vor zwei Wochen noch niemand hätte wirklich vorstellen können. Jetzt gibt es mit der VoluMap (von »Volunteer« = Freiwelliger und »map« = Landkarte) die Möglichkeit, Hilfsangebote an einer Stelle gebündelt anzubieten und zu koordinieren. Denn mit dem, was hier aufgeführt ist, entsteht ein Netzwerk, das in der momentanen Situation auf jeden Fall von Nutzen ist.
»Wir haben in den vergangenen Wochen mit aller Kraft daran gearbeitet, die VoluMap in den Live-Betrieb zu überführen«, sagt Bürgermeister Henning Schulz, auf dessen Initiative hin die App zusammen mit dem Gütersloher Unternehmen Topocare entwickelt und unter anderem über die Akquise von Fördermitteln des Bundes zur Marktreife gebracht wurde. Statt einer offenen Plattform für die ganze Bandbreite von Projekten, die Freiwillige benötigen, konzentriert sich die App nun voll und ganz auf die »Corona-Hilfe«. Schulz: »Jetzt ist es wichtig, dass diejenigen, die in Gütersloh helfen wollen, die App so schnell wie möglich herunterladen. Dann kann - egal ob mit oder ohne Registrierung - das passende Hilfsangebot gefunden werden und in Echtzeit koordiniert werden.«
Die Nutzung der App ist natürlich kostenlos. »Die VoluMap will vor diesem Hintergrund eine Einladung sein, Hilfsangebote und Aufrufe an Freiwillige an einer Stelle zu bündeln, damit alle voneinander profitieren können, gleichzeitig mit ihren Angeboten erkennbar und individuell bleiben«, sagt Elke Pauly-Teismann. Die Ehrenamtsbeauftragte der Stadt Gütersloh ist die Koordinatorin, die im Hintergrund der App die Fäden zusammenhält. Das heißt, bei ihr melden sich die Institutionen und Vereine, die ihr Angebot in der VoluMap-App veröffentlichen wollen. Durch sie erfolgen Prüfung und Freigabe. So bleibt gewährleistet, dass es sich um seriöse Angebote handelt, die den Qualitätskriterium der Freiwilligen-Arbeit entsprechen, ein eventueller Missbrauch der Plattform ist damit ausgeschlossen.
Menschen, die bereit sind, Aufgaben zu übernehmen, können sich direkt auf der App informieren und ihren Einsatz anbieten.
Darüber hinaus steht Elke Pauly-Teismann aber auch für Menschen, die individuell Hilfe suchen, weil sie in der aktuellen Situation das Haus nicht verlassen können, beratend zur Seite. Kontakt über die Bürgerhotline (05241) 82-2310.
Volumap: Zum Download im Play Store (Android) und Apple Store. Weitere Informationen auch unter www.volumap.de
Zum Hintergrund: Bürgermeister Henning Schulz hatte die Idee, das Gütersloher Unternehmen Topocare das technische Knowhow. Nach einem »Unternehmensbesuch«, einem Format der Wirtschaftsförderung bei der Stadt Gütersloh, entwickelte sich ein Austausch über die Gewinnung von Freiwilligen für besondere Aktionen von Vereinen und Institutionen, die kurzfristig und auf eine bestimmte Zeit Unterstützung brauchen. Ausgehend von der Erfahrung, dass immer mehr – und gerade auch junge – Menschen bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren, sich aber nicht in feste Vereinsstrukturen einbinden lassen wollen, sollte die VoluMap Projekte und Freiwillige zusammenbringen – dies kurzfristig, lokal und ohne weitere Verpflichtungen. Die Vereine, die ein Angebot eingestellt haben, treten direkt in Kontakt mit den potenziellen Helfenden. Die Anbindung an die Ehrenamtskoordination bei der Stadt stellt die Seriosität der Angebote sicher und verhindert so Missbrauch der Plattform. Die Nutzung der Plattform ist kostenlos.