Gütersloh, In vitro Fleisch, pflanzliches, tierisches, menschliches Leben? In vitro #Menschenfleisch.
Wenn In vitro Fleisch aus ethischer Sicht unproblematisch ist, was wäre dann mit In vitro Menschenfleisch? Ersteres zeigt, dass die Frage, ob wir aus ethischer Sicht Tiere essen dürfen, an der Kreatur hängt.
Das ist die Überzeugung der meisten Veganer: Sie essen kein #Fleisch, weil damit Tierleid verbunden ist, und weil dafür Tiere getötet werden müssen. Viele aber vor allem deshalb, weil sie das als #Speziesismus betrachten. Und nicht zuletzt auch deshalb, weil mit der Massentierhaltung zahlreiche Implikationen verbunden sind – von Umweltschäden über Klimaschädlichkeit bis hin zu Sozialen Effekten et cetera. Und oder sie essen kein Fleisch, weil Fleisch vermeintlich ungesund ist. Es gibt zahlreiche Gründe, oft werden sie dynamisch kombiniert. Jedenfalls spricht allein Tierleid nicht dagegen Fleisch zu essen, Tierleid spricht lediglich dafür, Tierleid zu vermeiden.
Nur wenige dürften sich die Frage stellen, ob wir aus ethischer Sicht überhaupt Tiere essen dürfen. Zweifellos »dürfen« wird das, denn letztlich sind wir auch nur Tiere. Freilich müssen wir nicht unserer »Natur« oder Instinkten folgen und Fleisch essen, denn wir haben die Möglichkeit zur #Kultur. Wir müssen keine #Tiere essen.
In vitro Menschenfleisch
In vitro Menschenfleisch würde wohl niemand essen, obwohl jedem klar sein dürfte, dass wir es hier mit keiner Kreatur zu tun hätten. Sondern lediglich mit einer Idee davon, was dann zu dem Gefühl des #Kannibalismus führte. Offenbar ist der ethische Gedanke, kein Fleisch essen zu dürfen, in erster Linie mit menschlichen Kreaturen verbunden, nicht mit tierischen. Das zeigt, dass es Verganern letztlich doch nicht um die Idee der Kreatur geht, denn wenn diese Idee bei In vitro Menschenfleisch da ist, dann ist sie bei In vitro Tierfleisch auch da. Es geht vielmehr ums Tierleid per se, es ist eine moralische Kategorie.
Der Gedanke, nichts »Lebendes« (oder »Lebendiges«) essen zu dürfen, ist nicht mit pflanzlichem Leben verbunden, da Pflanzen nicht als Kreaturen gelten. Obwohl manche Anti Veganer – wohl als Witz – darauf abstellen (»Auch Pflanzen haben Gefühle« – dann müsste man über #Frutarier nachdenken). #Pescetarier sind eine weitere Kategorie, sie unterliegen wahrscheinlich immer noch dem Irrglauben, #Fische könnten nicht leiden oder keine Schmerzen fühlen.
Wenn man konsequent wäre, müsste man also tatsächlich In vitro Menschenfleisch züchten, am besten aus seinen eigenen Zellen (mit seiner eigenen DNS) … nur dann würde man kein anderes Leben schädigen.
Eine weitere Alternative ist Pseudofleisch aus #Pflanzenmaterial oder #Pilzmaterial. Auch Insektenproteine oder Mikroben (pflanzlich oder tierisch) sind mögliche Nahrungsquellen.
Fazit
Das Thema ist sehr komplex. Die Gründe für #Veganismus sind ebenfalls komplex und teils unklar. Möglicherweise gibt es in Fällen den Grund der Ablehnung des Speziesismus, und alles Weitere sind lediglich #Argumente (aber keine #Gründe).