Psychische Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen sind nicht nur bei Erwachsenen auf dem Vormarsch: Jedes fünfte Kind in Deutschland zeigt laut Robert Koch-Institut mittlerweile Symptome einer seelischen Störung. Auch Daten der Kaufmännischen Krankenkasse belegen bereits vor der Corona-Krise einen deutlichen Anstieg von 2009 auf 2019, bei Depressionen etwa um fast das Doppelte in der Altersgruppe der Sechs- bis 18-Jährigen. Um dieser Entwicklung noch effektiver entgegenwirken zu können, hat sich die KKH Kaufmännische Krankenkasse mit dem Deutschen Zentrum für Präventionsforschung und psychische Gesundheit (DZPP) nun einen kompetenten Partner ins Boot geholt. »Unser Ziel ist es, die Forschungsergebnisse des DZPP zu wirksamer Prävention psychischer Erkrankungen in die Praxis zu übertragen, etwa in Form von innovativen Präventionsprojekten an Kindergärten und Schulen oder in Zusammenarbeit mit Fachärzten und Beratungsstellen«, sagt KKH-Psychologin Franziska Klemm. »So möchte die KKH einmal mehr einen Beitrag zum gesunden Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland leisten. Außerdem möchten wir darauf aufmerksam machen, dass psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen eine besondere Relevanz haben, da sie sich nicht nur auf die Gesundheit, sondern auch auf soziale Entwicklungschancen auswirken können – vor allem wenn psychische Erkrankungen weiterhin in der Gesellschaft stigmatisiert werden.«
Die Förderung der psychosozialen Entwicklung und die Prävention psychischer Erkrankungen bereits im frühen Kindes- und Jugendalter sind ein wichtiger Schwerpunkt der KKH. Mit dem DZPP hat die Ersatzkasse nun ein Institut mit einer deutschlandweit einmaligen interdisziplinären Forschungsinfrastruktur insbesondere in Bezug auf Angsterkrankungen an ihrer Seite. Denn bei der Prävention psychischer Leiden spielen Angsterkrankungen eine zentrale Rolle. »Sie sind die häufigste psychische Störung und häufig Vorläufer von depressiven und anderen seelischen Erkrankungen. Zudem ist das Erleben von Angst ein typisches Merkmal vieler psychischer Störungen und tritt auch häufig infolge körperlicher Erkrankungen auf«, erläutert Professor Dr. Marcel Romanos, einer der beiden Leiter des DZPP und Kooperationspartner der KKH. So trage die Erforschung und Prävention von Angsterkrankungen auch zur Reduktion anderer psychischer Leiden bei.