Die Feuerwehren im Kreis Gütersloh bereiten sich darauf vor, nach fast einjähriger Pause wieder Übungsdienste durchzuführen. Seit Ausbruch der Pandemie ruht die Aus- und Weiterbildung bei allen Feuerwehren im Kreis Gütersloh fast gänzlich. Sichergestellt hingegen war ausnahmslos zu jeder Tages- und Nachtzeit die Einsatzbereitschaft aller Feuerwehren.
Gemeinsam mit allen Leitern der Feuerwehren im Kreisgebiet hat Kreisbrandmeister Dietmar Holtkemper im Rahmen der Verbandsausschusssitzung eine stufenweise und eine von den Kreis-Inzidenzen abhängige Öffnungsstrategie erarbeitet. Inhalt dieses Papieres ist es, dass weiterhin alle theoretischen Ausbildungsinhalte in Online-Formaten durchgeführt werden, es aber analog der Bund-Länder-Beschlüsse tatsächlich auch wieder möglich ist, in kleinen, definierten Gruppen Ãœbungsdienste durchzuführen. Um Ansteckungen zu vermeiden sieht das Konzept vor, zu Beginn eines jeden Ãœbungsdienstes Selbsttests durchzuführen. Ebenso bleiben das Tragen von FFP2-Masken und das Abstand halten sowie die Hygienevorschriften unerlässlich. Darüber hinaus ist ein Inzidenzen-Schwellenwert definiert, bei dem eine »Notbremse« greift.
Holtkemper betont: »Wir möchten weiterhin sicherstellen, schnelle und schlagkräftige Feuerwehren für die Bürger im Kreis Gütersloh vorzuhalten und einzusetzen. Hierzu bedarf es zwingend einer guten, aber insbesondere kontinuierlichen Ausbildung aller Feuerwehrkameradinnen und -kameraden im Kreis. Das letzte Jahr unter dem Einfluss der Pandemie hat in den Feuerwehren Spuren hinterlassen, die es jetzt gilt aufzuarbeiten«, so der Kreisbrandmeister weiter.
Grundlage der Öffnungsstrategie ist eine Gefährdungsbeurteilung für die Feuerwehren im Kreis, die seit Ausbruch der Pandemie erstellt sowie entsprechend der Pandemie-Lage angepasst wurde und seither Anwendung bei allen Wehren im Kreisgebiet findet. Das erarbeitete Konzept beinhaltet auch die stufenweise Öffnung der Kreisfeuerwehrschule Gütersloh in St. Vit als auch die Durchführung von Fahrsicherheitstrainings. Ebenso ist die Atemschutzbelastungs-Übungsanlage an der Kreisfeuerwehrzentrale Gütersloh in St. Vit geöffnet. Diesbezüglich besteht ein besonderer Druck aus Richtung der Unfallkasse NRW, die auf die Durchführung der jährlich zu absolvierenden Belastungsübungen eines jeden Atemschutzgeräteträgers aus Sicherheitsgründen drängt. Für jeden dieser Bereiche gibt es bereits entsprechend mit dem Gesundheitsamt abgestimmte Hygienekonzepte.
»Uns ist bewusst, dass dieser Schritt mit gewissen Risiken verbunden ist«, so Holtkemper, »dennoch ist dieser Schritt richtig und wichtig. Wir haben es geschafft und darauf sind wir auch sehr stolz, dass es trotz des sehr hohen täglichen Einsatzaufkommens bei den Feuerwehren im Kreis GT bisher keine Ansteckung innerhalb einer Feuerwehr gab. Trotz der Möglichkeit nun wieder Präsenzdienste in kleinen Gruppen durchzuführen, bleibt die Vermeidung von Ansteckung weiterhin oberstes Ziel. Daher wird während der Dienste der Fokus auf die Aus- und Weiterbildung und leider pandemiebedingt noch nicht auf die doch auch so wichtige Kameradschaft gelegt«.