Zum Start der UN-Dekade zur Renaturierung am morgigen internationalen Umwelttag fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz die Bundesregierung zum entschiedenen Einsatz für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen auf. Die neue Bundesregierung muss einen Plan zur Wiederherstellung von Ökosystemen in Deutschland mit konkreten Zielen und Maßnahmen bis zum Jahr 2030 erarbeiten und für den Naturschutz jährlich eine Milliarde Euro mehr zur Verfügung stellen. Ein Schwerpunkt der Bemühungen muss dabei außerhalb von Schutzgebieten liegen.
Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: »Deutschland hat eine besondere Verantwortung im Kampf gegen die globalen Krisen, die das Klima, die Arten und die Lebensräume bedrohen. Der weltweite Verlust der biologischen Vielfalt ist eine große Gefahr für unsere Lebensgrundlagen. Die UN-Dekade zur Wiederherstellung gefährdeter Ökosysteme kann einen Weg aus der Krise weisen. Für Deutschland zeigen der BUND und der Paritätische Gesamtverband in ihrer gemeinsamen Zukunftsagenda auf, wie eine sozial und ökologisch gestaltete Zukunft aussieht: Dazu zählen Schutzgebiete, die wirklich schützen, eine substanzielle Finanzierung insbesondere der Wiederherstellung von Ökosystemen und nachhaltiges Wirtschaften.«
Global wie national gilt es, die Anstrengungen aus Klimaschutz, Ressourcenschutz und Naturschutz zu vereinen. Neue Studien zeigen, dass allein die Wiederherstellung von 15 Prozent des bereits geschädigten Landes weltweit 60 Prozent des erwarteten Aussterbens verhindern und gleichzeitig 299 Gigatonnen Kohlendioxyd speichern könnte. Das sind 30 Prozent des gesamten Kohlendioxyd-Anstiegs in der Atmosphäre seit der industriellen Revolution.
Auch in Deutschland sind wertvolle Ökosysteme stark geschädigt. Ihre Leistungen für den Menschen sind in Gefahr: Moore, Auen, artenreiche Wiesen sowie die letzten Streuobstbestände sind für den Klimaschutz und die Rettung von Bestäubern unverzichtbar. Das aktuelle Klimaschutzpaket muss insbesondere beim Bodenschutz in Mooren nachgebessert werden.
Bandt: »Die Krise der Natur ist ebenso verhängnisvoll wie die Klimakrise. Ein radikaler Wandel in der Weise, wie wir leben und wirtschaften, ist dringend erforderlich. Unsere ›Zukunftsagenda für die Vielen‹ beschreibt konkret, wie der Erhalt der biologischen Vielfalt sozialverträglich möglich ist: Wir brauchen eine Agrar-, Verkehrs- und Energiewende sowie eine Abkehr von unserem unersättlichen Ressourcenverbrauch, wenn die biologische Vielfalt weltweit erhalten werden soll.«
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In seiner Zukunftsagenda für die Vielen beschreiben BUND und der Paritätischen Gesamtverband konkrete inhaltliche Forderungen, die einen Aufbruch in eine ökologische und sozial gerechte Republik beschreiben: www.zukunftsagenda.de …