Manche stehen auf dem Standpunkt, da nun dank des Internets viel Wissen jederzeit und überall verfügbar sei, müsse man nichts mehr wissen, man müsse lediglich wissen, wo man das Wissen findet. Das Gegenteil ist der Fall: Umso mehr muss man wissen.
In Zeiten wenigen Wissens war es schwierig, zu Wissen zu gelangen. Da musste man wissen, wo man Wissen findet. Heute ist das Gegenteil der Fall, denn googeln kann jeder. Ganz davon abgesehen ist eben nicht alles Wissen digitalisiert und online verfügbar, ganz im Gegenteil. Das scheint nur so, das ist eine idealistische Sichtweise der Digitalisierung.
Beispielsweise hat die Wikipedia keine Redaktion, mit einem Lexikon ist sie nicht vergleichbar. Sie bietet Quantität statt Qualität.
Je mehr Wissen es gibt, desto mehr muss man wissen, um überhaupt eine Vorstellung davon zu haben, was man nicht weiß, was man für Wissen erlangen will, und wie man es erlangen will. Und wie man Wissen einzuordnen hat.
Früher wussten wenige Leute viel über wenig. Der Fortschritt sorgte dafür, dass immer mehr Leute immer weniger über immer mehr wussten. Heute wissen alle nichts über alles.