»Ein gutes Jahr ohne Turbulenzen«, so lautete das Fazit des Vorstandsteams um Axel Kirschberger und Matthias Filter. Die Generalversammlung der regionalen Energiegenossenschaft fand am 24. Juni 2021 zum zweiten Mal in digitaler Form statt. Mit Beteiligungen an drei Projekten aus den Bereichen der Wind- und Sonnenenergie konnte der Vorstand den 25 anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern per Videokonferenz vom abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020 berichten, in dem insgesamt ein Ergebnis auf zufriedenstellendem Niveau erwirtschaftet wurde.
Wie wetterabhängig und ebenso standortbestimmt die Erzeugung der erneuerbaren Energien ist, zeigte sich beim Blick auf die Einzelleistungen der betriebenen Anlagen. So wich der Ertrag des Windparks Harsewinkel, an dem die Grün Energie eG zu 33 Prozent beteiligt ist, besonders in den windschwachen Monaten November und Dezember von den Prognosen ab. Kirschberger sprach dennoch von einem »guten Ergebnis«, denn der Gesamtertrag war mit 105 Prozent höher als im vorausgegangenen Jahr 2019 (90 Prozent). Der Windpark liefert 5,5 Millionen Kilowattstunden im Jahr. Mit dieser Energie können rund 1.200 Vier-Personen-Haushalte ein Jahr versorgt werden.
Gute Erträge erwirtschaftete ebenfalls der Solarpark Halle-Trotha, den die Grün Energie zu 100 Prozent betreibt. Vor allem die sonnenreichen Monate März und April 2020 trugen zum positiven Gesamtergebnis bei, das dadurch drei Prozent über den Erwartungen lag (103 Prozent). Im vorausgegangenen Jahr 2019 lag der Ertrag bei 102 Prozent. Die Anlage erzeugt pro Jahr etwa 1 Million Kilowattstunden Ökostrom. Mit dieser Energie erhalten rund 260 Vier-Personen-Haushalte ein Jahr mit Strom.
Für einen positiven Jahresabschluss sorgte zudem die jüngste Beteiligung der Grün Energie: Die Windkraftanlage in Delbrück-Westenholz, an dem die Grün Energie mit 51 Prozent beteiligt ist, konnten durch die windstarken Monate Februar, März und Oktober 2020 die Leistungen ausbauen, sodass hier ein Gesamtertrag von 106 Prozent (Vorjahr 97 Prozent) verbucht werden konnte. »2020 war somit das zweitbeste Jahr seit Inbetriebnahme der Anlage«, so Vorstand Kirschberger. Die Windkraftanlage erzeugt 3,5 Millionen Kilowattstunden im Jahr, die rund 1.000 Vier-Personen-Haushalte ein Jahr versorgen können.
1,9 Prozent Dividendenausschüttung für die Mitglieder
Mit einem Bilanzgewinn von 27.844,96 Euro – 2019 waren es 20.548,59 Euro – kann an die 219 Mitglieder eine Dividende in Höhe von 1,9 Prozent – 2019 waren es 1,50 Prozent – für das abgelaufene Geschäftsjahr ausgeschüttet werden.
Dieser Beschluss wurde virtuell von den anwesenden Mitgliedern einstimmig gefasst. Außerdem wurden Ralf Libuda und Thomas Primon (beide Stadtwerke Gütersloh) für weitere drei Jahre in den Aufsichtsrat wiedergewählt. Dem Aufsichtsrat gehören zudem Dr. Christine Disselkamp und Werner Schönfeld sowie Ulrich Scheppan als Aufsichtsratsvorsitzender an.
Nicht fehlen durfte am Ende des Abends der Blick nach vorne: Hier bekamen die Anwesenden erste Einsicht in die Ertragsleistungen der Windenergie- und Solaranlagen in den ersten fünf Monaten des Jahres. »Und die haben, natürlich wetterbedingt durch die wind- und sonnenschwachen Monate Januar bis April, noch Luft nach oben«, so Kirschberger.
Ingo Schneeweis folgt auf Axel Kirschberger im Vorstand
Eine Veränderung ergibt sich im Vorstand der Energiegenossenschaft: Axel Kirschberger, Gründungsmitglied der Grün Energie, wird im Juni nach zehn Jahren seine Vorstandstätigkeit an Ingo Schneeweis übergeben. Schneeweis ist Regionalleiter des Firmenkundengeschäfts bei der Volksbank Bielefeld-Gütersloh und seit vielen Jahren Mitglied in zukunftsträchtigen Projekten der Volksbank, unter anderem im Anlageausschuss des eigenen Mischfonds »Volksbank Bielefeld-Gütersloh NachhaltigkeitsInvest«, tätig. Er ist 49 Jahre alt, wohnhaft in Gütersloh, verheiratet und hat eine Tochter.
Die Aufsichtsratsmitglieder Ulrich Scheppan und Ralf Libuda dankten Axel Kirschberger als »Mann der ersten Stunde« für das vertrauensvolle und starke Engagement in der Grün Energie. »Und immer mit dem großen Interesse, eine angemessene Rendite für unsere Mitglieder zu erwirtschaften«, so Ralf Libuda. Ulrich Scheppan wünschte zeitgleich dem Neu-Vorstandsmitglied Ingo Schneeweis viel Erfolg und einen guten Start: »Sie passen mit Ihrem grünen und nachhaltigen Faible bestens in unser professionelles Team.« Ingo Schneeweis freut sich auf die zukünftigen Aufgaben und wünschte allen Mitgliedern und der Grün Energie etwas, dem alle zustimmten: »Viele Sonnenstunden und ordentlich Rückenwind.«