Weltliteratur trifft auf Musik, wenn »Die lasterhaften Balladen und Lieder des François Villon« am Donnerstag, 8. Juli 2021, im Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde-Stromberg zur Aufführung kommen. Begleitet von Laurent Leroi am Knopfakkordeon rezitiert der Schauspieler Carsten Bender die berühmten spätmittelalterlichen Verse in der Nachdichtung des westfälischen Schriftstellers Paul Zech.
Die Open-Air-Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr mit einer Einführung von Professor Walter Gödden in das vielgestaltige Leben und Werk von Villon und Zech.
Die Balladen und Lieder des François Villon sind ein unvergängliches Zeugnis der Weltliteratur. Derb, humorvoll und erschütternd zeugen sie von Liebe und Hass, Tod und Vergänglichkeit, Hunger und Armut, Laster und Ausschweifung. Voller Spottlust und Galgenhumor dichtete er über sein wildes Leben, das ihn wegen krimineller Machenschaften mehrfach ins Gefängnis brachte, über die Liebe zu Frauen und die Abscheu gegenüber der Obrigkeit. Mit Villon hielt Volks- und Gaunersprache Einzug in die Literatur – und die kongeniale Nachdichtung des expressionistischen Dichters Paul Zech steht ihm in nichts nach.
Paul Zech (1881 bis 1946) wurde durch seine Nachdichtungen aus dem Französischen (Arthur Rimbaud, François Villon) bekannt. Aber auch seine expressionistische Lyrik genießt hohe Wertschätzung. Mit dem Leben und Wirken Villons hat sich Zech eingehend auseinandergesetzt. Seine Nachdichtungen sind keine einfachen Übersetzungen der Balladen, sondern geprägt von dem Versuch, aus der Perspektive des deutschen Expressionismus neue, zeitgenössische Entsprechungen zu finden.
Im Rahmen der Veranstaltung rezitiert der Münsterische Schauspieler Carsten Bender eine Auswahl aus den Nachdichtungen Zechs. Für einen Dialog mit dem gesprochenen Wort sorgt
der in Strasbourg geborene Musiker Laurent Leroi am Knopfakkordeon. Dabei erklingt Villon aber auch im französischen Original: Leroi interpretiert singend und spielend diverse Gedichte, eine Jargon-Ballade und die Debatte, die Villon mit seinem Herzen führt.
Aufgrund der geltenden Corona-Schutzbestimmungen ist für die Veranstaltung nur ein begrenztes Kartenkontingent verfügbar. Tickets können beim Kulturgut Haus Nottbeck unter Telefon (02529) 9497900 oder im Internet auf www.kulturgut-nottbeck.de sowie unter www.reservix.de erworben werden. Weitere Informationen zu geltenden Abstands- und Hygienemaßnahmen sind vor Ort über Aushänge oder auf der Internetseite des Kulturguts zugänglich.
Donnerstag, 8. Juli 2021, 19.30 Uhr, Vorverkauf zwölf beziehungsweise zehn Euro, Abendkasse 14 beziehungsweise zwölf Euro