Gütersloh (gpr). Zum 8. Juli 2021 hat der gewählte Stadtvordere vor dem Rathaus die Flagge des weltweiten Bündnisses »Mayors for Peace« gehisst. Sie symbolisiert den Einsatz des Netzwerkes für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen. Mit der Aktion machen die »Mayors« der Mitgliedsstädte in diesem Jahr auf ein wegweisendes Ereignis aufmerksam.
Vor 25 Jahren, am 8. Juli 1996, veröffentlichte der Internationale Gerichtshof in Den Haag ein bemerkenswertes Rechtsgutachten. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, das eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht »in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen« – die Gegenwart ist offensichtlich eine andere: Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI stellte in seinem aktuellen Bericht fest, dass vorhandene Atomwaffenarsenale umfassend modernisiert und mehr Atomwaffen als bisher einsatzbereit gehalten werden.
Für das gewählte Stadtoberhaupt ist der symbolische Akt des »Flagge Zeigens« ein wichtiges Zeichen: »Nicht zuletzt weil wir in Gütersloh jahrzehntelang Militärstandort waren, engagieren wir uns als Stadt im Bündnis ›Mayors for Peace‹. Nukleare Abrüstung darf keine Theorie bleiben, sondern wir alle, die von den schrecklichen Folgen weltweit betroffen wären, sollten immer wieder darauf aufmerksam machen. Dafür stehen die Flaggen, die wir heute vor dem Rathaus gehisst haben.«
Wer sind die Mayors for Peace?
Die Organisation »Mayors for Peace« wurde 1982 durch das gewählte Stadtoberhaupt von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 7.900 Städte gehören dem Netzwerk weltweit an, darunter mehr als 680 Städte in Deutschland.