Mainz (ots) Ob Wohnort ummelden, Auto anmelden oder Personalausweis beantragen: Digital lassen sich in Deutschland häufig nur Termine für Behördengänge buchen, die in anderen Ländern direkt online erledigt werden können. »ZDFzoom« fragt am Mittwoch, 28. Juli 2021, um 23 Uhr, im ZDF: »Digitale Dilettanten – versagt die Politik beim Verwaltungs-Update?«. Der Film von Steffen Mayer und Joachim Ottmer steht ab Mittwoch, 28. Juli 2021, 18 Uhr, in der ZDF-Mediathek zur Verfügung.
Egal, worauf man blickt – auf Verwaltung, Polizei oder Gesundheitsdienst – Deutschland ist digital oftmals abgehängt. Veraltete Software und Betriebssysteme, überforderte IT und fehlende Ausstattung haben gravierende Folgen. Das hat insbesondere die Coronapandemie schonungslos offengelegt. Es gab stapelweise Fax-Nachrichten aus Laboren, die von den ohnehin schon überlasteten Angestellten der Gesundheitsämter händisch in die Computer getippt werden mussten. Dies hat nicht nur Menschenleben gefährdet, sondern auch den Glauben an die gut organisierte deutsche Verwaltung erschüttert. Beinahe zehn Jahre dauerte es, bis das Programm zum einheitlichen Datenaustausch der Labore fertig wurde – ein Paradebeispiel für die IT-Misere in den Behörden.
Besonders erschreckend beim deutschen Digital-Desaster ist die Lage bei der Polizei. Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern sind so schlecht vernetzt, dass sie noch immer nicht per Knopfdruck detaillierte Daten über Ermittlungen oder Straftäter untereinander austauschen können. Die Konsequenz: Verbrechen werden mitunter nicht strafrechtlich verfolgt.
Die Gründe: jahrzehntelanger Software-Wildwuchs, fehlende bundesweite Standards und Schnittstellen, Personalmangel, unzureichende Kenntnisse, kaum Problembewusstsein und fehlender politischer Wille.
Die »ZDFzoom«-Autoren Steffen Mayer und Joachim Ottmer machen sich auf Spurensuche, fragen nach bei Betroffenen und Verantwortlichen, um herauszufinden: Werden deutsche Behörden digital komplett abgehängt?