Wenn der Adenauerplatz so aussieht, dann ist Jörg Eickholz zufrieden., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Rheda-Wiedenbrück (pbm). Behutsam fährt Jörg Eickholz mit seinem kleinen Daihatsu Transporter durch die schmalen Gassen und Wege der Wiedenbrücker Innenstadt. Freundlich grüßen ihn die Geschäftsleute und Passanten, denn man kennt ihn. Er ist seit 18 Jahren zusammen mit Jürgen Griesbach für die Reinigung der Innenstadt als Mitarbeiter des städtischen Bauhofes Rheda-Wiedenbrück zuständig.
Für den 52-Jährigen ist es ein persönliches Anliegen, dass die Stadt sauber ist. Und so schaut er auch stets nach links und rechts, wenn er seine Tour macht. In Rheda-Wiedenbrück gibt es 300 öffentliche Mülleimer, die viermal in der Woche geleert werden. Unzählige Male steigt er ein und aus, leert die Mülleimer in seinem Kleintransporter aus und sammelt herumliegenden Müll auf. An der neuen Emstreppe liegen mal wieder Pizzaschachteln und Getränkebecher um den Mülleimer herum. „Das ist für mich akzeptabel, solange sie nicht in den Büschen liegen“, meinte er gelassen und sammelt alles ein. Was ihn ein wenig ärgert, sind seit geraumer Zeit achtlos weggeworfene Mundschutzmasken. Die kann man schlecht aufsammeln, weil sie oft am Boden haften und sehen unschön aus. Eickholz und Griesbach sind ein gutes Team. Sie machen ihren Job gerne, dass sieht man. Sie grüßen freundlich, geben Passanten bereitwillig Auskunft, wenn sie nach dem Weg fragen und haben einen Blick für „ihre“ Stadt, denn beide sind auch in Rheda-Wiedenbrück zuhause. Auch bei Veranstaltungen am Wochenende sind die beiden im Einsatz und reinigen den Veranstaltungsort. Unterstützt wird der Bauhof bei der Stadtreinigung durch Pro Arbeit, die zudem mit einem speziell ausgerüsteten Fahrrad auf Mülltour gehen und sich um die Containerstandorte kümmern.Â
Eickholz kennt seine Ecken, wo sich immer mal wieder gerne abends Gruppen treffen. Im Stadtwald am Standort der ehemaligen »Dicken Linde« liegen häufig die Reste einer nächtlichen Party. »Da schauen wir regelmäßig vorbei, weil wir es dort oft mit Scherben zu tun haben und letztendlich ja auch Kinder im Wald unterwegs sind, die sich verletzten könnten«, erklärt er. Auch hinter dem Jägerheim direkt an der Ems gibt es eine Stelle, die er häufig besucht. „Dass sich Jugendliche treffen ist völlig okay, solange sie ihren Müll mitnehmen“ meint er. Ihm liegt die Umwelt am Herzen, findet es schade, wenn Unrat ins Wasser gerät. Täglich sammeln die beiden drei bis vier Kubikmeter Müll ein. Derzeit ist es manchmal weniger, weil die großen Feste von den Karnevalstagen über Kirmes bis hin zu den Weihnachtsmärkten nicht stattfinden. Dann sind die städtischen Mitarbeiter unterwegs um die Plätze der Wochenmärkte nach der Schließung zu säubern. Auf Umweltsünder steht Eickholz nicht. Altöl, Reifen und Lacke gehören nicht in den Wald, sondern fachgerecht entsorgt, meint er. Ebenso Sperrmüll. Was ihm ein wenig Sorgen macht ist die Tatsache, dass das Müllaufkommen zugenommen hat, obgleich er auch den Trend festgestellt hat, dass Jugendliche heute sorgfältiger mit ihrer Umwelt umgehen. Doch sie haben es im Griff. Bei Eickholz und Griesbach bliebt kein Mülleimer ungeleert und keine Fast-Food-Verpackung auf dem Gehweg liegen. Fitnessstudio brauchen die beiden nicht, weil sie tagtäglich bei Wind und Wetter draußen sind, unzählige Male ein- und aussteigen und ihre Meter dabei laufen. Das Einzige was die beiden stört, ist die Tatsache, dass Müll halt auch stinkt. »Daran werden wir uns wohl nie gewöhnen«, meinen sie. Beide sind sich einig, dass sie es gerne machen, weil sie die Arbeit für sich machen und nicht für andere. »Wir mögen es, wenn die Stadt sauber ist und freuen uns, wenn uns auswärtige Besucher das lobend bestätigen«, erzählen sie.