Bomben und Angst gehören beispielsweise auch zum Alltag der Kinder in den SOS-Programmen in Aserbaidschan und Armenien, wo seit den 1990ern um die Region Bergkarabach gekämpft wird. Vor einigen Monaten musste das SOS-Kinderdorf nach einem schweren Raketenangriff auf die aserbaidschanische Stadt Ganja evakuiert werden. Die aktuelle Folge des Podcasts »Mut heißt Machen« der SOS-Kinderdörfer weltweit, lässt die gefährlichen Geschehnisse dieses Tages noch einmal Revue passieren. Außerdem spricht die Moderatorin Britta Hofmann mit Dr. Stefan Piëch über gewalttätige Inhalte in Computerspielen und TV-Formaten für Kinder.
Der Urenkel von Ferdinand Porsche ist vierfacher Vater und setzt sich als Chef der »Your Family Entertainment AG« für gewaltfreie Medien für Kinder ein. Er hat die beiden Familienfernsehsender »RiC« und »Fix & Foxi« gegründet, deren Programm kinderfreundlich ist. Denn in seiner Position »fragt man sich als Vater natürlich: Was würde ich meinen eigenen Kindern zeigen?« Dabei werde laut Piëch darauf geachtet, dass die Inhalte gewaltfrei sind, aber unterhaltsam und edukativ.
Beide Sender arbeiten regelmäßig auch mit den SOS-Kinderdörfern zusammen, um den Alltag von Kindern aus aller Welt zu zeigen. Die Mitarbeiter in den einzelnen Ländern erleben oft, wie sich gewaltsame Konflikte auf die Kinderseelen auswirken und leisten Traumaarbeit vor Ort. Doch nicht nur reale, sondern auch virtuelle Gewalt oder Kampf-Spielzeuge wie Panzer oder Pistolen können jungen Menschen schaden. So würde Piëch am liebsten sämtliche »Gewaltspiele aus den Kinderzimmern verbannen«, was allerdings ein schwieriges Unterfangen sei, da Verbote die Neugier der Kinder noch mehr anregten.
Wichtig sei es laut Piëch, Kindern zu erklären, was Krieg überhaupt bedeute, und dass man nicht leichtfertig mit diesem Begriff umgehe. Kindern müsste von klein auf ein Bewusstsein dafür vermittelt werden mit dem Ziel, »Frieden zu stiften, und Kindern ein friedvolles Zuhause zu geben«.