Mainz (ots) Bedruckte Papiere, ein verrosteter Dosendeckel und Stofffetzen überlagern in mehreren Schichten bemalte Flächen: »Merzbild Einunddreissig« (1920) ist eines der wenigen erhaltenen Hauptwerke des Künstlers Kurt Schwitters aus den frühen Jahren seiner sogenannten Merzkunst. Mit »Merz« bezeichnete der 1887 in Hannover geborene Schwitters seine Technik, aus ganz verschiedenen Gegenständen Assemblagen zu erzeugen. Das Sprengel Museum Hannover beherbergt die weltweit größte Sammlung bildnerischer Werke des Künstlers und gehört zu den bedeutendsten Museen der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Unter die Lupe genommen wird »Merzbild Einunddreissig« in einer neuen Ausgabe von »Das Geheimnis der Bilder«, zusammen mit 17 weiteren Arbeiten namhafter Künstler und Künstlerinnen aus dem Sprengel Museum Hannover: ab Mittwoch, 18. August 2021, unter https://geheimnis-der-bilder.zdf.deExternal Link …

Ein interaktiver Streifzug durch die Kunstgeschichte

In der kontinuierlich erweiterten Reihe »Das Geheimnis der Bilder« werden prominente Werke aus Museen in ganz Deutschland detektivisch entschlüsselt: Beim Klick auf Bildpunkte erfahren Nutzerinnen und Nutzer Spannendes und Unterhaltsames über die Künstlerinnen und Künstler, die Entstehung ihrer Arbeiten und über kunsthistorische Zusammenhänge. Die Inhalte werden in Kooperation mit Kuratorinnen und Kuratoren aus den jeweiligen Ausstellungshäusern entwickelt.

Auch Franz Marcs Gemälde »Pferde und Adler« (1912) wird im »Geheimnis der Bilder« genauer betrachtet. Die für Marc typische Kompositionsweise lässt kubistische Einflüsse erkennen; es gibt keine perspektivische Darstellung, keinen Vorder- und Hintergrund. Die drei Tiere verschmelzen mit der sie umgebenden Landschaft. Auffällig ist der farbliche Dreiklang: ein Pferd ist gelb, das andere rot, der Adler blau. Welche Symbolik aber verbarg sich für Marc hinter diesen Farben? Dies ist eine der Fragen, denen »ZDFkultur« nachgeht.

Sie ist eine typische »Neue Frau«, eine selbstbewusste, eigenständige Großstädterin der goldenen Zwanzigerjahre – und eine Ikone der Neuen Sachlichkeit: Christian Schads »Lotte« (1927/28). Warum Schad das Gemälde, das eine unnahbare Frau mit Bubikopf-Frisur im Ambiente einer Nachtbar zeigt, mit dem Hinweis »1928« versah, obwohl es 1927 entstanden ist, enthüllt »Das Geheimnis der Bilder«.

Mit schonungslosem Blick porträtierte Dix 1924 seine Mutter und seinen Vater: ein älteres Paar auf einem Sofa. Dix, 1891 in Gera geboren, wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Mutter Louise arbeitete als Näherin, Vater Ernst Franz war Former in einer Eisengießerei. Auf dem Bild »Die Eltern des Künstlers II« ist der Fokus nicht nur auf die Gesichter, sondern auch auf die von harter Arbeit gezeichneten Hände der beiden gerichtet – das Porträt der Eltern wird zum Bildnis der Arbeiterklasse.

»Das Geheimnis der Bilder« ist Teil des digitalen Kulturangebots des ZDF. Eingebettet in die ZDF-Mediathek bündelt und produziert »ZDFkultur« Inhalte aus allen kulturellen Genres.