Hamburg (pte021/18.08.2021/13:58) Der Onlinehandel mit bedrohten Tieren und aus ihnen gefertigten Produkten hat in den USA nach wie vor Hochkonjunktur. Dies zeigt eine heute, Mittwoch, veröffentlichte Studie der Tierschutzorganisation International Fund for Animal Welfare http://ifaw.org. Demnach fand die Organisation binnen sechs Wochen auf 34 US-Online-Marktplätzen fast 1.200 Anzeigen, in denen fast 2.400 gefährdete und international unter Artenschutz stehende Tiere, Körperteile oder Produkte daraus angeboten wurden.
»Diese Ergebnisse belegen eindeutig, dass der Handel mit Wildtieren im Internet in den USA nach wie vor sehr aktiv ist und weiterhin eine große Herausforderung für den Tier- und Artenschutz darstellt. Unterschiedliche Faktoren wie unübersichtliche Gesetze und Vorschriften, die Anonymität des Internets wie auch Ausnahmen und Schlupflöcher haben zu dieser starken Zunahme beigetragen – trotz gesetzlicher Verbote und Schutzmaßnahmen«, so Studienautor Mark Hofberg.
Gesetze und Vorschriften ohne Wirkung
Bei fast der Hälfte (44 Prozent) handelte es sich um Elfenbein. Das stellt zwar einen Rückgang um 73 Prozent im Vergleich zum Jahr 2008 dar, dennoch ist die Anzahl überraschend hoch angesichts der Gesetze und Vorschriften, die seit 2008 verabschiedet wurden. Bei mehr als einem Viertel (27 Prozent) handelte es sich um Trophäen und Tierpräparate, darunter Häute, Schädel, Klauen und andere Tierteile, die hauptsächlich als Dekoration dienen. Die Hälfte dieser Anzeigen zeigten Arten, die nicht in den USA vorkommen (Giraffen, afrikanische Löwen, Wüstenluchse und verschiedene Primatenarten).
Lebende Tiere, die als exotische Haustiere verkauft werden sollten, machten 19 Prozent aller Anzeigen aus, davon 44 Prozent Vögel, 40 Prozent Reptilien und 16 Prozent Säugetiere. Lebende Tiere waren tendenziell teurer und machten einen großen Anteil des gesamten erfassten Dollarwertes aus, wobei fast drei Viertel Anzeigen für geschützte Wildtierarten einen Wert von 10.000 Dollar oder mehr hatten.