Hamburg (ots) In dem Projekt zur OP-Versorgung der Zukunft lernt die KI des Spezial-Unternehmens »DARVIS« in einem eigenen Testraum in der Asklepios-Klinik-Nord – Heidberg zunächst die 10.000 häufigsten OP-Instrumentarien zu erkennen und zu differenzieren. Das System wird jeden Tag intelligenter und erkennt inzwischen auch kleinste Unterschiede der Instrumentarien. Auch Metall-auf-Metall, also, wenn Instrumente aus OP-Stahl in metallenen so genannten »Sieben« liegen, kann die KI inzwischen bei jeglichen Lichtverhältnissen erkennen und unterscheiden und diese auf Vollständigkeit prüfen. Das System unterstützt ohne Ermüdungserscheinungen oder Unkonzentriertheit die Mitarbeitenden bei der Bestückung der Siebe, hilft mögliche Fehler zu eliminieren und zu garantieren, dass im OP genau die Instrumente zur Verfügung stehen, die für einen Eingriff benötigt werden.

»Als größte Klinik der Asklepios-Gruppe möchten wir auch unserem Anspruch beim Einsatz und der Weiterentwicklung innovativer Technologien gerecht werden und treiben daher insbesondere solche intelligenten Digitalisierungsthemen voran. Davon profitieren nicht nur unsere Patientinnen und Patienten, sondern auch alle anderen Kliniken im Konzern«, sagt Dr. Ulrich Knopp, Geschäftsführender Direktor der Asklepios-Klinik-Nord. »Das Pilotprojekt läuft vielversprechend. Im nächsten Schritt statten wir die AEMP und die ersten OPs in der Klinik mit den Sensoren aus, sodass das Projekt dann in den Klinikpraxisbetrieb übergehen kann. Perspektivisch sollen alle 16 Operationssäle mit dieser KI-Technologie versorgt werden«, ergänzt der Chefarzt und Ärztliche Direktor der Klinik, Prof. Dr. Klaus Herrlinger, der im engen Austausch mit den Entwicklern von »DARVIS« steht. QWeltweit ist diese Art der OP-Güterversorgung mittels KI einmalig«, sagt Jan Schlüter, Mitgründer und COO von DARVIS.

Ziel des Projekts ist es, den Pfad des reinen Sterilgutes von der Sterilisation zum Zentral-OP (Anlieferung, kurze Lagerung, Nutzung) und als unreines Sterilgut zurück zur zentralen AEMP lückenlos zu verfolgen und manuelle Vorgänge (Scanning von Prozessschritten) durch Computer Vision und KI zu automatisieren. Die Plattform PaaS »übersetzt« dabei Bilder und Objekte in Informationen (Ort, Zeit, Status). Sowohl die OP-Siebe als auch die Transportboxen und sogar die einzelnen Operationsinstrumente sind dabei für die Sensoren und die KI-Software eindeutig zu identifizieren. Es werden nur Meta-Informationen extrahiert und in Echtzeit verarbeitet, sodass der Datenschutz vollständig gewährleistet bleibt. »Die Digitalisierung und die dank des Einsatzes von Sensoren und KI zuverlässigen Logistikprozesse entlasten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf verschiedenen Ebenen. Und gleichzeitig verbleibt die medizinische Versorgung auf dem gewohnt hohen Niveau«, zeigt sich Klinikmanager Jannis Preus überzeugt von der Entwicklung.

Prof. Dr. Klaus Herrlinger, der das Thema KI als Ärztlicher Direktor in der Klinik verankert hat, verweist im Zusammenhang mit dem aktuellen Projekt auf die guten Erfahrungen, die diese bereits mit einer anderen innovativen Lösung von »DARVIS« in der Corona-Pandemie gemacht hat: einem digitalen Hygiene-Schnellcheck, bei dem mithilfe von KI das korrekte Anlegen von persönlicher Schutzkleidung wie Mund-Nasen-Schutz, Handschuhe, Schutzbrille, Schutzkittel oder Kopfbedeckung beim Personal unterstützt wird. In Zeiten, in denen bis zu 100 Patientinnen auf den Corona-Stationen der Asklepios Klinik Nord versorgt wurden, entfaltete dieses KI-System seine Stärke. »Auch dieses Projekt war bei der Einführung vor einem Jahr weltweit einzigartig – und wurde gerade vom Asklepios Konzern unter 170 Klinken mit dem Asklepios -Award für Innovation ausgezeichnet«, sagt Prof. Herrlinger.

Die KI ist seit einem Jahr als wertvoller digitaler Kollege in der Asklepios Klinik Nord geschätzt und macht mit dem neuen Projekt einen weiteren sinnvollen Schritt bei der Unterstützung der Mitarbeitenden in diesem zentralen Bereich einer Klinik.