Der erste Renntag der FIM-Superbike-World-Championship (»WorldSBK«) bei ihrer Premiere im spanischen Navarra ist absolviert. In einer starken Superpole am Samstagvormittag sicherte sich Tom Sykes (GBR) aus dem BMW-Motorrad-»WorldSBK«-Team auf seiner BMW M 1000 RR als Dritter erneut einen Startplatz in der ersten Reihe. Im ersten Rennen am Nachmittag belegte Sykes den sechsten Rang. Sein Teamkollege Michael van der Mark erreichte das Ziel auf Position sieben. Jonas Folger aus dem Team Bonovo-MGM-Racing fuhr als 14. ebenfalls in die Punkteränge.

1:36,546 Minuten: Mit dieser Rundenzeit übernahm Sykes in der Superpole-Qualifikation am Vormittag vorübergehend die Führung, am Ende der 15-minütigen Session stand fest, dass er mit Platz drei in der vordersten Reihe steht. Van der Mark beendete das eng umkämpfte Qualifying auf Rang zehn. Folger qualifizierte sich für Startplatz 14. Für van der Mark gab es später auf dem Grid noch eine besondere Überraschung: BMW-Motorrad-Motorsport-Direktor Marc Bongers und Shaun Muir, der Teamchef des BMW-Motorrad-»WorldSBK«-Teams, überreichten dem frischgebackenen Vater einen BMW Babyracer.

Während am späten Vormittag noch eine Lufttemperatur von 24 Grad geherrscht hatte, kletterte das Thermometer zum Start des ersten Rennens auf über 30 Grad. Sykes fiel im Getümmel des Starts etwas zurück, hielt sich dann aber über die gesamte Renndistanz von 23 Runden auf dem sechsten Rang. Lange Zeit blieb er in Reichweite der Top-5, ehe der Rückstand etwas größer wurde. Unterdessen verbesserte sich van der Mark zunächst auf Platz acht, und im siebten Umlauf rückte er vor auf Platz sieben, auf dem er schließlich auch das Ziel erreichte. Folger büßte am Start an Boden ein und fiel zurück. Im Rennverlauf kam er jedoch wieder vor auf den 14. Platz, mit dem er die Punkteränge erreichte.

Stimmen nach Rennen eins in Navarra

Marc Bongers, BMW-Motorrad-Motorsport-Direktor: »Die Plätze sechs und sieben im Rennen – das entspricht dem, wo wir im Moment stehen. Heute Morgen im Training hatten wir eindeutig eine bessere Pace. Zum Rennen hin sind die Temperaturen dann nach oben gegangen. Damit hatten wir bereits gestern im Training mehr zu kämpfen. Tom hatte ein sehr gutes Qualifying und hat einen starken dritten Platz geholt. Im Rennen hat er sich relativ schnell auf dem sechsten Rang etabliert und konnte diesen halten. Michael hatte ein relativ gutes Qualifying. Er wurde Zehnter, aber auf Platz fünf hat ihm nur eine Zehntelsekunde gefehlt. Im Rennen hat er in den ersten Runden abermals ein paar Sekunden verloren. Für morgen sollte unser Ziel eher Platz fünf sein statt sechs und sieben. Es ist wichtig, dass wir morgen Vormittag im Superpole Race eine starke Performance abliefern, mit dem Ziel, die Top-Fünf zu erreichen. Das ist für uns an diesem Wochenende realistisch.«

Shaun Muir, Teamchef BMW-Motorrad-»WorldSBK«-Team: »Mit dem dritten Training heute Morgen war ich wirklich zufrieden. Michael konnte früh eine schnelle Pace gehen, fuhr gute Runden und ging zuversichtlich in die Superpole. Auch Tom hat ein gutes Set-up gefunden und war recht zufrieden. So konnten wir schnell die Wahl des Hinterreifens bestätigen. In der Superpole hat Tom wie immer einen großartigen Job gemacht und sich Platz drei in der ersten Reihe gesichert. Er konnte seinen Qualifying-Reifen gut nutzen. Bei Michael haben wir eine etwas andere Strategie angewendet: Er ging zunächst auf dem ‚X’-Reifen raus und wechselte dann auf den ‚Q’-Reifen. Das hat seht gut funktioniert, und die Performance war wesentlich besser als in Most. Natürlich war P10 nicht, wo wir stehen wollten, aber es war eine Verbesserung. Im Rennen fand Tom schnell eine Pace, die er auch am Ende noch fuhr. Er konnte nicht viel Boden gutmachen, aber hat in einen guten Rhythmus gefunden. Michael hing in den ersten Runden hinter ein paar anderen Fahrern fest und verlor dadurch vier, fünf Sekunden. Als er vorbei war, konnte er den Rückstand nicht mehr aufholen. Beide Fahrer hatten in der Hitze Probleme mit der Front. Insgesamt sollten wir über die Positionen sechs und sieben nicht allzu enttäuscht sein. Über 20 Sekunden Rückstand auf den Sieger ist nicht da, wo wir sein möchten, aber wir werden morgen versuchen, diese Lücke zu schließen.«

Tom Sykes, BMW-Motorrad-»WorldSBK«-Team: »Es war nicht allzu schlecht. Wir hatten ein gutes Qualifying, und aus der ersten Reihe zu starten, ist natürlich immer schön. Als wir losfuhren, hat ein anderer Fahrer neben mir beinahe meinen Lenker gerammt. Also musste ich vom Gas gehen, und eine Kawasaki kam vorbei. Die erste Runde war also nicht besonders gut, und dann, als ich in den ersten paar Runden hinter Alex Lowes fuhr, war es ein bisschen zu langsam. Das muss ich mir für morgen anschauen. Ich muss versuchen, einen besseren Start und bessere erste Runden zu haben. Aber danach konnte ich gut den Rhythmus fahren, den wir gestern Nachmittag gefunden haben. Es sieht so aus, als ob heute alle etwas mehr Schwierigkeiten hatten, denn die Zeiten waren langsamer als gestern Nachmittag. Und ich hatte beim Einlenken Probleme mit der Front des Bikes, und etwas mit der Hinterradtraktion. Es war also ein schwieriges Rennen, wir mussten zum Beispiel manche Kurven anders anfahren und einen Weg finden, diese Probleme zu umgehen. Wir haben also heute Abend viel Arbeit vor uns, und hoffentlich können wir die Abstimmung für morgen für diese heißen Bedingungen verbessern.«

Michael van der Mark, BMW-Motorrad-»WorldSBK«-Team: »Um ehrlich zu sein, hatte ich mir wesentlich mehr erwartet. Heute Morgen haben wir in Sachen Performance und Konstanz der Rundenzeiten einen sehr großen Schritt nach vorn gemacht. Auch in der Superpole ist uns ein guter Fortschritt gelungen. Ich war Zehnter, aber der Rückstand auf Platz fünf war sehr gering. Ich war damit zufrieden. Aber in der Hitze im Rennen hat das Bike einfach nicht so reagiert wie in den kühleren Bedingungen. Das ist normal, aber ich hatte zu große Schwierigkeiten. Hier müssen wir für morgen eine Lösung finden.«

Jonas Folger, Bonovo-MGM-Racing: »Unsere Ausgangslage im Rennen war nicht schlecht. Aber leider ist mir der Start nicht gelungen. Ich hatte einen Wheelie und habe ein paar Plätze verloren. In der zweiten Runde bin ich dann in Turn Eins beim Versuch, einen anderen Fahrer zu überholen, geradeaus gefahren. Danach lag ich auf Platz 21 oder 22, aber meine Rundenzeiten waren fast so schnell wie die der Fahrer um Platz zehn. Wir müssen nun analysieren, was passiert ist, denn der Wheelie beim Start war ungewöhnlich und ist auch bei den Trainingsstarts nie vorgekommen. Nun arbeiten wir weiter und schauen, was morgen von Startplatz 14 aus möglich ist.«