Gütersloh (gpr). Nach anderthalb Jahren, in denen die Gütersloher Volkshochschule immer nur für kurze Zeitspannen »bevölkert« war, besteht endlich wieder die Möglichkeit einer regelmäßigen Weiterbildung auch in Präsenz. Das neue VHS-Jahresprogramm 2021/2022 liegt jetzt in gedruckter Form vor und bietet zum Semesterstart am 13. September 2021 mit 970 Veranstaltungen eine große Auswahl. Etwa 20 Prozent der Kurse finden online statt – ein so umfassendes digitales Angebot ist auch für die VHS bisheriger Spitzenwert. Besonderes Highlight sind die hybriden Kurse, die sowohl in Präsenz als auch online von zu Hause aus besucht werden können.
Viele neue digitale Wege hat das Team aus Mitarbeitenden und Dozenten der Volkshochschule Gütersloh in den vergangenen Monaten Corona-bedingt weiterentwickelt und neu auf die Beine gestellt. Für VHS-Leiter Dr. Elmar Schnücker steht aber fest: »Die VHS ist und bleibt der Ort der Begegnung und des Lernens.« In diesem Semester bietet die VHS daher verschiedene Möglichkeiten an, damit alle die Chance haben mit zu machen. Im aktuellen Programm gibt es einen Mix aus Präsenz-, digitalen und hybriden Veranstaltungen. Rund 200 Kurse sind reine Onlineangebote. Die hybriden Veranstaltungen können sowohl in Präsenz als auch über das digitale Endgerät besucht werden, während der Kursleiter vor Ort in der VHS ist. So kann der Teilnehmer jede Woche neu entscheiden, ob der Besuch in der VHS möglich ist oder der Kurs online besser einzurichten ist. Insgesamt 22 Fremdsprachen können in den gewohnten Präsenz- und Onlineformaten erlernt werden. Aber auch Yoga- und Zumba-Kurse werden beispielsweise weiterhin in beiden Formaten angeboten. »Wir haben eine Zumba-Gruppe, die gern online weitermachen wollte«, berichtet Dr. Mariella Gronenthal, stellvertretende VHS-Leiterin. «Einige Zielgruppen, wie Familien mit kleinen Kindern oder mit zu pflegenden Angehörigen sowie Personen, die selbst nicht so mobil sind, haben uns viel positives Feedback zu den digitalen und hybriden Angeboten zurückgespiegelt.«
Digitalisierung wird so zu einem selbstverständlichen Weiterbildungsangebot, sind sich die VHS-Vertreter sicher. Wer noch Unterstützung bei der Nutzung der Online-Angebote braucht, für den sind die Mitarbeitenden immer ansprechbar: Vor Ort im Bildungshaus, per Telefon oder Video werden gemeinsame Lösungen gesucht. »Daraus können sich natürlich wieder neue Ideen zur bedarfsorientierten digitalen Grundbildung ergeben«, erklärt Gronenthal.
Auch im Gesundheitsbereich beschreitet die VHS neue Wege für die körperliche Fitness als Grundvoraussetzung für bestimmte Berufe bei der Stadt. Um einen der begehrten Ausbildungsplätze bei der Feuerwehr oder im Rettungswesen zu erhalten, muss bei einem Auswahlverfahren die eigene körperliche Belastbarkeit unter Beweis gestellt werden. Als Vorbereitung auf diese besonderen Fitnesstests werden spezielle Indoor- und Outdoor-Trainings angeboten, in denen Kondition, Koordination und Kräftigung systematisch aufgebaut werden.
»Die Idee ist gemeinsam mit dem städtischen Fachbereich Personal entstanden«, berichtet Schnücker. Bei erfolgreichem Bestehen des Auswahlverfahrens und der Zusage einer Ausbildungsstelle bei der Stadt Gütersloh ist eine anteilige Kostenübernahme der Kursgebühren durch die Personalentwicklung der Stadt Gütersloh möglich. »Auch Interessierte, die zwar keine Ausbildung im Rettungsdienst antreten möchten, sich aber körperlich fit halten wollen, sind herzlich eingeladen.«
Neu im Programm ist der Themenbereich Diversität. Ob Angebote zur feministischen Bildung, zum rassismuskritischen Denken oder über inklusive und barrierearme Websitegestaltung: »Diversität ist ein ganz wichtiges Thema, das wir in den kommenden Jahren in unseren Programmen noch ausbauen möchten.« Neben spannenden lokalen, geschichtlichen Angeboten bietet auch das Thema Nachhaltigkeit viele neue Aspekte. Im gesellschaftlichen Bereich liegt ein Schwerpunkt auf der Themenreihe 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Von Literatur über Kunst bis hin zu lebendigem Austausch: »Wir bieten eine Synagogenführung in Bielefeld an und bei der Veranstaltung ›Meet a Jew‹ kommen die Teilnehmer mit jüdischen Mitmenschen zusammen«, so Gronenthal.
Für das Herbstsemester plant die VHS mit dem bewährten Hygienekonzept, alle Kurse finden in Kleingruppen statt und die Personenanzahl auch in der Turnhalle und der Aula wurden beschränkt. Dabei wird die 3G-Regel strikt befolgt – nur Geimpfte, Genesene und Getestete dürfen an den Präsenzkursen teilnehmen, der Nachweis wird bereits am Eingang kontrolliert. Die VHS soll ein sicherer Ort für Mitarbeitende und Teilnehmende sein, betont Elmar Schnücker. Zu finden sind die Angebote der VHS im neuen digitalen Jahresprogramm, das ab sofort kontaktlos dem Prospektständer vor der VHS an der Hohenzollernstaße 43 entnommen werden kann. An weiteren Stellen in der Stadt liegt es zum Mitnehmen aus. Digital lässt sich ebenfalls unter www.vhs-gt.de durch die Seiten blättern, mit wenigen Klicks sind die Kurse buchbar.