Die Zahl der Anträge auf Kinderkrankengeld ist im Sommer deutlich gestiegen, wie eine Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt. Während die Anträge auf Kinderkrankengeld im Frühjahr noch deutlich unter den Zahlen des vergangenen Jahres lagen, hat sich die Zahl der Anträge im Juni im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt (Juni 2020: 14.126 Anträge, Juni 2021: 35.254 Anträge). Damit lag die Zahl der Kinderkrankengeld-Anträge sogar über dem Niveau der Vor-Corona-Zeit (Juni 2019: 25.544). Der Lockdown und geschlossene Kitas und Schulen sorgten im vergangenen Jahr für einen Niedrigststand bei den Kinderkrankengeld-Anträgen (April 2020: 4.707 und Mai 2020: 6.427).
»Der Anstieg der Kinderkrankengeld-Anträge im Sommer ist ungewöhnlich. In der Regel steigen die Zahlen in der klassischen Erkältungssaison im Winter und Frühjahr und flachen im Sommer ab«, so Toralf Karge, Krankengeld-Experte bei der TK. Die Zahlen deckten sich jedoch mit Berichten aus Kinderarztpraxen, wonach in diesem Sommer ein Anstieg der Virusinfekte beobachtet wurde.
Pandemiebedingte Anträge rapide gesunken
Die Anträge auf das coronabedingte Kinderkrankengeld, das im Januar neu eingeführt wurde, sind hingegen im Juni rapide gesunken. Während im Mai noch 42.687 Anträge bei der TK eingingen, waren es im Juni nur noch 5.753 und im Juli 1.751. Im Februar gingen mit 82.625 die meisten Anträge auf das pandemiebedingte Kinderkrankengeld ein. Im gesamten ersten Halbjahr erreichten die TK 259.546 Anträge.