Die Hälfte der rund vier Millionen Euro, die der Kreis Gütersloh aus dem Digitalpakt abrufen kann, sind bereits fest verplant und teils sogar schon beauftragt oder in Arbeit. Jetzt stellte die Abteilung Bildung vor, wohin die weiteren rund zwei Millionen Euro fließen sollen. Im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport erläuterte Abteilungsleiterin Sandra Jürgenhake am Donnerstag, 2. September 2021, die Investitionen, mit denen der Bund die Digitalisierung der Schulen fördern will. Fünf Milliarden Euro stellt Berlin zur Verfügung.
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Die noch nicht verplanten rund zwei Millionen Euro sollen zu einem großen Teil in die berufliche Bildung an den Berufskollegs fließen, so der Verwaltungsvorschlag. Darunter ragt die »Lernfabrik 4.0« des Carl-Miele-Berufskollegs heraus, allein dafür sind rund 1,32 Millionen Euro vorgesehen. Das Berufskolleg hatte ein Konzept vorgelegt: In der »Lernfabrik 4.0« sollen insbesondere die Auszubildenden der Elektro- und Metallberufe sich die Zusammenhänge der Digitalisierung und Vernetzung in ihrem jeweiligen Ausbildungsberuf selbstständig erarbeiten. Geplant ist, mit der Produktion eines Bluetooth-Lautsprechers zu starten. Die Azubis sollen den gesamten Produktionsprozess durchlaufen, vom Auftrag über die Entwicklung, Produktion bis hin zur intelligenten Wartung. Dazu wird eine hochmoderne und digital ausgerichtete Produktionsstätte im Berufskolleg simuliert.
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60.000 beziehungsweise rund 68.000 Euro sollen an das Berufskollegs Halle und das Reckenberg-Berufskolleg (Rheda-Wiedenbrück) fließen. In Halle (Westfalen) soll ein auf die Gesundheitsberufe abgestimmtes Digitalisierungspaket gefördert werden, etwa die Anschaffung eines Patientensimulators. Im Reckenberg-Berufskolleg wird unter anderem Equipment angeschafft, um 3D-Gebäudemodellierungen digital zu erstellen. BIM – Building Information Modeling – soll in der Praxis den Austausch der am Bau Beteiligten deutlich vereinfachen.
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Darüber hinaus ist geplant, an diversen Schulen die IT-Infrastruktur nachzubessern. Mit den restlichen Geldern will man dort, wo das Zusatzpaket der Bundesregierung nicht greift, mobile Endgeräte für Schüler beschaffen. Die entsprechenden Digitalpaktanträge müssen bis zum 31. Dezember 2021 gestellt werden.
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Bereits verplant beziehungsweise beauftragt oder in Arbeit sind folgende, rund zwei Millionen Euro umfassende Maßnahmen: An sieben Schulen in Trägerschaft, die bisher nicht bei der IT-Infrastruktur berücksichtigt werden konnten, wird die digitale Infrastruktur auf neuen Stand gebracht, das WLAN ausgebaut und digitale Präsentationsgeräte für die Unterrichtsräume angeschafft. Das sind die Erich Kästner-Schule, das Berufskolleg Halle, das Kreisgymnasium Halle, die Wiesenschule, die Paul-Maar-Schule, die Schule im »FiLB«, die Peter-August-Böckstiegel Gesamtschule in Borgholzhausen sowie der Pavillon der Schule am Standort Werther (Westf.).
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Separat betrachtet werden muss das Zusatz-Paket, das die Bundesregierung im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie oben drauf sattelte: Die Ausstattung von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten. Die zur Verfügung stehenden zusätzlichen Fördergelder in Höhe von rund 700.000 Euro für Schüler-Endgeräte wurden voll ausgeschöpft. 862 Notebooks beziehungsweise Convertibles – Notebooks, die sich auch als Tablets nutzen lassen – wurden gekauft sowie 598 iPads. Für die Lehrkräfte wurden 805 Notebooks beziehungsweise Convertibles gekauft und 142 Ipads, von den knapp 490.000 Euro sind noch gut 20.000 Euro über.
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Zum Thema: Fördermittelabruf
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Immer wieder gibt es Medienberichte über zögerlichen Abruf von Fördermittel durch Kreise und Kommunen, wenn das Land beziehungsweise der Bund Förderungen bereitstellen. Der Kreis Gütersloh – Abteilung Gebäudewirtschaft und Abteilung Bildung – hat Fördertöpfe regelmäßig ausgeschöpft – auch weil die Kreispolitik die nötigen Eigenmittel jeweils frei gab. Beispiel »Gute Schule«, ein Förderpaket der »NRW.Bank« für Sanierung, Modernisierung und Digitalisierung von Schulgebäuden, das Ende vergangenen Jahres auslief. Die Fördermittel sind zu 100 Prozent abgerufen, knapp sechs Millionen Euro flossen je zur Hälfte in Digitalisierung und Sanierung. Bei den Sanierungsmaßnahmen wurden unter anderem Brandschutzmaßnahmen wie zum Beispiel neue Sicherheitsbeleuchtungen oder Brandmeldeanlagen verbaut. Aus dem Programm »Kommunalinvestitionsförderungsgesetz Kapitel Eins und Zwei« hat der Kreis Gütersloh bis dato rund zwei Millionen Euro abgerufen. Mit dem Kapitel Eins wollte der Bund Infrastrukturmaßnahmen fördern. Die Fördermittel – das Programm läuft noch bis zum 31. Dezember 2021 – sind zu knapp 80 Prozent abgerufen. Das Kapitel Zwei zielt vornehmlich auf die Schulsanierung. Es läuft noch 31. Dezember 2023, bisher sind bereits über 40 Prozent der Fördermittel abgerufen. Mit den Geldern aus dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz wurden bislang hauptsächlich energetische Maßnahmen wie zum Beispiel die Erneuerung beziehungsweise Sanierung von Lüftungsanlagen oder die Sanierung und Dämmung von Dachflächen umgesetzt. Die technische Ertüchtigung der Schulen im Hinblick auf Brandschutz und Elektrik wurden beispielsweise beauftragt oder auch Sanierungen von Hausmeisterlogen.