»Generation Gleichberechtigung?« Unter diesem Titel diskutierten gestern Abend Franziska Giffey und Fränzi Kühne im Renaissance-Theater Berlin über Status Quo und Perspektiven der Gleichberechtigung. Das Fragezeichen hinter dem Titel war richtig gesetzt, das zeigte der lebhafte Wortwechsel der beiden Diskutantinnen.
Früher war sie gegen die Quote, so Fränzi Kühne, Gründerin, Aufsichtsrätin und Autorin des Bestsellerbuches »Was Männer nie gefragt werden«. »Ich musste erst erkennen, dass es Unternehmen gibt, die Frauen in Führungspositionen nicht als selbstverständlich ansehen. Es befördern sich eigentlich immer nur dieselben, das sind leider nun mal Männer. Das ist ein ewiger Kreislauf – immer noch.«
»Meine Haltung ist: Wir wollen eine starke Wirtschaft in Berlin. Leider ist es aber so, dass es zu wenig Unternehmerinnen und auch Gründerinnen gibt. Das müssen wir ändern. Es beginnt mit klischeefreier Bildung, der Überwindung von Rollenbildern und geht bis zur aktiven Förderung von Frauen, die gründen wollen«, betonte Franziska Giffey, die ehemalige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und aktuelle Spitzenkandidatin der Berliner SPD.
Die Diskussionsbeiträge angereichert mit eigenen Erfahrungen und Anekdoten aus Politik und Wirtschaft machten deutlich, dass der richtige Weg zur Generation Gleichberechtigung eingeschlagen ist, jedoch weiterhin viel Handlungs- und zum Teil auch Überzeugungsbedarf besteht.
Die Podiumsdiskussion fand im Rahmen der Reihe »Thalia Debatte« statt, die sich mit gesellschaftspolitischen Themen befasst. Zu Gast bei Thalia waren bereits Jens Spahn und Thomas de Maizière. Moderiert wurde der Abend im Renaissance-Theater vom Journalisten und Autoren Christoph Keese.