Der Škoda Superb, das Topmodell des Automobilherstellers aus Mladá Boleslav, feiert sein 20. Jubiläum: Am 11. September 2001 debütierte die 4,80 Meter lange Stufenhecklimousine mit großzügigen Platzverhältnissen im Innenraum, leistungsstarken und gleichzeitig sparsamen Motoren sowie zahlreichen Sicherheits- und Komfortfeatures auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main. Die aktuelle, dritte Modellgeneration bietet Škoda als Fließheck- und Kombivariante an, auf Wunsch auch mit Allradantrieb oder als Superb iV mit Plug-in-Hybridantrieb.

Die Fertigung von Modellen der Mittel- und Oberklasse hat bei Škoda eine lange Tradition. Bereits 1907, zwölf Jahre nach der Gründung von Laurin & Klement in Mladá Boleslav, brachte das noch junge Unternehmen mit dem Typ FF ein Fahrzeug auf den Markt, das echten Luxus bot. Der Achtzylinder-Reihenmotor stammte aus eigener Konstruktion. Es folgten weitere Modelle mit ebenso kräftigen wie laufruhigen, selbst entwickelten Aggregaten. Unter anderem verfügten die Motoren über eine innovative Knight-Schiebersteuerung. Zwischen 1925 und 1936 nutzte der damalige Staatspräsident Tomáš Garrigue Masaryk neben zahlreichen weiteren Persönlichkeiten in dieser Zeit die Limousine Škoda Hispano-Suiza. Anfang der 1930er-Jahre bot der Automobilhersteller aus Mladá Boleslav eine breite Palette an Modellen mit Sechszylinder- (Škoda 633, 645 und 650) und Achtzylinder-Motoren (Škoda 860) an.

Zum Flaggschiff des Unternehmens wurde allerdings erst das neue Modell mit dem Namen Superb. In internen Dokumenten findet sich diese Bezeichnung erstmals am 22. Oktober 1934. Die Serienproduktion begann im Frühling 1935. Bis 1949 rollten knapp 900 Einheiten des Škoda Superb in fünf Varianten vom Band: Neben den Sechszylinder-Modellen 640 Superb (1934 bis 1936) und Superb Typ 902 (1936) entstanden auch der Superb Typ 913 (1936 bis 1939), der Superb 3000 OHV Typ 924 (1938 bis 1949) sowie der Superb 4000 Typ 919 (1938 bis 1940) mit V8-Motor. Viele dieser Modelle verfügten über besondere Karosserien, die speziell nach den Wünschen der jeweiligen Kunden gefertigt waren.

Rückkehr und Einstand nach Maß

2001 führte Škoda die Modellbezeichnung wieder ein und präsentierte die erste Generation des modernen Škoda Superb. Damit unterstrich der tschechische Automobilhersteller seine dynamische Entwicklung, nachdem er zehn Jahre zuvor Teil des Volkswagen Konzerns geworden war. Nach der Premiere des Kompaktmodells Octavia im Jahr 1996 folgte für Škoda damit nun auch die Rückkehr in die Mittelklasse. Bereits Anfang September 2001 transportierte man den Superb noch vor seiner offiziellen Messepremiere zum Schloss Lány in Mittelböhmen, wo der damalige Tschechische Präsident und große Autofan Václav Havel die neue Limousine ausgiebig Probe fuhr.

Am 11. September 2001 präsentierte sich der Škoda Superb auf der IAA in Frankfurt am Main schließlich erstmals der Weltöffentlichkeit. Das 4.803 Millimeter lange, 1.765 Millimeter breite und 1.469 Millimeter hohe Modell mit Frontantrieb verfügte über einen Radstand von 2.803 Millimeter. Die Motorenpalette für die Stufenhecklimousine umfasste drei Benzin- und zwei Dieselaggregate. Der Zwei-Liter-Vierzylinder leistete 85 Kilowatt, als weitere Benzinmotoren standen ein 1,8-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 110 Kilowatt sowie als Topversion ein 2,8-Liter-V6 mit 142 Kilowatt bereit. Mit ihm erreichte der Superb eine Spitzengeschwindigkeit von 237 Kilometern pro Stunde. Der 1,8-Liter-Vierzylinder-Turbo sowie der 2,8-Liter-V6 verfügten zudem über die innovative Fünf-Ventil-Technologie. Für Kunden, die besonderen Wert auf niedrige Betriebskosten legten, war der 1,9-Liter-TDI mit 96 Kilowatt das Modell der Wahl, er punktete mit einem Normverbrauch von nur 5,7 Litern auf 100 Kilometer. Alternativ umfasste das Angebot einen Sechszylinder-TDI mit 2,5 Litern Hubraum und einer Leistung von 114 Kilowatt. Für den Kraftschluss sorgte serienmäßig ein Sechsgang-Direktschaltgetriebe, in Kombination mit den beiden V6-Triebwerken war außerdem das Fünfgang-Automatikgetriebe Tiptronic erhältlich.

Der Škoda Superb überzeugte neben seiner technisch modernen Konstruktion auch mit zahlreichen innovativen Sicherheitsfeatures: Das Bremssystem verfügte bereits ab Werk über ABS und EDS, außerdem gehörte auch eine Anti-Schlupf-Regelung ASR zum Angebot. Bei den leistungsstarken Sechszylinder-Versionen kam außerdem das damals noch wenig verbreitete elektronische Stabilisierungssystem ESP inklusive Bremsassistent hinzu. Zwei Frontairbags und zwei Seitenairbags in den Vordersitzen, jeweils für Fahrer und Beifahrer, rundeten die umfangreiche Sicherheitsausstattung ab. Zusätzliche Kopfairbags zum Schutz der vorderen und hinteren Passagiere waren auf Wunsch erhältlich.

Weitere Ausstattungsdetails, die damals von der konsequenten technischen Weiterentwicklung der Škoda Modelle zeugten, waren Bi-Xenon-Scheinwerfer mit integrierter Scheinwerfer-Waschanlage, elektrisch verstell- und beheizbare Vordersitze, eine automatische Klimaanlage Climatronic sowie ein Navigationssystem mit Farbbildschirm.

Die Serienfertigung des neuen Škoda Superb lief am 1.Oktober 2001 im Werk Kvasiny an, nachdem der Standort für 200 Millionen Euro umfassend modernisiert worden war. Bis Jahresende entstanden 581 Fahrzeuge, bevor im Frühling 2002 die ersten Einheiten der komfortablen Stufenhecklimousine ausgeliefert wurden, inklusive einer lebenslangen Mobilitätsgarantie. Die erfolgreiche Karriere der ersten modernen Superb-Generation endete im Jahr 2008. An den Produktionsstandorten in der Tschechischen Republik sowie in China, der Ukraine und in Kasachstan entstanden insgesamt mehr als 136.000 Exemplare.

Nachfolger mit noch mehr Auswahlmöglichkeiten

Im März 2008 präsentierte Škoda auf dem Genfer Auto-Salon die Nachfolgegeneration des Superb. Ein Jahr nach Markteinführung der Stufenheckvariante mit innovativer Twindoor-Heckklappe folgte 2009 mit dem Superb Combi eine weitere Karosserievariante. Bis 2015 fertigte der tschechische Automobilhersteller 618.000 Superb der zweiten Generation, die das britische Top Gear-Magazin 2009 zum ‚Luxury Car of the Year‘ gekürt hatte.

Die dritte Generation des Superb sorgte bei ihrer Weltpremiere in Prag im Jahr 2015 nicht nur mit ihrer Designsprache für Aufsehen. Auch das nochmals großzügigere Raumangebot, die breite Palette moderner Assistenzsysteme und die hocheffizienten Motoren kamen bei Fachjournalisten und Kunden gleichermaßen gut an. Zudem hielten mit der dritten Superb-Generation gleich mehrere technische Neuheiten Einzug in die Modellpalette des tschechischen Automobilherstellers: Neben dem adaptiven Fahrwerk »Dynamic Chassis Control« (»DCC«) waren auch erstmals der Parkassistent sowie eine Drei-Zonen-Klimaanlage erhältlich. Noch im gleichen Jahr ergänzte der geräumige Superb Combi das Angebot. Mit dem Produktionsanlauf des Superb iV mit Plug-in-Hybridantrieb machte Škoda Auto im Herbst 2019 den nächsten Schritt. Die Systemleistung des Modells liegt bei 160 Kilowatt und die Reichweite beläuft sich im rein elektrischen Modus auf bis zu 62 Kilometer (nach WLTP). Bis heute hat Škoda Auto mehr als 700.000 Einheiten der aktuellen Superb-Generation produziert.

Während der vergangenen 20 Jahre hat Škoda Auto insgesamt rund 1,5 Millionen Einheiten des Škoda Superb ausgeliefert.