Marsberg (lwl). Jeden Tag geschieht etwas, das ein #Berufsleben verändert. So geschehen bei Pflegekraft Katrin Müller: »Bei uns im #Pflegezentrum kippte plötzlich ein Nutzer um. Ich habe sofort mit der Wiederbelebung begonnen. Zwar ist alles gut ausgegangen, trotzdem hat mich die Situation nicht losgelassen.« Bei anderen #Menschen gibt es nicht ein einschneidendes Erlebnis, sondern viele Kleinigkeiten, die belasten. In allen Fällen hilft das Team Kollegiale Hilfe des #LWL-#Wohnverbundes #Marsberg weiter. Und das bereits seit 2006.
Andrea Engelmann, Leiterin des #LWL-Wohnverbunds und des LWL-Pflegezentrums, sagt: »In der #Pflege und in der Betreuung zu arbeiten ist nicht nur absolut großartig und sinnstiftend, sondern bisweilen auch extrem belastend.« Es sei wichtig, persönliche Belastungsgrenzen rechtzeitig zu erkennen. »Sich bei Kolleg:innen Hilfe zu holen, trauen sich Menschen erfahrungsgemäß schneller, als sich an die Vorgesetzten zu wenden«, so Engelmann. »Das Team Kollegiale Hilfe steht unseren Mitarbeiter:innen mit viel Einfühlungsvermögen zur Seite.« Oft helfe es schon, über ein belastendes Ereignis zu reden und es gemeinsam zu reflektieren. »In den 15 Jahren haben wir viele positive Erfahrungen gesammelt«, betont sie. »Die Arbeit im Team kollegiale Hilfe kommt on top zur eigentlichen Tätigkeit hinzu. Ich bin sehr stolz, dass wir immer wieder Freiwillige finden, die sich engagieren.«
So wie Annika Stute, Leiterin der Tagesstätte für Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder Behinderung. Sie sagt: »Ich möchte mich im Team ›Kollegiale Hilfe‹ engagieren, da gerade in unserem Arbeitsumfeld und in der Arbeit mit Menschen mit psychischen Erkrankungen ein kollegiales Miteinander und gegenseitige Unterstützung eine wichtige Basis darstellen.«
#Selbstfürsorge ist in fordernden Berufen wie der #Pflege extrem wichtig. Für Silke Köster, Leiterin der Beratungsstelle #Warburg im LWL-Wohnverbund Marsberg, ist das auch ein Grund, sich im Team für Kollegiale Hilfe zu engagieren: »Durch die Arbeit im Team kann ich einen Beitrag zur eigenen #Psychohygiene bei den Mitarbeiter leisten und auf das Thema aufmerksam machen.« Dabei käme es auf die Wahrnehmung des Einzelnen an. »Die psychische Widerstands-kraft, Resilienz, genannt ist bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt. Was der eine als extrem belastend empfindet, ist für den anderen kein Problem«, sagt sie. »Trotzdem ist es wichtig, die eigenen Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren.«
Das ist eine Herzensangelegenheit von Andrea Engelmann: »Niemand muss alles mit sich allein ausmachen. Es ist kein Zeichen von persönlicher Schwäche, wenn man sich Hilfe holt. Das ist professionelle #Selbstfürsorge.«
Namen von der Redaktion geändert