#Paderborn (pdp). #Erzbischof Hans-Josef Becker lobt die kirchlichen #Mitarbeiterinnen und #Mitarbeiter in #Seelsorge und #Caritas, Betreuung und Bildung für ihre starke Arbeit in der Corona-Pandemie. »Meinen herzlichen Dank und Respekt, dass Sie in diesen so schwierigen Zeiten Gottes Liebe und Zuwendung zu den Menschen weiterhin erfahrbar gemacht haben«, sagte Erzbischof Becker am Mittwoch beim diesjährigen Dienstgemeinschaftstag in Paderborn. Zu dem bistumsweiten Treffen eingeladen hatte das Erzbistum Paderborn gemeinsam mit dem Diözesan-Caritasverband und der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen.
Im Zentrum dieses Tages ging es um den Rückblick auf die während der Corona-Pandemie gemachten Erfahrungen und mögliche Lehren daraus. »Als #Kirche standen wir in der Kritik, dass wir eigentlich hätten mehr tun müssen«, sagte der Erzbischof von Paderborn. Häufig seien damit aber vor allem die Bischöfe gemeint gewesen. Vor den rund 60 Teilnehmenden aus unterschiedlichen kirchlichen Arbeitsbereichen betonte Erzbischof Becker daher: »Die Kirche ist mehr als nur der Bischof oder die Bistumsleitung. Sie umspannt immer alle Bereiche von Verkündigung, Liturgie und Diakonie, also auch und gerade die Einrichtungen, Bildungshäuser, karitative Dienste, #Krankenhäuser, #Schulen, #Kitas und andere mehr, in denen Sie tätig sind.« Viele dieser kirchlichen Einrichtungen würden in der Gesellschaft jedoch nicht als ausdrücklich kirchlich identifiziert, obwohl sie seit jeher vom christlichen Geist durchwirkt seien.
Widerspruch vermisst
In einem Impulsreferat hatte Prof. Dr. Heribert Prantl, früheres Mitglied der Chefredaktion der »Süddeutschen Zeitung«, ausdrücklich diese Kritik am Handeln der Kirche in der Pandemie geäußert. »Die Kirchen haben sich an die Vorgaben des Staates sehr beflissen gehalten«, kritisierte Prantl. Er hätte sich gewünscht, dass die Kirchen deutlicher gezeigt hätten, wo für sie bei den Corona-Beschränkungen die Grenzen des Erträglichen liegen würden. Das »System Religion«, meinte Prantl, könnte sich als der eigentliche Verlierer der Corona-Krise erweisen.
Weitere Referentinnen und Referenten aus den Bereichen der Jugendhilfe, Behindertenhilfe, Altenpflege und Krankenhäuser nannten dann aber zahlreiche Beispiele, in denen kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch während der strengen Kontaktbeschränkungen für die Menschen da waren. »Wir haben den Wintermantel angezogen und unsere Beratungen draußen weitergeführt«, berichtete eine Teilnehmerin.
Auf Betreuungsleistung reduziert
Einstimmig bemängelt wurde jedoch, dass die staatlichen Vorgaben, etwa im Bereich der Kindertageseinrichtungen, der Behindertenhilfe und der Jugendhilfe nur den Betreuungsaspekt, nicht aber die frühkindliche Bildung, Erziehung und das Kindeswohl im Blick gehabt hätten. Einrichtungen und Dienste seien damit auf ihre Betreuungsleistung reduziert worden. Künftig sei eine verstärkte Lobbyarbeit erforderlich, damit deutlich werde, dass beispielsweise die Jugendhilfe schon lange Aufgaben für das Gemeinwohl hat, ebenso wie die Familien. Kritisiert wurde in einem weiteren Beitrag, dass die staatlichen Corona-Hilfen vor allem in Unternehmen aber kaum in den sozialen Bereich geflossen seien.
Ausgerichtet wurde dieser Online-Dienstgemeinschaftstag von der Kommende Dortmund, dem Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn. Der nächste Dienstgemeinschaftstag ist am 21. September 2023 geplant.