Engagierte Tierschützer mit dem »Deutschen Tierschutzpreis« geehrt
Der »Deutsche Tierschutzbund« hat heute gemeinsam mit den Futtermarken Whiskas und Pedigree sowie den Zeitschriften »Funk Uhr« und »Super TV« Menschen und Projekte mit dem »Deutschen Tierschutzpreis« geehrt. Den Ersten Platz belegte das Team des Tierschutzvereins Freital rund um die Vereinsvorsitzende Regina Barthel-Marr für ihren Einsatz für Welpen aus illegalem Handel. Auf Platz Zwei folgte Tierärztin Dr. Renate Keil aus Hannover, die die Auszeichnung für ihren ehrenamtlichen Einsatz zum Schutz von Fledermäusen erhielt. Die Schwestern Yara und Sina Marchioni, die sich für frei lebende Katzen im Schwarzwald stark machen, landeten auf Platz Drei. Ewald Ferlemann aus Dortmund wurde für sein Lebenswerk geehrt. In der Sonderkategorie wurden beispielhaft Tierschutzvereine und Tierretter ausgezeichnet, die im Rahmen der Flutkatastrophe geholfen hatten. Der Leserpreis der Zeitschriften »Funk Uhr« und »Super TV« ging an den Tierschutzhof der Familie Staatz in sächsischen Priestewitz.
»Die heute ausgezeichneten Menschen sind mit Leib und Seele #Tierschützer. Sie opfern Zeit und Geld und stellen eigene Bedürfnisse hinten an, um jedem einzelnen Lebewesen den Schutz zu bieten, den es verdient. Dafür haben sie unseren höchsten Respekt verdient«, sagt Thomas Schröder, Präsident des »Deutschen Tierschutzbundes«.
Sängerin Stefanie Hertel, Jurymitglied und Tierschutzbotschafterin des Deutschen Tierschutzbundes, hielt eine Laudatio und steuerte gemeinsam mit Tochter Johanna und Lanny Lanner in der Formation »More Than Words« drei Songs zum musikalischen Rahmenprogramm bei. Auch die Band Jonah begeisterte das Publikum mit ihrer Musik. Schauspielerin Claudia Schmutzler hielt eine der Laudationen. Durch den Abend führten Vera Int-Veen und Jochen Bendel als Moderatorenduo. Prominente Gäste wie Uta Bresan und bekannte Gesichter aus der Politik wie Amira Mohamed Ali verfolgten die Verleihung aus dem Publikum.
Welpenhandel, Fledermaus- und Katzenschutz auf den Plätzen Eins bis Drei
Ãœber ein Preisgeld von 3.000 Euro für den Ersten Platz konnte sich der Tierschutzverein Freital freuen. Das achtköpfige Team rund um die Vereinsvorsitzende Regina Barthel-Marr hatte massiv mit dem #Pandemie-bedingten Boom des illegalen Welpenhandels zu kämpfen. 2021 mussten sie – soweit der letzte Stand – bereits über 160 beschlagnahmte Hunde- und 15 Katzenwelpen betreuen. Insbesondere im Frühjahr kamen fast täglich neue Schmuggelwelpen im Tierheim an. »Jedes einzelne Tier ist es wert, dass jemand um es kämpft«, sagte Thomas Schröder in seiner Laudatio. Die Leistung, die die Tierschützer erbracht hätten, sei ein »Knochenjob« und »wahrer, leidenschaftlicher Tierschutz«.
Den zweiten Platz, dotiert mit 2.000 Euro, erhielt Dr. Renate Keil, die sich dem Schutz der Fledermäuse verschrieben hat. Seit mehr als elf Jahren leitet sie ehrenamtlich die AG Fledermäuse des »#BUND« Hannover, die sie maßgeblich mit aufgebaut hat. Unter ihrer Führung wurde ein alter Kriegsbunker zum Fledermauszentrum. Sie behandelt verletzte Fledermäuse und zieht verwaiste Jungtiere groß. Zu ihrem Engagement gehören zudem Bestandserfassung, Erhalt und Schaffung von Quartieren, die Anbringung und Kontrolle von Fledermauskästen und die Öffentlichkeitsarbeit. »Frau Dr. Keil macht sich mit Herz und Expertise für die fliegenden Säugetiere stark, die viel zu oft mit Vorurteilen zu kämpfen haben«, so Claudia Schmutzler in ihrer Laudatio.
Die Drittplatzierten, Sina und Yara Marchioni, waren fünf und zehn Jahre alt, als sie 2013 begannen, sich um frei lebende Katzen auf dem Galgenberg in Lahr im Schwarzwald zu kümmern. Dank einer Spendenaktion konnten sie das verwilderte Grundstück, auf dem anfangs rund 80 Katzen lebten, kaufen. Zwischenzeitig versorgten sie bis zu 100 Tiere, ließen sie kastrieren und konnten sie teilweise vermitteln, sodass die Zahl der Katzen drastisch zurückging. Für die Zukunft planen sie eine richtige Auffangstation. Johanna Mross betonte in ihrer Laudatio das frühe Engagement der beiden Schwestern. Sie seien eine »Inspiration für Gleichaltrige«. Der dritte Platz ist mit 1.000 Euro dotiert.
Dortmunder für tierschützerisches Lebenswerk ausgezeichnet
Den Tierschutzpreis für das Lebenswerk, ebenfalls dotiert mit 1.000 Euro, erhielt Ewald Ferlemann, der seit über 40 Jahren eine private Auffang- und Auswilderungsstation für junge, verletzte und kranke Wildvögel betreibt. Je nach Bedarf kümmert er sich ständig um 200 bis 300 Tiere: #Bussarde, #Eulen, #Rabenvögel, #Reiher, #Enten, #Möwen, #Störche. Von der »Unteren Landschaftsbehörde« hat er eine Ausnahmegenehmigung, um auch streng geschützte Arten aufnehmen zu können. »Ewald Ferlemann scheut weder Kosten noch Mühen – jede freie Minute ist er für die Tiere da«, zeigte sich Laudatorin Stefanie Hertel begeistert.
Sonderkategorie »Fluthilfe«
Stellvertretend für die vielen Tierschützer und -retter, die nach der verheerenden Flutkatastrophe im Einsatz waren, um Tierhaltern und Tieren zu helfen, wurden der Bundesverband Gemeinschaft Deutscher Tierrettungsdienste, der Tierheim und Tierschutzverein Kreis Ahrweiler am Standort Remagen und der Tierschutzverein Andernach geehrt. Tierschutzbund-Präsident Schröder stellte klar: »Tierretter haben Ãœbermenschliches geleistet, waren teils nonstop unterwegs und haben selbst Traumatisierendes erlebt. Tierschützer haben geholfen, mit Plätzen im eigenen Tierheim oder auf Pflegestellen und mit Spenden.« Mit der Auszeichnung wolle man nochmal und ausdrücklich ein Licht auf die Not der Menschen und Tiere in den Flutgebieten werfen, damit diese nicht aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwinden.
Leserpreis würdigt Tierschutzhof in Sachsen
Auf dem privaten Tierschutzhof in Priestewitz leben etwa 30 Tiere – von Wasserschildkröten über Meerschweinchen und Hühner bis hin zu Pferden. Simone Staatz und ihre Familie arbeiten ehrenamtlich als Pflegestelle für den Großenhainer Tierschutzverein, nehmen aber auch vom Veterinäramt beschlagnahmte Tiere sowie Privatabgaben von Menschen aus Notsituationen auf. Die Leser der Zeitschriften »Funk Uhr« und »Super TV« wählten das Projekt mit großer Mehrheit aus insgesamt fünf Nominierten für den Leserpreis aus.