Inder haben die höchsten Löhne in Deutschland
Axel Plünnecke, 31. Oktober 2021
Unter allen in Deutschland lebenden Ausländern verdienen Inder im Mittel am meisten, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Auch Ausländer aus einigen andere Staaten verdienen mehr als Deutsche, während Ausländer insgesamt im Mittel weniger verdienen. Entscheidend sind die Qualifikationen der Beschäftigten.
Mit einem Bruttomedianlohn von über 4.800 Euro liegen Inder unter allen Vollzeitbeschäftigten in Deutschland auf dem ersten Platz. Knapp dahinter liegen Skandinavier und Österreicher. Auch die US-Amerikaner, Iren, Briten und Schweizer liegen über der 4.000 Euro Schwelle. Zum Vergleich: Das mittlere Bruttogehalt der vollzeitbeschäftigten Deutschen liegt momentan bei rund 3.500 Euro im Monat. Das zeigt eine neue Auswertung des IW, für die Daten der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit – Stand Dezember 2020 – ausgewertet wurden.
Ausländer verdienen insgesamt weniger als Deutsche
Alle Ausländer liegen insgesamt mit etwa 2.600 Euro im Medianlohn aber immer noch deutlich unter dem der Deutschen. Vergleichsweise gering sind die Entgelte bei Syrern, Rumänen und Bulgaren. Viele von ihnen arbeiten in sogenannten Helfertätigkeiten. Bei den syrischen Beschäftigten übt fast jeder zweite einen solchen Beruf aus – ihr Medianlohn liegt bei rund 2.200 Euro. Bei Bulgaren und Rumänen sind es sogar über die Hälfte – die Medianlöhne liegen im Monat bei 2.100 Euro und 2.150 Euro.
Inder häufig in akademischen MINT-Berufen beschäftigt
Deutlich besser verdienen dagegen Beschäftigte in den akademischen MINT-Berufen wie Informatiker, Ingenieure oder Naturwissenschaftler. Seit 2012 hat sich die Zahl der Ausländer aus allen Drittstaaten in diesen Berufen fast verdreifacht, die der Inder sogar fast verfünffacht. Inder im Alter zwischen 25 und 44 haben in diesen Berufen einen Monatsmedianlohn von fast 5.300 Euro, Deutsche von 5.200 Euro. Mit über 36 Prozent liegt der Beschäftigtenanteil von Indern im Alter zwischen 25 und 44 Jahren in akademischen MINT-Berufen weit höher als der entsprechende Anteil von Deutschen mit nur sieben Prozent. »Die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften aus Drittstaaten in den akademischen MINT-Berufen trägt stark zur Fachkräftesicherung und Innovationskraft in Deutschland bei und hat den mittleren Bruttolohn einiger Ausländergruppen erheblich gesteigert«, sagt IW-Experte Axel Plünnecke.