Gütersloh: »Pflanzfest« im »BürgerWald« spiegelt wachsendes Miteinander wider

Es waren schöne, teils bewegende Geschichten, die am Samstag beim »Pflanzfest« im »BürgerWald«, dem engagierten Natur- und Klimaschutzprojekt, von den Baumpaten erzählt wurden. Viele kamen, über den Tag verteilt, um sich vom Stand der Dinge an der Holler Straße zu überzeugen. In 2020 sind 181 Bäume gepflanzt worden, in diesem Jahr wurden 133 vom Fachbereich Grünflächen bestellte Bäume in drei Größenkategorien von den Mitarbeitern des Gartenbaubetriebs Schreiber rechtzeitig in die Erde gebracht, so dass nun bereits 314 der insgesamt rund 550 möglichen Baumpatenschaften übernommen wurden.

Ob Silberlinde oder Traubeneiche, ob Walnussbaum oder gemeine Kiefer – das Artenspektrum der Anpflanzung ist groß. Denn für die Bürgerstiftung ist nicht nur wichtig, dass sich die verschiedenen Bäume in ihren Standort- und Wasseransprüchen ergänzen, sondern auch, dass der Wald der Zukunft für alle Bürger für die prognostizierten Klimaveränderungen gut aufgestellt ist. Deshalb hat man sich nach Rücksprache mit den Fachleuten auch dafür entschieden, die Anpflanzung so zu konzeptionieren, dass das Kronendach der Bäume in etwa zehn Jahren zusammengewachsen ist. Denn: Je dichter das Kronendach, desto stärker ist dessen kühlender Effekt im Unterholz und auf dem Waldboden.

Gütersloh. Die eine bringt von der Israelreise eigens aus dem Jordan geschöpftes Wasser mit, um ihren Baum im »BürgerWald« zu begießen. Für die andere ist der frisch gesetzte Sprössling eine dauerhafte Erinnerung an ihre viel zu früh gestorbene Enkelin. Familie Rehpöhler ist gekommen, damit ihre Kinder Benedikt und Charlotte endlich das Weihnachtsgeschenk, das es schon vor Monaten für sie alle gab, angießen zu können. Katja und Michael Pott freuen sich, erstmals den Feldahorn in Augenschein nehmen zu dürfen, den ihnen Freunde zur Hochzeit geschenkt haben. Auf dass er als Symbol ihres privaten Glücks – »und als Sauerstoffspender für alle« im Gütersloher Wald der Zukunft wachse und gedeihe.

Wolfgang Schmid war mit seinen beiden Töchtern und vier seiner fünf Enkel Kian, Fynn, Ben, Luise und Anabel unterwegs, um dem Nachwuchs jetzt schon mal einen Baum als Ort der Erinnerung an den Opa zu zeigen, »wenn der eines Tages mal nicht mehr da ist.«Â Professor Dr. Ramesh Shah versprach beim Anbringen des Schildchens an einem Feldahorn, dass er die »wegweisende Idee des BürgerWalds demnächst in Indien vorstellen und als nachhaltiges Umwelt- und Klimaschutzprojekt auch dort initiieren«Â wolle. »Meine Enkel sollen auch so gut leben können wie ich«, erklärte er. Und Birgit Dürbusch aus Rheda-Wiedenbrück sagte: »Ich finde es klasse, mit einem gespendeten Baum Teil eines Waldes zu sein und damit ein tolles Projekt mitzutragen, das es leider in meiner Stadt nicht gibt.«

»Jeder Baum, der gepflanzt wird, zählt«, brachten es  Ines Böhm und Marianne Kalumenos von den Grünen, die neun Patenschaften (für die Grüne Jugend, den Ortsverband und die Ratsfraktion) übernommen haben, auf den Punkt. »Das ist praktischer Klimaschutz.«Â Sie zeigten sich nicht nur zufrieden mit dem Mischwald-Angebot, sondern auch erfreut darüber, dass der BürgerWald als Gemeinschaftsidee von so vielen Menschen unterschiedlicher Lebens- und Denkweise angenommen wird.

»Wir wollen mit diesem Projekt auch weiterhin für ein gutes Klima sorgen – in der Natur, in der Stadt und zwischen unseren Bürgern«, betonte Dr. Ernst Wolf.

Wer sich für eine Baumpatenschaft interessiert, wer vielleicht noch ein besonderes Weihnachtsgeschenk sucht, der erfährt Näheres bei der Bürgerstiftung unter (05241) 97130 oder per E-Mail an info@buergerstiftung-guetersloh.deExternal Link.