Mit #Kunst fördern – einfach machen, Studenten des LWL Berufskollegs entwickeln Impulskarten
Hamm (lwl) Wie kann man anspruchsvolle Inhalte spielerisch und anschaulich an drei- bis sechsjährige #Kinder vermitteln? Diese Frage haben sich Studierende des LWL Berufskollegs Fachschulen Hamm des Bildungsganges »#Heilpädagogik« gestellt. Daraus sind genau 100 Impulskarten zur frühkindlichen Förderung entstanden, die unter dem Titel »Einfach machen« im Reinhardt-Verlag erschienen sind. Mit diesen Karten können sowohl Erzieher:innen in der Kita wie Eltern zu Hause die Kinder zum #Malen und #Basteln anregen und ihnen so helfen, sich in Bereichen wie #Motorik, #Wahrnehmung oder #Kommunikation weiterzuentwickeln.
»Das ist der Idealfall von praxisorientierter, nachhaltiger Ausbildung", sagt Schulleiterin Dr. Bärbel Anna Walter. »Die Studenten haben über den Unterricht den Anreiz erhalten, selbst eine Methode zu entwickeln, die nun konkret in der Praxis angewendet wird. Besser geht es nicht.« Mit den Impulskarten haben die Autoren ein Instrument entwickelt, das Anleitenden einfache Möglichkeiten bietet, Kinder mit Kunst zu fördern. »Man kann mit den Karten ohne Vorerfahrungen arbeiten. Die dazu notwendigen Materialien sind in der Regel in Einrichtungen oder zu Hause vorhanden«, so Gabriele Neuhaus, Dozentin für Pädagogische Kunsttherapie am LWL-Berufskolleg.
Leicht verständliche Bildbeispiele und einfache Sprache
Das Prinzip ist einfach: Jede Karte zeigt ein Bildbeispiel. So kann das Vorgehen auch sprachfrei erschlossen werden. Auf der Rückseite finden sich eine Materialliste, Anweisungen in einfacher Sprache, vielfältige Variationen und Erweiterungen sowie Förderschwerpunkte wie Motorik oder Kognition. Eine Übersicht ermöglicht es, Techniken zu einem Förderschwerpunkt herauszusuchen. Zur einfachen Orientierung sind die Impulse in zehn Themenpakete gegliedert wie Alltagssachen, Farbexperimente oder Ich-Bilder.
»Dadurch sind die Karten vielfältig einsetzbar - vom freien Gestalten bis zur gezielten Förderdiagnostik. Sie eignen sich nicht nur für den Kitabereich, sondern auch für zu Hause oder in der Schule. Einige Techniken eignen sich auch als Angebote für Menschen mit Demenz«, so Gabriele Neuhaus.
Kreative Motivation entstand in der Ausbildung
Entwickelt haben die Karten Simone Füchtler, Nadine Hardtke, Samira Boufarache-Doukkali, Julia Stirnberg und Gabriele Neuhaus. Sie haben sich im Rahmen einer Zusatzausbildung zur Heilpädagogin am LWL-Berufskolleg in Hamm kennengelernt. Dort erwerben die Studierenden Zusatzqualifikationen, so auch in der Methode Pädagogische Kunsttherapie. »Dabei hat es offenbar Klick gemacht, denn nach Abschluss der Ausbildung im LWL-Berufskolleg haben sich Studierende aus verschiedenen Jahrgängen zusammengefunden und einfach weitergemacht. Am Ende standen dann die Impulskarten«, berichtet Neuhaus.
Die Studenten haben die einzelnen Karten im Team ausprobiert, in der Praxis angewendet und in Kleinarbeit fotografiert und verschriftlicht. Immer nach dem Leitsatz »So einfach, dass ein Kind es versteht. So einfach, dass man es einfach machen kann.«
Mit dem Erscheinen der Impulskarten hat das Team seine Arbeit nicht beendet. Vielmehr sind neue Künstler hinzugekommen und das nächste Projekt nimmt Formen an: »Biografien. Gestalten.« Dabei geht es um gestalterische Zugänge zur eigenen Biografie, zum Beispiel die Arbeit mit Fotos, Schreibbildern oder Sachcollagen.
Informationen zum Bildungsgang Heilpädagogik am LWL Berufskolleg Hamm …
Die Impulskarten sind für 29,90 Euro im Reinhardt-Verlag erhältlich …