Gütersloh: Die Omas gegen Rechts schreiben einen Brief und haben eine Idee, »Lichterspaziergänge«, Einzelhandel macht das Licht aus
Brief der Omas gegen Rechts
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Herrn Bürgermeister Norbert Morkes, Gütersloh
Frau Annette Baum, Frau Bianca Brummel (Assistenzen des Bürgermeisters)
Bürger für Gütersloh
Gütersloh Marketing
Frau Christine Lang, Stadtkämmerin der Stadt Gütersloh
Herrn Guido Baumjohann, Wirtschaftsförderung der Stadt Gütersloh
Herrn Rainer Schorcht, Sprecher der Gütersloher Einzelhändler und Handelsverband Ostwestfalen-Lippe
Herrn Bürgermeister Michael Esken, Verl
Verler Werbegemeinschaft (Herrn Jens Niederschulte, Vorsitzender und Herrn Munna Shah, Öffentlichkeitsarbeit)
Frau Elke Hänel, Erfolgskreis GTSowie in Kopie an die Lokalredaktionen von
die-glocke.de, guetsel.de, gt-info.de, nw.deÂ
Sehr geehrte Damen und Herren,
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mit Schrecken und Sorge haben wir den letzten »Montagsspaziergang« in Gütersloh sowie die »Mahnwachen« vor dem Rathaus in Verl beobachtet.
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Diese Veranstaltungen sind für unsere Städte und gerade auch den Einzelhandel der Innenstädte alles andere als förderlich. Über das dahinterstehende politische Klima brauchen wir gar nicht erst zu sprechen.
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Wir kommen alle nur gemeinsam und solidarisch durch diese Krisenzeiten. Politische Stabilität und die schnelle Wiederherstellung einer guten öffentlichen Gesundheitslage sollten im Interesse aller, und gerade auch im Interesse des Einzelhandels sein.
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Daher würden wir uns freuen, wenn Sie dem Beispiel anderer Städte folgen und an den entsprechenden »Spaziergangs-Abenden« einfach die Beleuchtung ausschalten.
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Damit würden Sie ein deutliches Zeichen setzen, dass Sie dieses radikalisierende Treiben ebenso wenig unterstützen wie die überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung, also die Mehrheit Ihrer Kundinnen und Kunden, Wählerinnen und Wähler.
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Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung, freundliche GrüßeOmas gegen Rechts OWL (Ostwestfalen-Lippe)
E-Mail omasgegenrechtsowl@gmail.com
Update, Feedback
Seitens der Stadt Gütersloh verweist man nicht auf den symbolhaften Charakter der Aktion, sondern auf die »Verkehrssicherungspflicht«, und sagt, man könne das Licht in der Fußgängerzone nicht abstellen. Das ist korrekt. Freilich ist die Idee die, dass Einzelhändler symbolhaft das Licht in ihren Schaufenstern abstellen könnten. Auch der Gütersloher Einzelhandelsverband werde das Anliegen nicht unterstützen. Dieser Verband muss kürzlich gegründet worden sein, er ist der Redaktion unbekannt. Seitens des stellvertretenden Vorsitzenden des HDE (Handelsverband Deutschland) NRW ist die Rede davon, dass die Aktion für den Gütersloher Einzelhandel unzumutbar sei, die »Lebensmittler« in der Innenstadt hätten keine Schaufenster, und die Umprogrammierung der Lichtsteuerung sei zu teuer und darüber hinaus abwegig. Die Verler Werbegemeinschaft hat ihre Unterstützung kundgetan. Den Omas gegenüber, aber per Newsletter auch den Mitgliedern gegenüber. Eine Weisungsbefugnis besteht selbstverständlich nirgends. Man berichtet nur über Unternehmen, die im Handelsregister eingetragen sind, weil nur dann Wechsel der Unternehmensform belegbar sind.
Was steht hinter »Omas Gegen Rechts«?
Die Omas gegen Rechts sind kein Verein, sondern eine einfache BürgerInnen-Initiative, die sich gegen den zunehmenden Rechtsruck in der Gesellschaft einsetzt. Gegründet wurde die Bewegung in Österreich, Deutschlandweit haben sich eigenständige Gruppen gebildet, die sich im »Omas Gegen Rechts – Deutschlandbündnis« gegenseitig unterstützen. Freundschaftlich verbunden und mit dem »Herzen zu Hause« sind wir vor allem im freien Verbund der Omas gegen Rechts – Nord, wir sind (neben der Gruppe aus Kassel) quasi die »südlichste Gruppe« der Nord-Region.
Die »Kern-Truppe« kommt aktuell aus den Kreisen Gütersloh, Lippe und Paderborn.
Was die Omas gegen Rechts tun
Regional: »Wir treffen uns zu lokalen Aktionen und sind conorabedingt im Moment vor allem auf Facebook, sowie als Einzelpersonen und in der Vernetzung aktiv.«
Generell: »Wir sagen nein und stehen auf gegen rechtsextreme, rückwärtsgewandte Tendenzen. Wir sagen deutlich ja zu aktiver Demokratie, zu den Werten des Grundgesetzes, zu Mitmenschlichkeit, Mitbestimmungsrechten, Flüchtlingshilfe und dem notwendigen ökonomischen und ökologischen Wandel.«
Die Presse bezeichnet die »Omas« als »Partisanen-Trüppchen« – und das beschreibt sie nach eigenem Bekunden ziemlich gut: eine demokratische, überparteiliche, dezentrale, eigenständige BürgerInnen-Initiative, ab 50plus, mit klarer Meinung, aber eben auch mit dem gewissen »Augenzwinkern« und einer kleinen »Narrenfreiheit«, »die zum Glück unserem Alter vorbehalten ist«.
»Wir mischen uns mit Spaß und Erfahrung in ernste gesellschaftlichen Themen ein. Wir stehen auf gegen rechte, rassistische und rückwärtsgewandte Strömungen. Wir sind diejenigen, die noch wissen, wie geschlossene Grenzen aussehen. Die noch den direkten Bezug dazu haben, wie sich das Leben in einem Staat anfühlt, der keine demokratischen Regeln hat. Und an uns liegt es, eben diese Erfahrung weiterzutragen. Aufzustehen. Nein zu sagen zu  menschenverachtenden politischen Entwicklungen und ja zu Demokratie, Vielfalt, Toleranz und Respekt.«
Ist das etwas für mich?
»Finde es heraus! Es gibt keinen Verein, keine Verpflichtung, mach einfach mit! Wenn Du Dich irgendwie in den vorherigen Sätzen wiederfindest, mehr wissen willst oder direkt Lust aufs ›Mitmachen‹ hast, nimm einfach Kontakt mit uns auf – auch Opas gegen Rechts sind gern gesehen!«