Vorstellungen im Stadttheater Minden vom 10. bis zum 18. Januar 2022

»Die Zimtschnecken«

Die Hamburger »Zimtschnecken« Sörin Bergmann, Anne Weber und Victoria Fleer begeistern dreistimmig mit stilechtem Swing nach Art der Andrews Sisters und mit witzigen deutschen Texten von Anne Weber.

Da wird mit »Caipirinha« die triste Getränkebude am S-Bahnhof Hamburg-Bahrenfeld zum Zentrum süd- amerikanischer Lebensfreude, die »Boogie Woogie Blaskapelle Boberger Loch« bringt den hartgesottensten Marschlandbauern zum Tanzen, und die »Fischbeker Heide« wird zum aphrodisischen Ambiente, in dem sogar der eigene Ehemann so lecker ist wie ein guter alter Wein.

»Was die legendären Andrews Sisters in den Dreißigerjahren für Las Vegas waren, sind ›die Zimtschnecken◊ heute für Hamburg«, »NDR Hamburg Journal«.

»Diese Schnecken geben Gas: In ihrem Bühnenprogramm sind Anne Weber, Victoria Fleer und Sörin Bergmann als »die Zimtschnecken« auf der Suche nach dem perfekten Mann«, »Hamburger Morgenpost«.

Montag, 10. Januar 2022, 20 Uhr

»Der Trafikant«, Schauspiel nach Robert Seethaler

Der 17-jährige Franz verlässt 1937 sein Heimatdorf, um in Wien als Lehrling in einem Tabak- und Zeitungsgeschäft sein Glück zu suchen. Dort begegnet er dem Stammkunden Sigmund Freud. Im Laufe der Zeit entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden. Als sich Franz zum ersten Mal verliebt, sucht er Rat bei Professor Freud. Ohnmächtig fühlen sich beide angesichts der sich dramatisch zuspitzenden politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse. Im März 1938 wird Österreich an das Deutsche Reich »angeschlossen«. Nichts ist wie vorher und Franz muss schnell erwachsen werden …

Robert Seethaler, 1966 in Wien geboren, arbeitet viele Jahre als Schauspieler für Theater, Film und Fernsehen. Er ist ein vielfach ausgezeichneter Schriftsteller und Drehbuchautor. »Ein ganzes Leben« stand 2016 auf der Shortlist des renommierten Man Booker International Prize. »Der Trafikant« wurde 2018 mit Bruno Ganz in der Hauptrolle verfilmt.

»Ein Buch über Freundschaft in schwerer Zeit und darüber, wie man Mensch bleibt, auch wenn der Abschaum regiert. Ein großartiger Roman«, WDR.

Dienstag, 11. Januar 2022, 20 Uhr, und Mittwoch, 12. Januar 2022, 11 Uhr

»Champagner zum Frühstück«

Lieber ungewöhnlich leben als das Dasein im Altenheim oder bevormundet von den eigenen Kindern zu fristen – dieser Wunsch bringt Valentin und Marie zusammen. Die Senioren lernen sich bei einer Wohnungsbesichtigung kennen und beschließen, das Abenteuer Wohngemeinschaft zu wagen. Widerstand gegen ihren unkonventionellen Lebensstil entwickeln nicht nur Valentins Sohn und Maries Tochter, auch Frau Boisen, die neugierige Nachbarin, bringt wenig Verständnis für die WG der rüstigen Rentner auf. Doch Marie und Valentin lassen sich nicht unterkriegen, sondern versuchen, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Denn die hat’s in sich. Das Zusammenleben gestaltet sich für die beiden eigenwilligen Menschen schwieriger als erwartet …

Eine warmherzig-kurzweilige Komödie über die Hindernisse und Tücken einer Senioren-WG, die einen Nerv unserer Zeit trifft – und die Zuschauer mit Wortwitz und Situationskomik zu Dauergelächter reizt.

»Witzig und unterhaltsam schildert die Komödie das Leben in einer Rentner-WG. Bei allem Humor: Das Stück spart nicht mit Gesellschaftskritik. Fakt ist allerdings: Autor Michael Wempner hat ein ausgewogenes Stück geschrieben, das witzig und nachdenklich zugleich ist«, »Weser Kurier«.

»Vom ersten Moment an mitreißend, tiefgründig und Lachen ohne Ende«, »Kompass«.

Donnerstag, 13. Januar 2022, 20 Uhr

»Der tollste Tag« oder »Figaros Hochzeit«

Endlich darf Figaro seine geliebte Susanne heiraten! Sein Dienstherr, der Graf Almaviva, macht dem jungen Paar sogar eines seiner unzähligen Betten zum Hochzeitsgeschenk. Doch der testosterongesteuerte Graf hat es auf Susanne abgesehen. Er hintertreibt mit Hilfe seines Intriganten Bazillus die Hochzeitspläne und will auf das »Recht der ersten Nacht« mit der Zofe bestehen, während Figaro für ihn als reitender Bote außer Haus sein soll. Jenes »Recht«, das er selbst einst aus Liebe zu seiner Gräfin abgeschafft hatte. Was jetzt? Um Susanne heiraten zu dürfen, ohne auf die amourösen Besitzansprüche des Grafen eingehen zu müssen, will Figaro gegenintrigieren. Das Hochzeitspaar verbündet sich mit der unglücklichen Gräfin Almaviva: Ein Kleidertausch soll helfen, den lüsternen Grafen beim nächtlichen Rendezvous der Untreue zu überführen … das Verwirrspiel gerät außer Kontrolle und die Entdeckung droht. Aber Figaro ist mit seinem Witz und Charme noch lange nicht am Ende!

Peter Turrinis Bearbeitung ist ein entschiedener Gegenentwurf zur lieblich säuselnden Opernbearbeitung des Stoffes und fordert den Zuschauer heraus, Haltung zum Geschehenen zu beziehen.

»Laster, Missbrauch und Willkür ändern sich nicht, sondern verstecken sich unter tausend Formen hinter der Maske der herrschenden Sitten: Diese Maske herunterzureißen ist die edle Aufgabe dessen, der sich dem Theater verschreibt«, »Beaumarchais«.

Auszüge aus dem Interview mit Peter Turrini für das Neues Globe Theater, Januar 2020: »Wir nehmen die sexuelle Übergriffigkeit des Grafen (und der anderen Rollen) bewusst auf […] ist Ihr ›Tollster Tag‹ mittlerweile auch ein Statement im Rahmen der aktuellen #MeToo-Debatte?«

Freitag, 14. Januar 2022, 20 Uhr, Komödie von Peter Turrini nach Beaumarchais, mit Maxim Agné, Andreas Erfurth, Rike Joeinig, Marius Mik, Kai Frederic Schrickel und anderen

»Die Nervensäge«

Der Auftrag ist klar und präzise: Berufskiller Ralph soll vom Hotelfenster aus einen Kronzeugen liquidieren, bevor dieser das Gerichtsgebäude betritt. Kein Problem für den Profi, der alles perfekt vorbereitet hat. Doch da stolpert ihm das personifizierte Unglück über den Weg: François Pignon, der zufällig im Nachbarzimmer eincheckt. Ein herzensguter Mann, der von seiner Frau verlassen wurde und nun seinem Leben ein Ende setzen will. So nimmt der Wahnsinn seinen Lauf, da das ungleiche Paar ständig in neue Turbulenzen gerät, die aberwitziger nicht sein könnten. Um Pignon davon abzuhalten, aus dem Fenster zu springen und damit alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, kommt er nicht mehr dazu, seinen mörderischen Auftrag zu erfüllen. Der Killer, ein Vollprofi, der eigentlich nur schwer aus der Fassung zu bringen ist, verliert zusehends die Contenance …

Francis Veber hat mit »Die Nervensäge« eine regelrechte Bilderbuch-Komödie mit allen wichtigen Zutaten erschaffen. Schreiend komisch und rührend zugleich. Nach seinem Stück entstand das Drehbuch für »Die Filzlaus« mit Jacques Brel und Lino Ventura und später »Buddy Buddy« mit Walter Matthau und Jack Lemmon.

»Mordsvergnügliche und schön schräge Beziehungskomödie übers Leben und Lebenlassen«, »Morgenpost«.

Samstag, 15. Januar 2022, 20 Uhr, Komödie nach Francis Veber, Deutsch von Dieter Hallervorden, mit Achmed Ole Bielfeldt, Achim Buch, Sewan Latchinian, Jacques Ullrich, Natalie O’Hara/Stefanie Doebler und Jarno Soukup

»Die Nacht der 5 Tenöre«, »Passione per la musica«

16. Januar 2022, 18 Uhr, coronabedingte Absage

»Musikladen – eine musikalische Wundertüte«

»Auswahl und Arrangements der Songs kann man nur exquisit nennen. Die Band unter Schleinschock bewegt sich dicht am Originalsound. Es sind die Darsteller, die den Arrangements das Sahnehäubchen aufsetzen. Maud Herrleins Kostüme sind ein Hingucker. Zum akustischen gesellt sich also noch das optische Vergnügen – ein wirklich beglückender Abend«, »Ruhr Nachrichten«.

1972 startete Radio Bremen als Nachfolger für den legendären »Beat-Club« ein neues Musikformat unter dem Titel: »Musikladen«. In diesem Laden wurde eine wilde Mischung unterschiedlicher Musikstile angeboten: Rock, Pop, Rock ’n’ Roll, Blues, Disco … Gewürzt wurde der Cocktail mit kabarettistischen Zutaten. Mit spitzer Feder garnierte Heiner H. Hoier mit seinen preisgekrönten Cartoons ein Festmenü, das sich wohltuend vom Einheitsbrei des deutschen Fernsehens abhob. Der »Musikladen« war Ausdruck des neu gewonnenen Gefühls von Freiheit.

Für gut 2 Stunden wird unser Publikum von einer eindrucksvollen Live-Band und tollen Sängerinnen und Sängern auf eine Zeitreise in die 70er und frühen 80er Jahre mitgenommen und es wird ein temporeiches theatralisches Konzert präsentiert, in dem auch die sanften Töne nicht zu kurz kommen werden.

Dienstag, 18. Januar 2022, 20 Uhr, musikalische Produktion, Inszenierung und musikalische Leitung Tankred Schleinschock, mit freundlicher Unterstützung von Radio Bremen