IG Metall Senioren beantragen Bücherschrank für Spexard
Die IG Metall Senioren haben die Aufstellung eines  öffentlichen Bücherschrankes am oder im Spexarder Bauernhaus an der Lukasstraße beantragt.
Das Spexarder Bauernhaus mit dem Bürgerzentrum, den Sportanlagen und der Schule ist beliebt und vielbesucht. Draußen wäre der Schrank besser zugänglich, drinnen könne man sich eine Patenschaft sparen, die den Schrank in Ordnung hält. Der Spexarder Heimatverein findet die Idee gut und unterstützt sie, heißt es. Die »Stadtverwaltung« schlägt vor, die Idee zu prüfen und dabei auch die Stadtbücherei einzubinden. Es wird darüber nachgedacht, einen Arbeitskreis und eine Steuerungsgruppe zu installieren. Auch die Einbindung eines externen Kuratoriums im Rahmen des »LEADER« Programmes ist eine Option.
In Gütersloh gibt es schon bekannte und beliebte Bücherschränke am Konrad Adenauer Platz vor der Sparkasse und in Isselhorst, Blankenhagen und Avenwedde-Bahnhof. »Share Literature«, »Shared Reading«, »Share Economy« sind aktuelle Stichworte.
1993 kamen die amerikanischen Künstler Michael Clegg und Martin Guttmann auf die ungewöhnliche Idee, in Mainz aus einem alten Kunstgranit Schaltkasten eine »Soziale Skulptur« zu konzipieren. Sie bauten den Schaltkasten zu einem Regal um und stellten es im öffentlichen Raum auf.
Öffentliche Bücherschränke sind an unterschiedlichen Orten zu finden: Mal ist es ein richtiger Schrank in einem öffentlichen Gebäude, mal ein wetterfestes Regal auf der Straße, mal eine ausgediente Telefonzelle oder eine einfache Kiste, in der die Bücher stehen.
Entstehung und Idee
Ähnlich der Idee zum »Bookcrossing« entwickelte sich bereits in den 1990er Jahren der Gedanke, Bücherschränke zu etablieren, die jederzeit und öffentlich zugänglich sein sollten, um den Austausch von Literatur zu unterstützen. Ausgehend von Installationen als künstlerischem Akt (ab 1991 durch das Aktionskünstler Duo Clegg & Guttmann (siehe oben), erstmals in Graz, auch in Mainz) wurden Ende der 1990er Jahre erste Bücherschränke zur Nutzung als »kostenlose Freiluft Bibliothek« in Darmstadt und Hannover realisiert, wobei es 2013 bereits 31 Bücherschränke allein im Stadtgebiet Hannover gab. Seitdem 2002 der Entwurf der Designerin und Bühnenbildnerin Trixy Royeck, damals Innenarchitekturstudentin in Mainz, im Rahmen eines Wettbewerbes der Bürgerstiftung Bonn prämiert wurde, findet das Konzept zahlreiche Nachahmer. Der Kölner Architekt Hans-Jürgen Greve entwarf auf Grundlage von Trixy Royecks Bücherschrank ein eigenes Modell (BOKX) aus Stahl und Acrylglas, das für Außenbereiche optimiert ist. Diese BOKX Bücherschränke vertreibt er über die »urbanlife eG«, die nach eigenen Angaben Hauptproduzent offener Bücherschränke in Europa ist. 390 dieser wetterfesten Stahlschränke stehen in Deutschland.