Zwei Ausstellungseröffnungen auf Haus Nottbeck, Februar 2022
»The long and winding road« führte am Sonntag, 20. Februar 2022, zahlreiche Gäste auf das Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde-Stromberg. Während es draußen stürmte und regnete, wurden im behaglichen Torhaussaal hintereinander gleich zwei neue Sonderausstellungen eröffnet. Anlässlich von »Haldenhub. Lyrische und fotografische Spaziergänge von Karl-Heinz Gajewsky und Jürgen Brôcan« gaben die beiden Künstler Einblicke in das gemeinsame Ausstellungsprojekt. Anschließend waren der Autor und Kabarettist Frank Goosen und die Musikerin Stefanie Hempel mit einen literarisch musikalischen Beatles Programm zur Ausstellung »Ticket to Ride – Frank Goosen auf den Spuren der Beatles« auf der Bühne zu erleben.
»Das Ruhrgebiet«, so sagte Museumsleiter Walter Gödden in seiner Einführung am Nachmittag, »hat seine eigenen Reize und ganz besonderen Vorzüge«. Hiervon zeugen auch die Halden, menschengemachte Berge, die seit Ende der Kohlenförderung als touristische Aussichtspunkte und zugleich ökologisch wichtiges Refugium für Flora und Fauna dienen. Gajewskys Fotos führten dem anwesenden Publikum auf Nottbeck die Halde Hoheward zwischen Herten und Herne im Wandel der Jahreszeiten vor Augen. Zur literarischen Untermalung der Bilder rezitierte der Dichter Brôcan seinen »Haldenhub« Zyklus, in dem die Halden als ebenso mystische wie konkrete Orte erscheinen. Am späten Nachmittag traten Goosen und Hempel ans Mikrofon. Beide sind seit ihrer Jugend leidenschaftliche Beatles-Fans. Für sein Buchprojekt »The Beatles« spürte Goosen seiner Obsession unter anderem in deren Heimatstadt Liverpool nach. Die »Ticket to Ride« Ausstellung widmet sich anhand von Aufnahmen aus seinem privaten Foto Archiv dieser Reise. Bei seiner Lesung auf Nottbeck sorgte Goosen mit amüsanten Anekdoten aus seiner Jugend und den Erlebnissen vor Ort in England für beste Unterhaltung. Auch Hempels Interpretationen der Beatles-Klassiker an Gitarre, Klavier und Ukulele konnte sich niemand entziehen – auch nicht Goosen, der sich dank »You’ve Got To Hide Your Love Away« zu seiner ersten öffentlichen Gesangsdarbietung überhaupt hinreißen ließ. Im Vergleich zu den darauffolgenden Beifallsstürmen musste selbst der Wind vor der Tür den Kürzeren ziehen.