Weihbischof Josef Holtkotte übernimmt im Erzbistum zusätzlich Verantwortung

  • Bischofsvikar für gesellschaftliche und soziale Fragen sowie für die Begleitung der Ruhestandsgeistlichen des Erzbistums

Paderborn (pdp). Weihbischof Josef Holtkotte ist zum 1. März 2022 von Erzbischof Hans-Josef Becker zum Bischofsvikar für gesellschaftliche und soziale Fragen sowie zum Bischofsvikar für die Begleitung der Ruhestandsgeistlichen im Erzbistum Paderborn ernannt worden. Mit einem Dekret übertrug der Paderborner Erzbischof dem im vergangenen September geweihten Weihbischof Holtkotte für diese Aufgabenbereiche »alle Vollmachten, die das Recht dem Amt des Bischofsvikars zuweist, einschließlich der Vollmachten, für die nach den Bestimmungen des kirchlichen Rechts mein Spezialmandat erforderlich ist«. Erzbischof Becker dankt Weihbischof Holtkotte im Schreiben für die Übernahme der verantwortungsvollen Aufgaben und wünscht ihm dafür »Kraft und Gottes Segen«.

Zu den vielfältigen Aufgaben eines Weihbischofs im Erzbistum Paderborn gehören Tätigkeiten, die in einer großen Öffentlichkeit stattfinden, wie das Spenden des Firmsakramentes, aber auch Dinge, die eher im Hintergrund und ohne großes Publikum geschehen. Wenn ein Weihbischof im Auftrag des Erzbischofs Jugendlichen in einer Kirchengemeinde das Sakrament der Firmung spendet, dann geschieht dies in einem Gottesdienst mit vielen Teilnehmenden. Ein Weihbischof unternimmt während des ganzen Jahres regelmäßig Firmreisen durch die Dekanate mit ihren Kirchengemeinden. Innerhalb eines Jahres können das bis zu 2.600 Firmungen sein, so wie bei Weihbischof Matthias König im Jahr 2019.

Segnungen und Weihen

Aber nicht allein bei Firmungen steht ein Weihbischof in der Öffentlichkeit, vielmehr auch wenn er Segnungen oder Weihen vornimmt. Im Auftrag des Paderborner Erzbischofs weiht ein Weihbischof renovierte Kirchen und neue Altäre, segnet Orgeln oder auch Glocken – zahlreiche Gottesdienste im ganzen Erzbistum zeugen vom Engagement eines Weihbischofs. Ein Weihbischof spendet zudem Diakonen und Priestern das Weihesakrament oder spricht die kirchliche Beauftragung zum Dienst als Gemeindereferentin oder Gemeindereferent aus.

Visitationsreisen

Regelmäßig übernimmt ein Weihbischof auch die sogenannte Visitation in einer Kirchengemeinde und in einem Dekanat. Dabei führt der Weihbischof im Auftrag des Diözesanbischofs Gespräche mit allen hauptamtlichen Seelsorgern einer Pfarrei. Selbstverständlich gehören auch Begegnungen und Gespräche mit den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dazu, die sich beispielsweise in Gremien wie Pfarrgemeinderat oder Kirchenvorstand oder auf Dekanatsebene einsetzen. Hinzu kommen Gespräche des Weihbischofs mit kommunalen oder anderen öffentlichen Stellen. 

Unterstützung und Beratung

Ein Weihbischof ist darüber hinaus in vielen Bereichen unterstützend und beratend tätig – im Kirchenrecht ist festgelegt, dass ein Weihbischof einen Diözesanbischof bei der Leitung seines Bistums unterstützt. So ist jeder aktive Weihbischof im Erzbistum Paderborn Mitglied des Priesterrates, des Diözesanpastoralrates, des Geistlichen Rates sowie des Bischofsrates – all das sind im Erzbistum Paderborn Beratungs-Gremien des Paderborner #Erzbischofes.

Aktive Weihbischöfe im #Erzbistum #Paderborn

Weihbischof Matthias König ist im Erzbistum Paderborn Bischofsvikar für die Aufgaben der Weltkirche und Weltmission sowie Bischofsvikar für Institute des geweihten Lebens und für die Gesellschaften des apostolischen Lebens. Darüber hinaus ist Weihbischof König Mitglied in verschiedenen Kommissionen der Deutschen Bischofskonferenz: in der Kommission Weltkirche (X) und in deren Unterkommission für Lateinamerika (insbesondere Adveniat) sowie in der Migrationskommission (XIV). Weihbischof König hat zudem Amt des Delegierten der Deutschen Bischofskonferenz für die deutschsprachigen Auslandsgemeinden übernommen.

Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB ist zudem Offizial des Paderborner Erzbischofs und leitet damit das kirchliche Gericht im Erzbistum Paderborn. In der Deutschen Bischofskonferenz ist Weihbischof Dominicus stellvertretender Vorsitzender der Migrationskommission (XIV) der Deutschen Bischofskonferenz. Er ist zudem Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die Gläubigen der mit Rom verbundenen Ostkirchen. 2021 wurde Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB von Papst Franziskus zum Richter am Obersten Gericht der Apostolischen Signatur ernannt und spricht damit auf Ebene der Weltkirche als Richter Recht.

Weil Weihbischof Josef Holtkotte seine Bischofsweihe erst am 26. September 2021 empfangen hat und damit nach der Herbst Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz 2021, ist er aktuell noch kein Mitglied einer Kommission der Deutschen Bischofskonferenz. Er ist allerdings als Mitglied von zwei Kommissionen vorgeschlagen, was bei der nächsten Vollversammlung der Bischöfe noch bestätigt werden muss.

Stichwort: Weihbischof

Weihbischöfe sind den Ortsbischöfen (Diözesanbischöfen) zur Seite gestellt. Im Lateinischen wird das Amt eines Weihbischofs auch »episcopus auxiliaris« genannt, was so viel bedeutet wie »Hilfsbischof«. Die Weihbischöfe im Erzbistum Paderborn vertreten Erzbischof Hans-Josef Becker bei Weihehandlungen, der Spendung des Firmsakramentes oder der Weihe von Kirchen. Der Vertreter des Ortsbischofs auf dem Gebiet der Verwaltung ist der Generalvikar. Vertreter auf dem Gebiet der kirchlichen Gerichtsbarkeit ist der Offizial.

Weihbischöfe werden – ebenso wie Ortsbischöfe – durch den Papst ernannt und von anderen Bischöfen durch Handauflegung zum Bischof geweiht. Weihbischöfe sind Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz, haben aber im Unterschied zu Ortsbischöfen keine Leitungsvollmacht über ein Bistum. Die Entscheidung darüber, wer Weihbischof wird, trifft der Papst auf Vorschlag des residierenden Bischofs, der üblicherweise Priester des Bistums benennt. In der Regel nimmt der Ortsbischof zusammen mit weiteren Bischöfen die Weihehandlung vor. Die Anzahl der Weihbischöfe einer Diözese richtet sich nach der Größe eines Bistums. Das Erzbistum Paderborn hat derzeit drei Weihbischöfe im aktiven Dienst.

Wie alle Bischöfe tragen auch die Weihbischöfe in der römisch-katholischen Kirche zu festlichen Anlässen eine Soutane (Gewand eines Priesters) mit Mozetta (Schulterüberwurf) sowie ein Zingulum (Gürtel) und ein Pileolus (Käppchen) in der Farbe violett. Als Zeichen ihres Bischofsamtes dienen Bischofsstab, Brustkreuz, Ring und Mitra. Der Bischofsstab steht symbolisch für das Hirtenamt des Bischofs. In der Liturgie wird der Stab unter anderem bei Prozessionen, beim Hören des Evangeliums und bei der Predigt in der Hand gehalten. Die Mitra, die liturgische Kopfbedeckung des Bischofs, steht ebenfalls für dessen Hirtenamt, während der Bischofsring die unverbrüchliche Treue des Bischofs zur Kirche symbolisiert. Ring, Stab und Mitra als bischöfliche Insignien gehen auf alte kirchliche Traditionen zurück, die zum Teil bis ins siebte Jahrhundert reichen. Eine nicht ganz so lange Geschichte hat das Pektorale, das bischöfliche Brustkreuz. Seit dem 16. Jahrhundert wird es allgemein von Bischöfen getragen.External Link