Verbraucherdatenschutz. Forschung zu Datenintermediären jetzt #online
- Zu den aktuellsten Themen rund um Datenschutz gehören Datenintermediäre. Jetzt gibt es dazu wissenschaftliches Material.
Datenintermediäre sind ein neues Instrument des Datenschutzes und der Datenportabilität in der EU. Die Materialsammlung beinhaltet wissenschaftliche Stellungnahmen zu Datenintermediären und Datentreuhändern. Das #Kompetenzzentrum #Verbraucherforschung der #Verbraucherzentrale #NRW (KVF NRW) hat seit Juni 2021 in Kooperation mit dem Institut für Verbraucherinformatik (IVI) eine wissenschaftliche #Online Vortragsreihe zu Datenintermediären und Datentreuhändern veranstaltet. Diese neuen Instrumente zur Verbesserung der Datennutzung innerhalb der EU wurden dabei aus unterschiedlichen Perspektiven untersucht. Die Dokumentation mit Videos und Papern der Wissenschaftler ist jetzt vollständig #online und kostenfrei verfügbar. Gefördert wurde die Reihe durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Naturschutz und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen.
Mit der zunehmenden #Digitalisierung durchdringen internetbasierte Dienste den Konsumalltag von Verbraucher:innen. Der Schutz der eigenen Daten wird immer komplexer und aufwändiger. Dabei wird die Verantwortung für die digitale Selbstbestimmung vor allem den Verbrauchern zugeschoben, ohne dass diese dafür befähigt werden.
Datentreuhänder sind vor allem durch die Fokussierung auf Personal Information Management Systeme (PIMS) in einem Gutachten der Datenethikkommission aus dem Jahr 2019 in den Blick geraten. Der Begriff des Datentreuhänders ist aber nicht klar definiert, unterschiedliche Dienste und Angebote fallen unter diesen Oberbegriff. Zudem hat die Europäische Union verschiedene Vorschläge zu Datenintermediären vorgelegt und ihnen eine wichtige Rolle bei der Datenportabiliät und der Datennutzung zugewiesen.
»Der Schutz der Verbraucher in der Digitalen Welt ist eine entscheidende Zukunftsaufgabe der Verbraucherpolitik. Die Menschen erwarten gerade in herausfordernden Zeiten zu Recht, gut informiert zu sein und bei der Durchsetzung ihrer Rechte unterstützt zu werden«, sagte Verbraucherschutzministerin Heinen-Esser. »Die vielen Einwilligungen in Cookie-Banner im digitalen Raum sind für uns alle ein großes Ärgernis. Datentreuhänder als unabhängige Vertrauensinstanz können hier beispielsweise Verbraucherinnen und Verbraucher entlasten, indem sie deren Datenpräferenzen abspeichern und sicher übermitteln.«
Ziel der Vortragsreihe war es, wissenschaftliche Expertise zum Thema Datenintermediäre zu erlangen, zu bündeln und unter Beteiligung von verbraucherpolitischen Akteuren sowie einer interessierten Öffentlichkeit zu diskutieren. »Die Vortragsreihe hat gezeigt, mit welchen Chancen und Risiken die neuen Datenintermediären für die Verbraucher:innen verbunden sind«, sagt Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW. »Die instruktiven wissenschaftlichen Perspektiven aus unterschiedlichen Disziplinen erweitern und bereichern die verbraucherpolitische Debatte über Datentreuhänder und Personal Informations Managements Systems.«
Ministerin Heinen-Esser ergänzt: »Die jüngste Verbraucherschutzministerkonferenz hat sich auf unsere Initiative hin gegen den Einsatz von Dark Patterns ausgesprochen und sich dafür eingesetzt, dass digitale Dienstleistungen und Angebote so fair, angemessen und benutzerfreundlich ausgestaltet werden, dass Verbraucherinnen und Verbrauchern ausgewogene Entscheidungen nach ihren Präferenzen möglich sind. Mit der Veranstaltungsreihe konnten wir nun wissenschaftliche Expertise zusammentragen, wie dies praktisch gelingen kann.«
Rund 270 Personen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Verbraucherorganisationen nahmen an den 15 Vorträgen teil, und über 900 Interessierte haben bislang die Aufzeichnungen auf dem #YouTube Kanal der Verbraucherzentrale NRW abgerufen. Die beteiligten Wissenschaftler:innen analysierten das Thema aus informationstechnischen, rechtswissenschaftlichen, soziologischen, technikphilosophischen und politikwissenschaftlichen Perspektiven.
Dokumentation
Die Dokumentation der Vortragsreihe, bestehend aus Paper und den Videoaufzeichnungen ist jetzt vollständig auf der Webseite des KVF NRW abrufbar.