Der Weg zum Mond führt künftig über Köln
- Das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) ist das Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft und Raumfahrt.
Astronauten, die zum Mond fliegen, sollen zukünftig in Köln ausgebildet werden. Auf dem Gelände des Deutschen Zentrums für Luft und #Raumfahrt (#DLR) beginnt in den nächsten Monaten der Aufbau der Test- und Trainingseinrichtung Luna. Der nordrheinwestfälische Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, Prof. Dr. Andreas Pinkwart hat am 16. März 2022 einen vorläufigen Bescheid zum Beginn des Projekts mit Förderung durch das Land NRW an den Stellvertretenden DLR-Vorstandsvorsitzenden Klaus Hamacher sowie an die DLR-Bereichsvorständin Raumfahrt Dr. Anke Pagels-Kerp übergeben. Luna ist ein Gemeinschaftsprojekt des DLR und der Europäischen Weltraumorganisation ESA, die in Köln das Europäische Astronautenzentrum (EAC) betreibt.
Rückkehr zum Mond
Vor fast 53 Jahren machte Neil Armstrong seinen berühmten kleinen, großen Schritt auf dem Mond. Beinahe 50 Jahre ist es her, dass ein Mensch zuletzt seinen Fußabdruck im Mondstaub hinterließ. Doch die Rückkehr des Menschen zu unserem Erdtrabanten ist ein erklärtes Ziel der internationalen Raumfahrt.
Im Gegensatz zu den kurzen Besuchen der Apollo Astronauten soll die zukünftige Präsenz auf dem Mond dauerhaft angelegt sein. Nach und nach wird Infrastruktur auf der Mondoberfläche platziert, um wiederholte und längere Aufenthalte zu ermöglichen, bis schließlich eine Mondstation den Astronauten als Forschungsbasis und Lebensraum dient.
Die Mondsimulationsanlage Luna wird einen wichtigen Beitrag leisten, um die Raumfahrtmissionen der kommenden Jahrzehnte vorzubereiten. In einer 700 Quadratmeter großen Halle, von neun Metern Höhe, werden die besonderen Umweltbedingungen des Mondes realitätsnah simuliert. Unter anderem wird mondähnlicher Staub, sogenannter Regolith, den kompletten Boden der Halle bedecken, es werden mondähnliche Krater nachgebildet und Felsen vorhanden sein, und es wird ein Aufhängungssystem geben, mit dem Astronauten auf ein Sechstel ihres irdischen Gewichts abgefedert werden und somit die reduzierte Schwerkraft des Mondes erfahren.
Training nah an der Realität
Die Simulationen dienen einerseits der Erforschung und Entwicklung von Technologien, die für die Anwendung unter Lunaren Bedingungen optimiert sind. Andererseits können Astronauten sowie die Unterstützungsteams in den Kontrollzentren, so nah an der Realität wie möglich, für ihren Einsatz auf der Mondoberfläche trainieren. Darüber hinaus ist #Luna ein Forschungsumfeld, das der universitären Forschung ebenso offen steht, wie der Industrie, Start-ups sowie kleineren und mittelständischen Unternehmen.
Dabei müssen die Projekte nicht zwingend einen Bezug zur Raumfahrt haben. Technologietransfer und sogenannte »Spin offs« aus der Raumfahrtforschung, die hier auf der Erde genutzt werden können, aber auch »Spin ins« aus terrestrischen Entwicklungen, sind Teil des Konzepts. Die Themenfelder reichen von Umwelttechnologien, über innovative Energiesysteme, künstliche Habitate, neue Werkstoffe und Bauverfahren bis hin zu neuen Anwendungen im Gesundheitswesen.
DLR Vorstand Klaus Hamacher betonte diese Möglichkeiten der Anlage zusätzlich: »Luna kann auch als Testumgebung für neue robuste und kompakte Energiesysteme genutzt werden, die für die Mondbedingungen, mit ihren langen Nachtphasen ausgelegt sind und eine autarke Energieversorgung mit der entsprechenden Speicherung erfordern. Die gewonnenen Erfahrungen können auch in Technologien für die Energiewende einfließen.«
Der Baubeginn der Mond Analog Anlage ist noch für 2022 vorgesehen. Die ESA finanziert den Bau der Halle, während das DLR mit Unterstützung des Landes NRW, von bis zu 25 Millionen Euro, die technische Ausstattung der Halle und des angeschlossenen Mondtechnologiezentrums übernimmt. Hier wird ein Großteil der technischen Infrastruktur sowie Vorbereitungsräume, Labore und Besucherräume untergebracht werden.