Universität Mannheim, Professor Martin Schlather mit Ars legendi Fakultätenpreis 2022 ausgezeichnet
Der Ars legendi Fakultätenpreis in der Kategorie Mathematik geht in diesem Jahr an Prof. Dr. Martin Schlather, Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte Stochastik an der Universität Mannheim. Er wird jährlich von einem Zusammenschluss aus Gesellschaften und Verbänden für herausragende, innovative Leistungen in der mathematischen und naturwissenschaftlichen Hochschullehre verliehen.
Prof. Dr. Martin Schlather erhält die Auszeichnung für die Entwicklung von Konzepten des »Service Learning« in der Mathematikausbildung. #Service #Learning verbindet Lernen mit dem Engagement für die Gemeinschaft. Während unter Letzterem meist ein soziales Engagement verstanden wird, können laut Professor Schlather Studierende der Mathematik einen erheblichen Nutzen für die Gesellschaft in erster Linie durch Anwendung ihres Fachwissens erbringen.
Zwei Projekte veranschaulichen die Herangehensweise: Im Rahmen des Landesprojektes HAREBE (HA, Handlungswissen, RE, Reflexion, BE, Berufsorientierung) fördern Lehramtsstudenten hochbegabte Schüler in Mannheim und Umgebung mit Zusatzkursen in Mathematik. Des Weiteren hat Professor Schlather die Studierendeninitiative STADS (Students’ Association for Data Analytics and Statistics) mitinitiiert und mitgegründet, die er fachlich bis heute begleitet. STADS engagiert sich in vielfältiger Weise durch Programmierkurse für alle Hochschulangehörigen, durch Fortbildungskurse für Mitglieder, durch Analyseprojekte für nicht gewinnorientierte Unternehmen und durch berufsorientierende Veranstaltungen zusammen mit Unternehmen. Zusätzlich können Studierende der Wirtschaftsmathematik innerhalb des curricularen Rahmens und begleitend zur ersten Statistik-Vorlesung Daten von öffentlichem Interesse analysieren. Stolz ist Professor Schlather auf seinen Programmierkurs für Fortgeschrittene, der Forschung und Lehre verbindet. »Ziel des Kurses ist es, eine Statistik-Software von Relevanz zu erstellen und zu veröffentlichen. Gelingt dies, werden alle Kursteilnehmer zu Koautoren einer wissenschaftlichen Veröffentlichung«, berichtet Professor Schlather.
Die Jury des Fakultätenpreises, bestehend aus Studenten und Lehrenden der betroffenen Fächer und der Hochschuldidaktik, lobt den Praxisbezug der Projekte: Das Konzept zeigt, wie die in der Universität erlernten Inhalte in der Praxis angewendet werden können, indem etwa reale Daten für die Vermittlung des Lehrstoffs verwendet werden und so die gesellschaftliche Relevanz statistischer Lehrinhalte herausgestellt wird. Außerdem ermöglicht es den Studierenden, erste Erfahrungen in der Berufswelt zu sammeln und wertvolle Kontakte zu knüpfen. Der praktische Ansatz trägt zudem entscheidend zur Motivation und zum Lernerfolg der Studierenden bei.
Seit 2014 wird der Ars legendi #Fakultätenpreis #Mathematik und Naturwissenschaften jährlich in den Kategorien Biowissenschaften, Chemie, Mathematik und Physik verliehen und ist mit je 5.000 Euro dotiert. Er ist nach dem Ars legendi Preis für exzellente Hochschullehre die höchste deutsche Auszeichnung im Bereich der universitären Lehre. Ausgelobt wird er vom Stifterverband, dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO), der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), der Deutschen Mathematiker Vereinigung (DMV) und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG). Die Auszeichnung wurde bereits zum zweiten Mal an die Universität Mannheim verliehen: 2018 erhielt Prof. Dr. Leif Döring den Ars legendi Fakultätenpreis für die Entwicklung von individualisierten Mathematik Tutorien. »Damit sind wir die einzige deutsche Universität, die den Preis in der Kategorie Mathematik zwei Mal gewonnen hat«, freut sich Professor Schlather.
Weitere Informationen sind verfügbar unter: https://www.stifterverband.org/ars-legendi-mn