»Geschichte und Erinnerung« sichtbar machen, Wanderausstellung des Bundesarchivs und Vortragsreihe beleuchten im LWL Landeshaus die Arbeit mit Quellen

Münster (#LWL) Kann man im Bundesarchiv Unterlagen über die eigene Familie finden? Wer darf wann und wo Akten anschauen? Lassen sich anhand historischer Quellen »Fake News« entlarven? Und warum kann man nicht alle historischen Quellen sofort digitalisieren? Die Wanderausstellung »Geschichte und Erinnerung« des Bundesarchivs und der Stasi-Unterlagen-Behörde (BStU) gibt Antworten auf diese und weitere Fragen. Sie ist von Montag (4.4.) bis Donnerstag (14.4.) im Landeshaus des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster zu sehen. Die Ausstellung ist montags bis freitags jeweils von 8 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. 

»Multimedial und interaktiv weckt die Wanderausstellung Neugier auf das sogenannte ›Gedächtnis der Nation‹«, erläutert Dr. Julia Paulus, Historikerin am LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und Mitveranstalterin. Die Besucher können die 4 Grundwerte entdecken, die die Arbeit und das Selbstverständnis des Bundesarchivs maßgeblich bestimmen: Verantwortung, Vertrauen, Verlässlichkeit und Offenheit. Es gibt beispielsweise kurze Filmclips, die unerwartete Blicke hinter die Kulissen ermöglichen. Oder Interviews mit Mitarbeitern des Bundesarchivs, die ihre tägliche Arbeit erläutern.

Dazu veranstaltet das LWL Institut für westfälische Regionalgeschichte eine Vortragsreihe, die die Archive und deren Bestände in Münster und Umgebung vorstellt. Die Veranstaltungen finden jeweils in Präsenz im Plenarsaal des LWL Landeshauses statt.

Die Vortragsreihe im Überblick

  • Referentin Dr. Sabine Happ (Universitätsarchiv Münster), Thema Forschendes Lernen an Originalquellen: das Projekt »flurgespräche« zu Opfern des Nationalsozialismus an der Universität Münster, Montag, 4. April 2022, 19 Uhr

  • Referent Prof. Dr. Markus Köster (#LWL #Medienzentrum für Westfalen), Thema Die Friedensbewegung der 1980er Jahre im Fokus eines Videokollektivs aus dem Ruhrgebiet, Mittwoch, 6. April 2022, 19 Uhr

  • Referenten Dr. Philipp Erdmann und Timo Nahler (Stadtarchiv Münster), Thema Wie findet man Quellen zu »vergessenen« Verfolgten? Donnerstag, 7. April 2022, 19 Uhr

  • Referenten Prof. Dr. Isabel Heinemann und Lukas Alex (Historisches Seminar der Universität Münster), Thema Der Bestand des Instituts für Humangenetik im Universitätsarchiv Münster, Montag, 11. April 2022, 19 Uhr

  • Referent Dr. Valentin Kramer (Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen), Thema Zwangsarbeit in Westfalen 1939 bis 1945, Recherche und Zugang zu Quellen des Landesarchivs NRW, Mittwoch, 13. April 2022, 19 Uhr

Weitere Informationen zur Vortragsreihe und zur Wanderausstellung bekommen Interessierte unter Telefon +492515915880External Link

Hintergrund der Ausstellung

Mit dem 17. Juni 2021 ging die Zuständigkeit für das #Stasi Unterlagen Archiv auf das Bundesarchiv über. Zu den aktuell etwa 930 Mitarbeitern des Bundesarchivs kommen mehr als 1.350 Kollegen der Stasi Unterlagen Behörde in Berlin und den Außenstellen hinzu. Die Menge des Schriftguts, das beim Bundesarchiv aufbewahrt wird, wird um rund 110 Kilometer auf mehr als 540 Kilometer anwachsen. Die Akten verbleiben an den bisherigen Standorten. Die Ausstellung beleuchtet auch den Überführungsprozess der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen (BStU) in das Bundesarchiv und macht die damit verbundenen archivfachlichen Herausforderungen und Chancen verständlich.