Ein wahrer »Seelenort«, Erzbischof Becker segnet in neu gestalteter Kapelle des Bildungs und Exerzitienhauses Sankt Bonifatius in Elkeringhausen Ambo, Altar und Tabernakel

Paderborn, Elkeringhausen (PDP)

Erzbischof Hans-Josef Becker segnete am Sonntag, 24. April 2022, in einem festlichen Gottesdienst mit zahlreichen Gläubigen in der neu gestalteten Kapelle des Bildungs und Exerzitienhauses Sankt Bonifatius in Winterberg-Elkeringhausen Ambo, Altar und Tabernakel. Der #Künstler Professor Thomas Kesseler aus Bad Hönningen hatte die Kapelle der vom Erzbistum Paderborn getragenen Einrichtung neu gestaltet. Dabei wurden auch der Ambo – Ort für die Verkündigung des Wortes Gottes –, der Altar als Ort für die Feier der Eucharistie und damit der Vergegenwärtigung des Todes Jesu am Kreuz und seiner Auferstehung sowie der Tabernakel – Ort für die Aufbewahrung des gewandelten Brotes, in dem Jesus Christus dauerhaft gegenwärtig ist – neu geschaffen. Nach dem #Gottesdienst mit dem Paderborner Erzbischof gab es einen Festakt mit Grußworten von Vertretern des Erzbistums sowie dem Bürgermeister von Winterberg und anschließend einen Empfang.

Für alle Suchenden und Zweifelnden, für Fragende und Glaubende, für Junge und Alte sei das Bildungs und Exerzitienhaus Sankt Bonifatius in Elkeringhausen ein wahrer »Seelenort«, erklärte Erzbischof Becker im GottesdienSankt Der lichtdurchflutete Raum der frisch renovierten Bonifatiuskapelle sei ein würdiger und zeitgemäßer Ort, um die heilige Messe zu feiern. »Danken wir dem Herrn für all das Schöne hier in Elkeringhausen, für die Natur, die Gebäude, die Zeltkirche und alle Orte der Begegnung, der Bildung und des Wachstums. Vor allem wollen wir danken für die Menschen, die diesen Ort geprägt haben und heute prägen.«

Glaube ist Geschenk

Ausgehend vom neuen Altarbild der Kapelle des Bildungs und Exerzitienhauses betonte der Paderborner Erzbischof, dass Jesus Christus auf die Menschen zukomme und sie zum Glauben einlade und aufrufe. Obgleich #Christus nicht mit Händen greifbar sei, sei er lebendig und überstrahle alles mit seinem Licht. Der Glaube bleibe immer ein Geschenk, erklärte Erzbischof Becker weiter. »Aber wir können darauf vertrauen, dass Gott es gut mit uns meint, dass das Leben Sinn macht, trotz der Gräben und Wunden überall, dass es gut weitergehen wird und dass die Vollendung noch vor uns liegt.« Dafür brauche es besondere Orte wie das Bildungs- und Exerzitienhaus Sankt Bonifatius, »anregende Orte, wo das Neue und Schöne des Glaubens jetzt schon aufleuchten kann«, sagte Erzbischof Becker zum Abschluss seiner Predigt.

Segnung von Ambo, Altar und Tabernakel

Zu Beginn des Gottesdienstes begrüßte der Direktor des Bildungs und Exerzitienhauses Sankt Bonifatius, Pastor Dr. Andreas Rohde, den Paderborner Erzbischof und die zahlreichen Gottesdienstteilnehmenden, die sich auch vor der Kapelle und in der Zeltkirche versammelt hatten. Nach der liturgischen Eröffnung segnete Erzbischof Becker Weihwasser und besprengte damit die Mitfeiernden. Auf das Tagesgebet folgte die Segnung des Ambos durch den Paderborner Erzbischof. Erst nach dieser feierlichen Zeremonie und der Übergabe des Lektionars an eine Lektorin wurden die biblischen Lesungen – das Wort Gottes – vom Ambo aus vorgetragen, ebenso wie das Evangelium.

Die Feier der Eucharistie wurde durch die Segnung des Altars eingeleitet. Nach einem Gebet des Paderborner Erzbischofs wurde der neue Altar mit Weihwasser besprengt und dann mit Altardecke, Altarkreuz und mit Kerzen eingedeckt, die an der Osterkerze entzündet wurden. Nach der Kommunionfeier wurde der Tabernakel gesegnet: Nach einem Gebet und der Besprengung mit Weihwasser wurde die Hostienschale in den Tabernakel gestellt und nach dem Schließen der Tabernakeltüren das Ewige Licht an der Osterkerze entzündet. Das Ewige Licht ist Zeichen für die Realpräsenz Jesu Christi im gewandelten Brot, das im Tabernakel aufbewahrt wird.

Erzbischof Hans-Josef Becker zelebrierte den Gottesdienst, Direktor Pastor Dr. Andreas Rohde und sein Vorgänger als Direktor, Pastor Stefan Tausch (Dortmund), konzelebrierten. Diakon Hans-Joachim Bexkens aus Elkeringhausen assistierte.

Festakt

Beim Festakt stellte Professor Thomas Kesseler sein künstlerisches Konzept für die Neugestaltung der Kapelle vor. Er habe einen Raum gestalten wollen, der sich öffne, erklärte der Künstler. Deshalb entspreche beispielsweise die Größe des neuen Altarbildes optisch der Größe der Kapellentür, um so Menschen zu begrüßen und willkommen zu heißen. Er habe einen Ort des Friedens und der Befriedung mit der Natur schaffen wollen, sagte Professor Kesseler. »Ich bin dankbar, dass meine Schöpfung in die Schöpfung, die Natur, hineinführen und hineinreichen darf.«

Der Abteilungsleiter bilden+tagen im Generalvikariat, Andreas Hölscher, benannte, dass das Bildungs- und Exerzitienhaus Sankt Bonifatius durch seine vielfältigen Angebote einen »sehr guten Ruf über die Grenzen des Erzbistums Paderborn hinaus« habe. Er sei gewiss, dass durch die gelungene Renovierung für viele »Bildungshungrige« ein besonderer Anziehungsort, »Sehnsuchtsort« entstanden sei.

Schließlich überbrachte Michael Beckmann als Bürgermeister der Stadt Winterberg die Grüße und guten Wünsche von Rat und Verwaltung. Er bezeichnete das Bildungs- und Exerzitienhaus Sankt Bonifatius als besonderen Ort, der für Willkommensein und Begegnung stehe. Dabei sei die neue Kapelle der Kern der Begegnung, »der Zuversicht und der Hoffnung«.

Direktor Pastor Dr. Andreas Rohde und die stellvertretende Direktorin des Bildungs- und Exerzitienhauses, Silke Otte, hatten die Gäste zum Festakt begrüßt. Als Zeichen ihres Dankes für die gute und »dialogische« Zusammenarbeit mit dem Künstler überreichten sie Professor Thomas Kesseler die Osterkerze des letzten Jahres sowie einen Gutschein für einen Aufenthalt in Sankt Bonifatius.

Neue Kapelle von Sankt Bonifatius

Zentrum der von Professor Kesseler neu gestalteten Kapelle ist das beleuchtete Altarbild mit der Christusfigur. Darauf wird Christus lebendig und kraftvoll dargestellt, er wirkt zugleich einladend und auf die Betrachter zugehend. Auf dem Altarbild ist blau die zentrale Farbe – sie steht für Glaube, Tiefe, Treue. Schwarze »Kratzer« und Streifen auf dem Altarbild symbolisieren die Dunkelheiten des Lebens und der Welt – Christus aber ist heller als alles Dunkel. Die bunten Fenster der Kapelle bilden die Farbpalette ab, auf der linken Seite über Gelb und Grün ins Blau; auf der rechten Seite über Orange, Rot und Violett ins Blau. Zur Kapelle gehört auch ein neu geschaffener abtrennbarer Raum für den Tabernakel, der als »Oratorium« oder »heiliger Bezirk« für Exerzitiengruppen zur Anbetung, aber auch für jeden Besucher zum stillen Verweilen genutzt werden kann.

Die Neugestaltung der Kapelle des Bildungs- und Exerzitienhauses Sankt Bonifatius kostete insgesamt 600.000 Euro. Eine neue Heizung wurde eingebaut sowie eine neue Sakristei angebaut, nachdem die bisherige zum Oratorium umgebaut wurde.

Bildungs- und Exerzitienhaus Sankt Bonifatius

Das Bildungs- und Exerzitienhaus Sankt Bonifatius in Winterberg-Elkeringhausen gehört zu den ältesten Bildungshäusern in Deutschland, es wurde 1929 gegründet. Das vom Erzbistum Paderborn getragene Haus ist ein Ort der Begegnung, der Bildung und Seelsorge, der Entwicklung und des Wachsens. Die Kapelle ist von Beginn an der zentrale Ort des Bildungshauses. Häufig enden Kurse mit der Feier eines Gottesdienstes.

#Künstler

Professor Thomas Kesseler aus Bad Hönningen hat im Erzbistum Paderborn bereits mehrere sakrale Räume gestaltet, beispielsweise jeweils die Innenarchitektur und Glasmalerei der Kirche Sankt Katharina in Unna sowie der 2021 eingeweihten Kolumbariumskirche in Siegen-Weidenau.