#Gütersloh, #Kino, »Der Waldmacher«, 10. Mai 2022, #Bambikino

Am Dienstag, 10. Mai 2022 wird es eine sehr besondere Veranstaltung im Bambikino geben. Dr. Martin Falkenberg (Chefarzt der Neurologie ZAR Bielefeld Bethel) ist zu Gast bei der Vorführung von Volker Schlöndorfs neuen Dokumentarfilm »Der Waldmacher«. Ein Film über den Mann, der in Afrika Wüsten in Wälder verwandelt: Tony Rinaudo.

Bielefeld, Stockholm Bielefelder treffen Nobelpreisträger

Tony Rinaudo ist Träger des Right Livelihood Award 2018. Martin Falkenberg und Karsten Berends durften darum zur feierlichen Zeremonie nach Stockholm fliegen. Er verwandelt Wüste in Wald – Tony Rinaudo, Berater für natürliche Ressourcen, Ernährungssicherheit und Klimawandel für World Vision Australia, ist Träger des Alternativen Nobelpreises 2018. Der Vorschlag für die Ehrung kam aus Bielefeld.

Rinaudos Arbeit beruht vor allem auf einer Wiederaufforstungstechnik, die der australische Agrarökonom entwickelt hat. Mit dieser Methode lassen sich aus im Wüstensand verborgenen Wurzelsystemen neue Bäume heranziehen.

Zuerst sei Rinaudo als »verrückter weißer Bauer« bezeichnet worden, erzählt Falkenberg. Nach bahnbrechenden Erfolgen werde seine Methode inzwischen aber in mehr als 25 Ländern praktiziert. Bis heute konnten mit Hilfe der von den Bauern selbst durchführbaren Renaturierung (Farmer managed natural renaturation, FMNR) im westafrikanischen Niger mehr als fünf Millionen Hektar regeneriert werden. Falkenberg hat zur Unterstützung von Rinaudos Arbeit eine FMNR Gruppe in Bielefeld gegründet und den Vorschlag für den als Alternativen Nobelpreis bekannt gewordenen Right Livelihood Award erarbeitet.

»Jeder Mensch, der hungert, ist einer zu viel.«

Tony Rinaudo, der gemeinsam mit Yacouba Sawadogo, einem Bauer aus Burkina Faso, ausgezeichnet wurde, erzählte in seiner Rede, wie er bei seiner letzten Reise in den Niger Menschen befragte, inwiefern das Aufforstungsprojekt ihr Leben verändert hätte. »Früher hat sich kein Mensch für uns interessiert. Politiker haben uns höchstens eine Staubwolke ihrer Autos hinterlassen«, habe Rinaudo laut Falkenberg die Nigrer zitiert. »FMNR hat uns Würde und Menschlichkeit zurückgegeben und durch die Öffentlichkeit erhalten wir jetzt auch Unterstützung.« »Jeder Mensch, der hungert«, da sind sich Rinaudo und seine Unterstützer aus Bielefeld einig, »ist einer zu viel«. Darum werden alle 3 gemeinsam weiter kämpfen.

Wüste wird in Wald verwandelt

Mit der Methode von Tony Rinaudo, Berater für World Vision Australia, lassen sich aus Wurzelsystemen, die im Wüstensand verborgen sind, neue Bäume heranziehen. Rinaudo setzte diese Methode erstmals im afrikanischen Niger ein. Mit zwölf mitstreitenden Bauern gewinnt er aus unterirdischen Wurzelsystemen Ableger, schützt sie mit Zäunen und beschneidet sie so, dass der Aufwuchs beschleunigt wird. Seine Methode nennt er »Farmer managed natural regeneration« (FMNR). Durch den Schatten des Blattwerkes wachsen wieder neue kleine Bäume. Dadurch lassen sich auch Wasserquellen wiedererschließen. Vielerorts stieg der Grundwasserpegel um mehrer Meter an.

»Der Waldmacher«

Das Bambikino zeigt mit »Der Waldmacher« einen außergewöhnlichen Dokumentarfilm von Oscar Gewinner Volker Schlöndorff über das Leben des australischen Agrarökonoms Tony Rinaudo, der mit einer besonderen Methode in Afrika Wüsten in Wälder verwandelt ohne auch nur einen einzigen Baum zu pflanzen. Gemeinsam mit afrikanischen Bauern praktiziert und verbreitet Tony Rinaudo eine simple Schnitttechnik und lässt so neue Wälder aus einem unterirdischen Wurzelwerk entstehen.

  • Freitag, 6. Mai 2022, 20 Uhr

  • Sonntag, 8. Mai 2022, 17.30 Uhr

  • Montag, 9. Mai 2022, 20 Uhr

  • Dienstag, 10. Mai 2022, 20 Uhr, Veranstaltung in Anwesenheit von Dr. Martin Falkenberg

Weitere Infos zum Film

Es ist die Geschichte einer zufälligen Entdeckung und wie sie nicht nur das Leben des australischen Agrarökonoms Tony Rinaudo fundamental geändert, sondern auch das Klima und die Lebensverhältnisse von Millionen von Menschen verbessert hat.

Tony Rinaudo pflanzte bereits in den 1980er Jahren im afrikanischen Niger Baumsetzlinge, um den Vormarsch der Wüste zu stoppen. Doch Rinaudos Versuche die Wüste durch das Pflanzen von Bäumen aufzuhalten scheitern und nahezu alle seine Setzlinge gehen wieder ein. Doch dann bemerkt er unter dem vermeintlich toten Boden ein gewaltiges Wurzelnetzwerk – eine Entdeckung, die eine beispiellose Begrünungsaktion zur Folge hat und unzähligen Menschen neue Hoffnung schenkt. Denn bei den grünen Trieben, die überall um ihn herum aus dem Sand sprossen, handelte es sich mitnichten um nutzloses Kraut; sie stellten sich bei genauerer Betrachtung vielmehr als Baumtriebe heraus. Unter dem Sand der Sahelzone befindet sich ein riesiges #Wurzel #Netzwerk. Wenn die Triebe aus dem Wurzelwerk nicht von Tieren gefressen oder die Wurzeln als Brennholz verwendet werden, entstehen daraus in wenigen Jahren große Bäume. Tony Rinaudo hat damit die Grundlage für eine sichere Wiederaufforstung gefunden.

Oscar Gewinner Volker Schlöndorff widmet seinen ersten Dokumentarfilm dem Lebenswerk von Tony Rinaudo, der seit Jahrzehnten gemeinsam mit afrikanischen Bauern eine simple Schnitttechnik praktiziert und verbreitet. In beeindruckenden Bildern lässt er die Zuschauer daran teilhaben, wie dank der Passion eines Mannes eine ganze Region wieder aufblüht. Tony Rinaudo wurde 2018 für sein Engagement mit dem Alternativen Nobelpreis geehrt.

Ulrike Sprick, die KräuterfrauExternal Link

»Liebe Leute! Hier mal eine Nachricht, die das Herz erfreut! Ich finde es eminent wichtig, die Arbeit dieses Hoffnungsträgers zu unterstützen und sein Wissen so weit wie möglich zu verbreiten, zumal es sich deckt mit meiner Arbeit als Kräuterfrau und ›Pflanzenflüsterin‹. Momentan ist Hochsaison für Kräuterkunde, wer Lust auf Kräutergänge hat, sollte sich bald bei mir melden. Wir sehen uns im Bambikino.«